Oö. Transporteure gegen zusätzliche Kontroll-Bürokratie


Transporteure-Obmann Wolfsgruber fordert von Grünen mehr Gespür für aktuelle wirtschaftliche Realität

„Fernab der wirtschaftlichen Realität bemühen sich die Grünen in Oberösterreich in einem Initiativantrag um eine Verschärfung der Lkw-Kontrollen in Oberösterreich“, kann der Obmann der oö. Transporteure, Franz Wolfsgruber, diesem Ansinnen absolut nichts abgewinnen. Den durch die A8-Sanierung bedingten, temporären Entfall der Kontrollmöglichkeiten in Kematen zum Anlass für eine weitere Verschärfung der Lkw-Kontrollen — noch dazu mit erheblichem finanziellen und personellem Zusatzaufwand — zu fordern, hält der Transporteure-Obmann schlichtweg für obsolet, zumal das Kontrollnetz schon jetzt sehr engmaschig ist. Allein in Oberösterreich haben wir 39 Schwerverkehrs-Kontrollplätze, auf denen im vergangenen Jahr um 20 Prozent mehr Kontrollen durchgeführt wurden als im Jahr zuvor. Auch diese Zahlen sprechen gegen willkürliche Forderungen nach teuren Investitionen in zusätzliche Kontrolleinrichtungen, umso mehr, wenn diese nach Abschluss der A8-Sanierung ohnehin wieder obsolet werden. Stattdessen sollte man sich um den Ausbau einer geeigneten und modernen Parkplatzinfrastruktur auch für Lkw bemühen, wo deren Lenker auch die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten können. Im hochrangigen Straßennetz sind die Parkplätze restlos überfüllt, im niederrangigen Straßennetz existieren sie de facto gar nicht, weiß Wolfsgru-ber aus dem Lkw-Lenker-Alltag.

Darüber hinaus warnt Wolfsgruber davor, die Augen nicht vor der aktuellen wirtschaftlichen Situation zu verschließen: Bereits bis jetzt haben die wirtschaftlichen Turbulenzen zu einem 20-prozenti¬gen Rückgang des Lkw-Verkehrs geführt, bestätigt die ASFINAG, eine Trendumkehr ist, so Wolfs¬gruber, in nächster Zeit nicht zu erwarten. Umso mehr sei auch von den politisch Verantwortlichen ein sorgsamer Umgang mit den Budgetmitteln erforderlich — zusätzlicher Kontroll-Bürokratismus könne dabei keinesfalls auf der Liste der konjunkturfördernden Maßnahmen stehen. Darüber hinaus klärt Transporteure-Obmann Wolfsgruber die Grünen auf, dass neben der Wirtschaftskrise die Wett¬bewerbssituation für die heimischen Frächter erneut verschärft wird: Mit 1. Mai fällt das Kabotageverbot für die „neuen“ EU-Mitglieder weg. Dann darf auch jeder Ostfrächter in Österreich Binnenbeförderungen durchführen. Hier wäre politisches Engagement zur Existenzsicherung der heimischen Transporteure und Erhaltung von Arbeitsplätzen besser investiert gewe-sen.

Quelle: Wirtschaftskammer Oberösterreich

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