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Partner gesucht

Mit seiner Agenda 2017 will der Konsumgüterhersteller Mars einen Ansatz gefunden haben, mit dem sich der Servicegrad dauerhaft verbessern, die Kundenzufriedenheit steigern und die Effizienz der Logistikprozesse nachhaltig anheben lassen. „Kooperationen neu denken“ heißt die von dem weltweit agierenden Familienunternehmen herausgegebene Devise. Für mögliche Umsetzungsprojekte sucht das Unternehmen im Rahmen seiner regelmäßigen Supplier Days nach möglichen Partnern. 

Kooperationen zwischen Unternehmen sind im Alltag von Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche eigentlich keine besondere Erwähnung wert. Konsumgüterhersteller verhandeln mit Handelsketten zum Beispiel um die bestmögliche Platzierung im Regal. Handelsketten buhlen bei ihren Industriepartnern um die bestmöglichen Preise. Und an den Schnittstellen zwischen Zulieferern, Herstellern und Händlern sorgen Logistikdienstleiter und andere Partnerunternehmen dafür, dass die dazugehörigen Informations- und Warenströme nach Möglichkeit ohne Brüche entlang der Supply Chain vonstattengehen.
 
Ein Viertel weniger Kosten
Gegenüber bisher praktizierten, unternehmensübergreifenden Kooperationsmodellen geht der gedankliche Ansatz von Mars Deutschland jedoch noch einen deutlichen Schritt weiter. „Wir haben festgestellt, dass 10 bis 25 Prozent Transportkosteneinsparungen locker zu holen sind, wenn Industrie-, Handels- und Logistikunternehmen miteinander kooperieren“, sagte  Romald Heuvelmans, Direktor Kundenlogistik von Mars Deutschland kürzlich auf einer BVL-Veranstaltung in Hamburg. Die Bündelung von gleichartigen Tätigkeiten ermögliche Effizienzsteigerungen von mehr als 10 Prozent. Die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit entlang der Lieferkette bringe Einsparungseffekte von bis zu 25 Prozent. „Aber erst die Kombination aus horizontaler und vertikaler Kooperation ermöglichst das Heben des vollen Potenzials.“
 
Um zu erkennen, wo in Logistik-Verbundprojekten genau die Stellschrauben für Kosteneinsparungen angesetzt werden müssen, haben die Mars-Logistiker zusammen mit Kaiser’s Tengelmann und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) unlängst ein IT-Werkzeug entwickelt, mit dem sich die Kostentreiber vom Industrie- bis zum Handelslager mit recht überschaubarem Aufwand identifizieren lassen. „Das Ergebnis ist ein Ranking der Gesamtkosten je Störung“, erklärt der Mars-Logistiker Heuvermans. Die „Distributions-Toolbox“ ist ein zweites IT-Tool, auf das sich die Mars-Logistiker in ihrem Tagesgeschäft regelmäßig stützen. Es liefert eine strategische Entscheidungsgrundlage für die Auswahl des bestmöglichen Vertriebskanals – sowie der mit der Entscheidung verbundenen Belieferungsform.
 

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