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Positive Umsatz-Stimmung in der Agrarbranche

Die Umsatz-Stimmung in der Landwirtschaft und vor allem in der Landtechnik ist heuer trotz Corona gut. Das bestätigt der kürzlich von landwirt.com initiierte „Geschäftsklima-Index“.

Umgesetzt wurde die landwirt.com-Umfrage von Penzinger Agrarconsulting, befragt wurden 2000 Händler aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Josef Penzinger, Geschäftsführer von Penzinger Agrarconsulting weiß aus eigener Erfahrung als Landwirt, wie es der Landwirtschaft geht: „Wir haben diese Online-Umfrage als Geschäftsklima-Index gemeinsam mit landwirt.com ins Leben gerufen, damit wir wirklich diejenigen befragen, die bei den Kunden vor Ort sind.“ Gesamt nahmen ca. 2000 landwirtschaftliche Händler von landwirt.com teil (in Österreich und Deutschland, einer in der Schweiz). 81 Händler (also 4 %) haben im Oktober bis zum Ende der Umfrage teilgenommen, im November waren es 58 (3%), die vollständig an der Umfrage teilgenommen haben. Ca. 60 % sind Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern. Darüber hinaus ist eine deutliche größere Händlerstruktur in Deutschland ersichtlich.

Als Hauptergebnis dieser Branchen-Tendenz ist erwähnenswert, dass die Landwirtschaft und Landtechnik in einer guten Umsatzstimmung ist und durchaus kräftige Investitionen tätigt. Seit dem Frühjahr 2020 wird in Österreich sogar noch intensiver gekauft. Der Landtechnikmarkt und die Landwirtschaftsbranche wachsen in Österreich ebenso, in Deutschland wird mit gleichbleibenden Umsätzen in beiden Bereichen gerechnet.

Gespür fürs Geschäft als entscheidender Wirtschaftsfaktor.
Viele Studien belegen, dass sich gute Unternehmer und Führungspersönlichkeiten dadurch auszeichnen, dass sie ein „Gespür“ für ihr Geschäft haben. Im Oktober waren gesamt 86 % der landwirtschaftlichen Händler mit ihrem Umsatz zufrieden, im November waren es noch 84 %. In Österreich waren im Oktober 58 % „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit dem Umsatz, im November war diese Zahl gleich. In Deutschland waren im Oktober 48 % zufrieden, im November waren es nur mehr 42 %. Die Umsatz-Stimmung ist insgesamt in Österreich merklich besser als in Deutschland, das hat sich im November noch verstärkt.

Im Bereich Landtechnikhandel zeichnet sich generell ein ähnliches Bild, die Stimmung ist aber allgemein in den beiden Ländern positiver als in der klassischen Landwirtschaft. Als größte Gefahr werden in Österreich und Deutschland die niedrige Preise für landwirtschaftliche Produkte angesehen, insbesondere in der November-Umfrage betont man, dass der Rindfleisch-; Schweinefleisch- und Milchpreis zu niedrig ist. Begründet wird das auch deshalb, weil die Preise für Landtechnikprodukte steigen. Traktoren, Ackerbau und Grünland bilden erwartungsgemäß die Schwerpunkte an Produktgruppen, die hauptsächlich vertrieben werden; der Anteil digitaler Technologien ist gering. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland werden die Händler bei der Personalplanung für den Verkauf und bei der Lagerplanung vorsichtiger.

„Wenn jemand einen neuen Traktor kauft, kostet der schnell einmal zwischen 100.000 und 150.000 Euro. Hierbei sind Betriebe in einer lebensfähigen Größe gemeint, meistens Vollerwerbsbetriebe, die die Traktoren betriebswirtschaftlich sinnvoll nutzen. Wir haben in Österreich (je nach Statistik) ca. 120.000 landwirtschaftliche Betriebe und es werden ca. 5.000 Traktoren verkauft, also rund 4 % der Bauern kaufen einen neuen Traktor“, analysiert Penzinger. Die Covid19-Investitionsprämie und die Senkung des Mwst.-Satzes habe in Österreich stark dazu beigetragen, die Investitionen in neue Traktoren anzukurbeln und den Umsatz anzutreiben.

Die Stimmung in der Landwirtschaft ist seit November 2020 rückläufig, vor allem in Deutschland; wobei sich die Umsatzerwartungen weitaus positiver entwickelt hat als in der Oktober-Umfrage. Solange es Investitionsförderungen gibt, werden diese auch genutzt und generell wächst der Landtechnikmarkt stark – sowohl die Umsatzentwicklung als auch die Umsatzerwartungen sind positiv. Im Oktober waren diese Werte in Deutschland und Österreich noch deutlich unterschiedlicher. Josef Penzinger schließt mit folgendem Statement, warum er für Agrarthemen brennt: „Mich fasziniert die Landwirtschaft, denn das ist die einzige Branche, die etwas produziert, wovon hinterher mehr vorhanden ist als zuvor vorhanden war.“

Rückfragen & Kontakt:
DI Josef Penzinger
Agrarconsulting
Höretzberg 9, 4791 Rainbach
T: +43 676 7374712
M: josef@penzinger.info

Ing. Thomas Mühlbacher
Landwirt.com GmbH
Rechbauerstraße 4/4, A-8010 Graz
T: +43 316 931268300
M: thomas.muehlbacher@landwirt.com
W: www.landwirt.com

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