Quehenberger: 2014 um 14 Prozent im Umsatz gewachsen

Quehenberger Logistics hat 2014 den Umsatz um 60 Millionen auf 485 Millionen Euro gesteigert. Das bedeutet ein Wachstum von 14 Prozent, das jeweils zur Hälfte organisch und durch weitere Akquisitionen erzielt worden ist. Die gezielte Erweiterung der Niederlassungen in Deutschland, der Ausbau des Großkundengeschäfts und der Einstieg in neue Produktbereiche haben dazu beigetragen, dass das Unternehmen deutlich über dem Markt gewachsen ist. Für den CEO und Miteigentümer Christian Fürstaller ist damit die erste Unternehmensphase abgeschlossen, in der man sich mit großer Dynamik unter den führenden privaten österreichischen Logistikunternehmen etabliert hat. Ab 2015 steht das weitere organische Wachstum im Vordergrund, betonten die beiden Eigentümer Fürstaller und CFO Rodolphe Schoettel bei einer Pressekonferenz heute, Dienstag, 3. März, in Wien.

Strategische Erweiterung in den deutschen Wirtschaftszentren
Der Erfolg des Jahres 2014 wurde auch durch die Integration neu akquirierter Standorte erreicht. Mit der Übernahme des deutschen Speditionsunternehmens Transalkim wurden 2014 erstmals eigene Netzwerkstandorte in den wirtschaftlich wichtigen Ballungsräumen Stuttgart, Nordrhein-Westfalen und Hamburg integriert und damit der Zugang zu deutschen Großkunden verbessert. Zugleich konnte Quehenberger Logistics die Kompetenzen in den Zielbranchen Mode, Fast Moving Consumer Goods (FMCG), Automobilindustrie und Retail mit Filialbelieferung ausbauen, um spezifische Kundenanforderungen noch besser zu erfüllen. „Wir haben zum Beispiel jetzt im Fashion-Bereich unsere hohe Kompetenz nochmals um den Transport von hängenden Kleidern (GOH) ausgebaut“, erklärte CEO Christian Fürstaller. „Das ist bei großen Modeunternehmen ein klarer Wettbewerbsvorteil.“

Akquisition auch in Südosteuropa
Ebenfalls integriert wurden 13 Standorte in 5 Ländern, die mit Jänner 2014 von der luxemburgischen Logwin übernommen worden sind. Dadurch wurde die Marktstellung in Südosteuropa erheblich ausgebaut. Mit Mazedonien wurde das eigene Netzwerk auf 18 Länder ausgeweitet. Durch die Exklusiv-Partnerschaft mit der Transalkim Türkei konnte auch der so wichtige Markt Türkei erschlossen werden. Ein Beweis für diese neue Stärke sind auch die täglichen Verkehre zwischen Westeuropa und der Türkei.

Intermodale Verkehre durch den Kontinent signifikant erweitert
2014 erweiterte Quehenberger Logistics auch sein Portfolio. Die intermodalen Verkehre aus Westeuropa nach Rumänien, Griechenland bis in die Türkei wurden signifikant ausgebaut. In Österreich ist Quehenberger Logistics mit Q-Home in die Heimzustellung von Haushaltsgeräten eingestiegen. „Der Markt für die Lieferung von Geräten über Paketgröße hinaus, nimmt durch den Online-Handel zu. Wir haben Erfahrung und Kompetenz in diesem Bereich und wollen stärker in dieses Geschäft mit den Endkunden“, betonte Fürstaller.

Neues Regional Distribution Center (RDC) in Russland
In der Kernbranche Automotive einschließlich der Reifen- und Ersatzteillogistik konnten mehrere Großkunden neu gewonnen werden, unter anderem wurde in Russland ein völlig neues RDC für Ersatzteile aufgebaut. Im Bereich FMCG konnte die Kooperation mit mehreren internationalen Konzernen wesentlich ausgebaut werden. Weiter stark gewachsen ist die Retaillogistik mit der Filialbelieferung. Zum Beispiel wird für einen großen luxemburgischen Textilretailer die Distribution in Rumänien abgewickelt sowie die Verteilung von Non-Food-Artikeln für einen großen österreichischen Handelskonzern durchgeführt.

