Realogis: Mieten für Logistikimmobilien an Top-Standorten stabil

Rückblickend für das Jahr 2009 hat der Flächenvermietungsumsatz in den Top-Regionen München, Stuttgart, Düsseldorf, Köln und Frankfurt mit Ausnahme von Hamburg zwischen 20 bis 27 Prozent nachgelassen, so die Analyse von Realogis. Umut Ertan, Geschäftsführer Realogis Holding GmbH: "Trotzdem ist der Mietmarkt der Logistikimmobilien an diesen vorgenannten Standorten im Vergleich zu Büromieten relativ stabil geblieben."

Dies liegt allem voran daran, dass der Projektentwicklungsmarkt in 2009 massiv eingebrochen ist, wodurch in der Folge kein nennenswerter Neubau an den Top-Ballungszentren hinzukam. Diese Knappheit an modernen, multi-user-fähigen Logistikimmobilien führte zu gleichbleibenden Mieten an allen Top-Standorten. Teilweise wurde sogar von Mietern für moderne Logistikimmobilien gern ein Aufschlag von 5 bis zu 10 Prozent gegenüber dem Mietniveau von 2008 gezahlt, um sich in einer 1A-Lage anzusiedeln.

Mietpreisrückgänge gab es in 2009 nur abseits der Ballungszentren. Beispielsweise konnten in NRW im Umkreis von 50 bis 100 km abseits der Top-Standorte Mietpreisrückgänge um 10 bis 15 Prozent verzeichnet werden. Im Umkreis mit einer Entfernung ab 100 km sanken die Mieten noch stärker. Ausgehend von der derzeitigen Situation, dass der Projektentwicklungsmarkt in der breiten Masse nur langfristig ab einer Mietlaufzeit von mindestens acht Jahren Neubauten realisieren kann, das Gros der Nachfrage jedoch im Bereich zwei bis fünf Jahre liegt, werden im Jahr 2010 sehr wenige sofort bezugsfertige Neubauflächen auf den Markt kommen.

Umut Ertan: "Es ist davon auszugehen, dass erst ab Ende 2010 bis Mitte 2011 spekulative Neubaulogistikimmobilien in den 1A-Lagen dem Markt zur Verfügung gestellt werden." Insofern ergibt sich an den Top Standorten eine relative Flächenknappheit im Größenbereich von 10.000 qm und größer. Anders sieht es an den Top Standorten im Bereich zwischen 3 bis 5.000 qm aus. Hier sind auch Mietpreisrückgänge bis zu 5 Prozent zu erwarten. Gleichzeitig können jedoch an diesen Hotspots nur in Ausnahmefällen aktuell fertig gestellte Neubauten noch mit einer 5-Jahres-Laufzeit angemietet werden. Die Mieterbonität ist hierbei nicht entscheidend, vielmehr die Tatsache, ob sich die zu realisierende Fläche in einem bestehenden Logistikpark mit Erweiterungspotential befindet oder nicht. Hier müssen Logistikunternehmen mit kurzläufigen Kontrakten zwischen zwei bis fünf Jahren nachhaltig auf ältere Bestandsflächen ausweichen oder versuchen, langfristige Vereinbarungen mit ihren Kunden zu erzielen.

Abseits der Top Ballungszentren werden nachhaltig bis 2011 keine neuen Flächen realisiert werden. Es sei denn, der sehr bonitätsstarke Mieter kann einen langfristigen Vertrag über acht bis zehn Jahre, besser jedoch 15 Jahre anbieten.

Hinsichtlich der Mietpreisfindung ist sehr stark zu differenzieren zwischen Speckgürteln an den Top-Standorten bis ca. 20-30 km Radius, was sich wie erwähnt nach wir vor auf einem sehr stabilen Mietpreisniveau bewegen wird, und Logistikstandorten abseits dieses Radius, wo in diesem Jahr insbesondere bei Liegenschaften über 10.000 qm Mietpreisrückgänge um die 5 bis 10 Prozent bis zu einem Umkreis von ca. 50 km zu erwarten sind. Außerhalb dieses Radius werden die Mietpreisrückgänge teilweise bei bis zu 15 Prozent liegen. In Ausnahmefällen, wie Logistikcluster weit abseits von Ballungszentren, werden aber auch deutlichere Mietpreisrückgänge bis ca. 20 Prozent zu verzeichnen sein.

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar