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ÖGB-Schuberth: „Die Krise in der Bauwirtschaft kann niemanden überraschen“

Trotzdem ist die Bundesregierung offenbar planlos und unvorbereitet. Der ÖGB hat längst Lösungen auf den Tisch gelegt.

„Die Bauwirtschaft steckt seit einem Jahr in der Krise, rutscht immer tiefer hinein und trifft natürlich auch die Zulieferindustrie hart, die Arbeitslosigkeit steigt. Entweder sieht die Bundesregierung die Dringlichkeit nicht oder sie ist immer noch überrascht. Beides stärkt mein Vertrauen nicht, dass endlich sinnvolle und effektive Maßnahmen ergriffen werden“, kritisiert die Chef-Ökonomin des ÖGB, Helene Schuberth. „Jetzt anzukündigen, sich einen Plan zu überlegen, wird unangenehme Konsequenzen weit über die Bauwirtschaft hinaus haben“, warnt sie und erinnert: „Wir haben schon vor einem halben Jahr einen 10-Punkte-Plan für Standort und Beschäftigung vorgelegt, der auch Maßnahmen zur Ankurbelung der Bauwirtschaft umfasst. Ein Blick hinein hätte gereicht, um längst auf einem Weg aus der Krise zu sein“, erinnert Schuberth. 

ÖGB fordert zweckgebundene Wohnbaumilliarde 

Die Leiterin der Volkswirtschaftlichen Abteilung des ÖGB nennt auch zwei konkrete Punkte: „Die Wohnbauförderung muss wieder zweckgewidmet sein und mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet. Eine zweckgebundene Wohnbaumilliarde muss vom Bund an die Länder zugewiesen werden, um für mehr geförderte Bautätigkeit zu sorgen und Beschäftigung zu sichern“, erklärt Schuberth. Vorrangig sollten davon gemeinnützige Bauvereinigungen und kommunale Anbieter profitieren. „Nur so kann leistbares Wohnen sichergestellt werden“, hält sie fest. 

Außerdem müsse es ausreichend öffentliche Mittel zur Sanierung öffentlicher Gebäude geben. Eine weitere Forderung des ÖGB betrifft einen wichtigen Impuls dafür: „Eine Sanierungsbank muss gegründet werden, die es den Menschen ermöglicht, mit günstigen öffentlichen Krediten Sanierungen durchzuführen.“ Auch das schafft Arbeitsplätze und wäre außerdem ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.  

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