RCA holt 22.500 LKW auf die Schiene

Rail Cargo Austria geht im Kombinierten Verkehr in die Offensive: 450 LKW werden durch ein Neugeschäft pro Woche von der Straße auf die Schiene geholt 

RCA geht mit dem Tochterunternehmen Intercontainer Austria (ICA) im Kombinierten Verkehr in die Offensive und erweiterte im April das Netzwerk zwischen Deutschland, Österreich und Ungarn deutlich. Im konkreten Fall geht es um Transporte von LKW Walter, die bislang primär mit Sattelschleppern auf der Straße transportiert wurden und künftig umweltfreundlich auf der Schiene rollen.

Die Anzahl der verlagerten Transporte ist beachtlich: RCA und LKW WALTER bringen in enger Zusammenarbeit 450 LKW pro Woche, das sind rund 22.500 LKW pro Jahr, zusätzlich auf die Schiene. Das Zusatzgeschäft erfordert eine Erweiterung des Netzwerks und der Frequenzen bei Rail Cargo Austria. So werden zwischen Deutschland (Ruhrgebiet und Ludwigshafen), Österreich (Wels und Wien) und Ungarn (Budapest) 18 neue Kombiverkehrszüge pro Woche verkehren. „Wir holen täglich 90 Sattelschlepper auf die Schiene, das bedeutet eine erhebliche Entlastung für den Straßenverkehr und die Umwelt“, erklärt Friedrich Macher, Sprecher des Vorstandes Rail Cargo Austria.

LKW WALTER – Pionier im Kombinierten Verkehr
Die Zusammenarbeit mit LKW WALTER ist kein Zufall, ist doch das Wiener Neudorfer Unternehmen – mit einem weiteren Standort in Kufstein – einer der Pioniere im Kombinierten Verkehr in Europa. Bereits seit Beginn der 80iger-Jahre beschäftigt sich LKW WALTER damit, unterschiedliche Verkehrsträger wie LKW, Bahn und Schiff intelligent miteinander zu kombinieren, um seinen Kunden neue, konkurrenzfähigeund gleichzeitig umweltverträgliche Transportalternativen anbieten zu können. Inzwischen hat LKW WALTER ein leistungsfähiges Netzwerk intermodaler Verkehre aufgebaut.

Ein beträchtlicher Teil des Transportaufkommens der Kunden wird heute effizient und umweltverträglich im Kombinierten Verkehr abgewickelt. Allein in den letzten vier Jahren hat LKW WALTER mehr als 342.000 Straßentransporte auf Kombiverkehrsverbindungen verlagert und damit einen enormen Beitrag zur Reduktion von Schadstoff-Emissionen, insbesondere des Treibhausgases CO² geleistet. Die CO²-Emissionen wurden in diesem Zeitraum um 142.217 Tonnen reduziert." Das Kerngeschäft von LKW WALTER ist die Organisation von Komplettladungstransporten auf der Straße und im Kombinierten Verkehr innerhalb Europas, nach den GUS-Staaten und dem Nahen Osten. Im Auftrag seiner internationalen Kunden werden täglich mehr als 3900 Komplettladungstransporte organisiert.

Erweiterung nach Südosteuropa
In einer zweiten Phase wird RCA weitere 100 Intermodal-Züge pro Woche in die Wirtschaftszentren nach Italien, Rumänien, Griechenland, die Türkei sowie in die Slowakei, Polen, die Ukraine und nach Russland auf Schiene bringen. Die Umsetzung
dieser zweiten Phase wird noch 2010 stattfinden. „Diese Intermodal-Verkehre (Kombination mehrerer Verkehrsträger) bilden die Basis für das erweiterte CEEKonzept von Rail Cargo Austria. Wir haben die Wirtschaftskrise als Chance genutzt, um die Internationalisierung voranzutreiben. Die ÖBB-Güterverkehrstochter Rail Cargo Austria ist 2010 europaweit das zweitstärkste und in CEE das stärkste Gütertransportunternehmen auf der Schiene – ein toller Erfolg für Österreich“, freut sich Macher.

Forderung an europäische Verkehrspolitik
Die europäische Verkehrspolitik ist gefordert, Grundsatz-Entscheidungen zu treffen: Geht die Reise in Richtung umweltfreundlicher Schiene oder wird weiterhin die kostengünstigere Straße subventioniert. Sollte die Entscheidung pro Schiene fallen, müssen zügig die verkehrspolitischen Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlich vertretbaren europäischen Schienengütertransport geschaffen werden. „Brüssel mus endlich verkehrspolitische Entscheidungen für die klima- und umweltfreundliche Schiene treffen. Fromme Wünsche, Forderungen und Lippenbekenntnisse helfen nicht, wenn weiterhin massiv in die Straße investiert wird und die Schiene das Nachsehen hat“, fordert Macher eine nachhaltige und zukunftsorientierte europäische Schienenverkehrspolitik von der Europäischen Union.

Quelle: ÖBB-Holding AG

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