In fünf Jahren 195 Millionen Euro investiert
Mit den Zukäufen im Jahr 2014 hat der Salzburger Logistiker seine geographische Expansion vorerst abgeschlossen und verfügt nun über eine stabile operative Basis, um im Dreieck Deutschland-Russland-Türkei organisch weiter zu wachsen.

Das gilt sowohl für die Marktpräsenz wie auch für das Produktportfolio und die Branchenkompetenz. Das Unternehmen hat sich damit innerhalb von fünf Jahren zu einem der führenden österreichischen Logistikunternehmen in privater Hand entwickelt. Die Übernahme von LKW Augustin bildete Mitte 2009 den Auftakt zum Wiederaufbau von Quehenberger Logistics. Mit dem Zukauf eines Teiles der früheren Quehenberger Logistikgruppe im Jahr 2010 wurde das Produktportfolio stark erweitert. Seit 2012 läuft das gesamte operative Geschäft unter der wieder eingeführten Marke Quehenberger Logistics.

Die Umsätze entwickelten sich seit 2009 von 120 Millionen auf 485 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Das bedeutet ein Wachstum von mehr als 300 Prozent oder ein jährliches Wachstum von 27 Prozent, erläuterte Finanzchef und Miteigentümer Schoettel. Die Zahl der Niederlassungen stieg von 13 in 6 Ländern auf 89 in 18 Ländern. Gab es 2009 noch 960 Mitarbeiter, werden aktuell rund 2.600 Mitarbeiter beschäftigt.

Beim Aufbau des neuen Unternehmens wurde auf allen Ebenen massiv investiert. In die Modernisierung des Equipments und des Eigenfuhrparks, der aktuell etwa 1075 LKW (inkl. TRS) umfasst, sowie in die Modernisierung von Gebäuden, Software-Systemen, IT-Infrastruktur und in die Personalentwicklung flossen bis Ende 2014 195 Millionen Euro. „Wir haben eine starke Dynamik entwickelt, um unsere Chancen in Zentral- und Osteuropa zu nutzen. Heute sind wir im Kerngeschäft Ost-West-Logistik ein namhafter Mitspieler, dessen Kompetenz anerkannt wird“, freute sich Schoettel.

2015: 500 Millionen Euro überspringen
2015 will das Unternehmen den eingeschlagenen Wachstumskurs fortsetzen, dabei aber das Augenmerk auf das organische Wachstum legen. „Wir haben uns innerhalb von fünf Jahren mit einem außergewöhnlich starken Wachstum jene internationale Operationsbasis geschaffen, die wir uns vorgenommen haben. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, das Geschäft operativ zu optimieren“, kündigte Fürstaller an. Das internationale Umfeld werde unsicher bleiben, dennoch rechne er mit einem weiteren Wachstum der Branche, das er mit seinem Unternehmen jedenfalls noch überbieten wolle.

Ein wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung wurde mit der Gründung der Quehenberger Air & Ocean GmbH am 1.1.2015 gesetzt. „Der Wiedereinstieg in die Luft- und Seefracht ist der nächste logische Schritt, um unseren Kunden ganzheitliche Supply-Chain-Lösungen anbieten zu können“, erklärte der CEO.

Neu aufbauen wird Quehenberger Logistics einen Eigenfuhrpark für den Nah- und Fernverkehr in Österreich, der bis Ende des Jahres 100 Fahrzeuge umfassen soll. „Der heimische Frächtermarkt ist so ausgedünnt, dass Platz für neue Anbieter da ist. Zugleich wollen wir damit für unser eigenes Netzwerk Ressourcen und Dienstleistungsqualität sicher stellen“, sagte Fürstaller. Mit dem Produkt QX Express bietet Quehenberger nationale und internationale Express- und Overnight-Logistikdienstleistungen auf höchstem Niveau. In diesem Geschäftsfeld habe man sich durch die Akquise von X1 im Markt bereits gut etabliert. Jetzt werden man dieses weiter ausbauen.

2015 will das Salzburger Logistikunternehmen die 500 Millionen-Euro-Umsatzgrenze klar überspringen.

Quelle: Quehenberger

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar