Importvolumen stagniert

In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres importierte die Bundesrepublik Deutschland Waren mit einem Gesamtgewicht von 450 Mio. Tonnen und einem Wert von 682 Mrd. Euro. Damit blieben die Importe um 2,5 Prozent hinter denen des Vergleichszeitraums 2011 zurück.
 
Reicht ein Quartal, um von einer Trendumkehr zu sprechen? Laut Christian Kille, Professor für Handelslogistik an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, sprechen die Importzahlen gegen einen dauerhaften Aufschwung. Zwar habe Deutschland im dritten Quartal 2012 mit einer Tonnage von 153 Mio. Tonnen und einem Wert von 234 Mrd. Euro mehr Waren importiert als im Vorquartal. Im bisher untersuchten Gesamtzeitraum bis September 2012 lägen die Importe aber 2,5 Prozent hinter denen des Jahres 2011. „Lediglich Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg steigerten ihre Importe –  und vor allem die Einfuhren von Energieträgern“, so der Logistikexperte Kille. „Insgesamt planen die Industrieunternehmen ihre Produktionskapazitäten offensichtlich aber noch immer verhalten.“
 
Weitere Ergebnisse des Import-Seismografen Deutschland (ISD), den AD HOC European Relations in Kooperation mit dem Institut für angewandte Logistik der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services herausgibt: Die Mitgliedstaaten der EU sind und bleiben nach Gewicht und Tonnage wichtigster Handelspartner Deutschlands, außerhalb der EU behaupten China (acht Prozent des Gesamtwerts) sowie Russland (14 Prozent des Gesamtgewichts) und Brasilien (fünf Prozent des Gesamtgewichts) ihre Bedeutung für die einheimische Wirtschaft.
 
Dass über die deutschen und niederländischen Seehäfen die Hälfte der gesamten Importtonnage eingeführt wurde, unterstreicht die Bedeutung der Logistikdrehscheiben und ihrer infrastrukturellen Anbindung: Allein über die deutschen Seehäfen kamen bis September 2012 rund 133 Mio. Tonnen Waren ins Land. Die Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen steuerten weitere 68 Mio. Tonnen zum Importaufkommen bei. „Dies zeigt, wie wichtig der Ausbau der multimodalen Infrastruktur für die deutsche Wirtschaft ist “, fasst Christian Kille zusammen. 

Quelle: AD HOC European Relations
 

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