Palettentausch – für viele Unternehmen ein „Draufzahl-Geschäft“

Neues Logistik-Konzept von Falkenhahn: Palettenkosten senken durch Weiterkauf statt Tausch

Der  Palettentausch  gerät  immer heftiger  in  die Kritik:  Viele Unternehmen  klagen  über enorm gestiegene Kosten, die das Tauschgeschäft zunehmend unattraktiv machen. Eine aktuelle  Studie des  Fraunhofer  Institutes  für  Materialfluss  und  Logistik  hat  einmal  die tatsächlichen  Kosten  des  Palettentauschs  für  Verlader,  Spediteure  und  Empfänger ermittelt. Hauptkostentreiber  sind demnach  die enormen  Verwaltungskosten  sowie  die Kosten  für  Schwund,  Diebstahl  und  Reparatur  der  Paletten. Hinzu  kommen  Probleme wie ungeklärte Eigentumsverh€ltnisse oder die fehlende Eignung der Tauschpaletten für  den Einsatz im Hochregallager.  Überall wird gestritten, ob das Tauschverfahren an sich überhaupt noch  zeitgem ist,  weil  sich  die  Logistikprozesse  in  den  letzten  Jahren komplett  ver€ndert  haben. Viele  Unternehmen  fordern  den  Ausstieg  aus  dem  Tausch und suchen nach neuen Lösungsansätzen.
 
Alternativen zum Tauschgeschäft

Eine kostengünstige Alternative zum Tauschgeschäft ist der Weiterverkauf der Paletten. Die  meisten  Unternehmen  denken  jedoch,  es  gebe  einen  geschlossenen zentralen Tauschpool, aus dem ein Ausstieg gar nicht oder nur unter groƒem Aufwand m„glich ist. Vielen  ist  nicht  bewusst,  dass  der  Tausch  durch  individuelle  Absprache  zwischen  zwei Vertragspartnern  vereinbart wird  und  jederzeit  ein  Umstieg  auf  den  Weiterverkauf möglich ist.
 

Falkenhahn AG als Vorreiter für den Weiterverkauf
Die Falkenhahn AG hat sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv mit dem Modell des Weiterverkaufs beschäftigt: Rund 200 Kunden des Palettenherstellers, überwiegend namhafte Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen, haben den Umstieg auf den Weiterverkauf  gewagt.  Mit  Erfolg:  Eine  aktuelle  Erhebung und  Auswertung der Kundendaten hat gezeigt, dass der Weiterverkauf wesentlich wirtschaftlicher ist und sich in  gut  90%  der  Fälle  für  den  Verlader  rechnet.  Selbst  die  Empfänger können hierbei noch Geld sparen. Und die Speditionen, die mit 65% bisher den größten Kostenblock zu tragen  hatten,  bleiben ganz auƒen  vor,  da  sie  nur  noch  in  der reinen Rolle  des Transporteurs sind.
 

Das System des Weiterverkaufs = WIN-WIN-Situation für alle Beteiligten
Beim System des Weiterverkaufs wird die Palette als Teil der Verpackung und nicht mehr als  Transportmittel  betrachtet. In der  Konsequenz  wird  die  Palette  wie  ein  Umkarton behandelt  und  entweder im Angebotspreis  mit  einkalkuliert  oder  mit  der  Ware weiterverkauft  und  dementsprechend  fakturiert.  Durch den Weiterverkauf  geht  die Palette in das Eigentum des Käufers über, unklare Eigentumsverhältnisse  gehören  der Vergangenheit an.
 

Damit die Umstellung auf  den Weiterverkauf  jedoch  auch  funktioniert, müssen alle Beteiligten darin einen klaren Vorteil für sich erkennen. Verlader und Spediteure können beim Weiterverkauf  große  Kosteneinsparungen  erwarten – für den Empfänger (z.B. Handel) müssen jedoch zusätzliche Anreize geschaffen werden, auf das neue System umzusteigen. Dies kann zB. dadurch  geschehen, dass der Verlader einen Teil seiner Einsparungen weiter gibt und dadurch den Weiterverkauf auch für den Empfänger attraktiv  macht.  Am  Ende  entsteht  eine  WIN-WIN-WIN  Situation  für  alle  Beteiligten  – Verlader, Spediteur  und  Empfänger – was  auch  die  Erfahrungen  der  Falkenhahn  AG zeigen.

Vorteile für Verlader

  • klare Eigentumsverhältnisse
  • keine Verluste durch Reparatur, Diebstahl und/oder Ersatzbeschaffung
  • keine offenen Palettenscheine / Forderungen – kein gebundenes Kapital
  • deutlich geringerer Verwaltungsaufwand
  • deutlich geringere Transportkosten
Vorteile für Spediteure

  • Die Speditionen haben beim System des Weiterverkaufs keinerlei Kosten, da sie nur noch Transporteur/Frachtführer der Produkte sind.
  • Einsparungen im hohen 6-stelligen Bereich sind dabei keine Seltenheit.
  • Der  ewige  „Kampf  an  der  Rampe“  mit  Diskussionen  über  Palettentausch,
    Qualitätsmängel,… hat ein Ende.
Vorteile für Empfänger

  • Ist  der  Empfänger  in  der  Rolle  eines  Verladers  (Industrie/Großhandel),  so  erhält  er hochwertige Paletten für den Wiedereinsatz
  • Ist der Empfänger in der Rolle des Endkunden (z. B. Einzelhandel), so haben sich in der Praxis verschiedenste Modelle entwickelt:
    o Der  Verlader  kauft  seine  eigenen  Paletten  wieder  zurück  und  vergütet  mit dem Rückkaufpreis den Handlingsaufwand des Empfängers (z.B. für Sortieren der Paletten)
    o Der Verlader subventioniert den Preis einer neuen Palette, so dass für den Empfänger beim  Verkauf  der  Palette  an  Palettenhändler  kein  Verlust  sondern  sogar  ein  Gewinn entsteht.
  • Kein Verwaltungsaufwand – keine Palettenscheine – keine zusätzliche Buchhaltung 
  • Klare Eigentumsverhältnisse: Der Empfänger ist der rechtliche Eigentümer und kann im Gegensatz zum Tausch frei über die Palette verfügen.
     

Quelle: headline Strategie & Marketing

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar