PSA Peugeot Citroen soll Opel kaufen

Einem Medienbericht zufolge drängt die französische Regierung den kriselnden Automobilhersteller PSA Peugeot Citroen zum Kauf des ebenfalls angeschlagenden Autobauers Opel.
 
Damit solle ein Gegengewicht zu Europas größtem Autobauer Volkswagen geschaffen werden, berichtet das “Handelsblatt” (Montag) unter Berufung auf einen Bericht der französischen Tageszeitung “Le Monde”. Das Blatt wiederum beruft sich auf Mitarbeiter des französischen Finanzministeriums und das Umfeld von Staatschef François Hollande.
 
Ein Opel-Sprecher in Rüsselsheim sagte der Nachrichtenagentur AFP, es handle sich um “reine Spekulation – und sonst nichts”.
 
Über eine Fusion von PSA und Opel war immer wieder spekuliert worden, seitdem PSA und der Opel-Mutterkonzern General Motors im Februar eine strategische Allianz verkündeten und GM mit sieben Prozent bei den Franzosen einstieg.
 
Volkswagen will PSA “aus dem Weg räumen”
 
Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici zählte am vergangenen Sonntag bei einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP, dem Sender France Inter und “Le Monde” die bisherigen Bemühungen zur Sanierung von PSA auf und sagte dann: “Wahrscheinlich wird man noch weiter gehen müssen.” Genauere Angaben machte er aber nicht, das Peugeot-Management müsse die “Situation klarstellen”. Gefragt worden war Moscovici nach einer möglichen Fusion von PSA und Opel.
 
Laut ″Le Monde″ wird in Hollandes Umfeld befürchtet, dass VW mit einem Preiskampf PSA als Konkurrenten ausschalten will. “Volkswagen hat beschlossen, PSA aus dem Weg zu räumen”, zitiert “Le Monde” Hollandes Umfeld. Dies könne nur durch eine Annäherung von PSA und Opel verhindert werden.
 
Woher sollen die Mittel kommen?
 
Ein Mitarbeiter des französischen Finanzministeriums wird in “Le Monde” mit den Worten zitiert, GM könne nur von einer Fusion von PSA mit Opel überzeugt werden, wenn ″PSA Opel direkt aufkauft″. Unklar ist aber, mit welchen Mitteln PSA das tun sollte. Der Konzern wird voraussichtlich bis 2014 monatlich einen dreistelligen Millionenbetrag verbrennen. Erst Ende Oktober hatte Frankreichs Regierung die PSA-Finanzspare mit sieben Milliarden Euro Garantien stützen müssen.
 
Überkapazitäten und Absatzeinbrüche belasten beide Autobauer
 
PSA Peugeot Citroen und Opel schreiben weiter rote Zahlen, haben Überkapazitäten und müssen Absatzeinbrüche verkraften. Um Kosten zu senken und die Geschäfte in Europa zu sanieren, verhandelt Peugeot mit der Opel-Mutter GM über eine Zusammenarbeit. GM ist seit dem Frühjahr auch Anteilseigner bei PSA. Im Rahmen ihrer Allianz sind die Firmen bisher aber nicht über Vereinbarungen für vier Fahrzeugprojekte und den gemeinsamen Einkauf hinausgekommen.

Quelle: Automobil Produktion

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar