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Revolution bei RFID

Bislang waren besonders passive RFID-Tags wegen des Übersprechens in ihrer Reichweite stark eingeschränkt. Die Erfindung eines Wiener Forschers setzt diesem Problem ein Ende und eröffnet ganz neue Anwendungsmöglichkeiten.

Schon seit Längerem versucht sich die RFID-Technologie (RFID, Radio Frequency Identification, Anm.) ihren Platz auf dem Markt zu erkämpfen. Als Hemmschuh erwies sich dabei im UHF-Bereich (UHF, Ultrahochfrequenz, Anm.) das starke Übersprechen des Sendesignals auf das Empfangssignal. „Dank meiner Erfindung kann das schwache Signal zurückgewonnen und sofort weiterverarbeitet werden, damit erhöht sich die Zuverlässigkeit und Reichweite beim Lesen von passiven Tags enorm“, erzählt Dr. Lukas W. Mayer, Leiter Forschung und Entwicklung, PIDSO.

Für seine Doktorarbeit an der Technischen Universität Wien hatte er schon länger mit RFID-Systemen herumexperimentiert, ehe ihm die geniale Idee kam: „Ich habe den Richtkoppler direkt in die Antenne eingebaut und somit den Wirkungsgrad deutlich erhöht. Mit meiner Entwicklung wird das störende Trägersignal, das auch für die Energieversorgung der Tags zuständig ist, beim Empfang etwa um den Faktor eine Million unterdrückt. Dadurch fällt der Filteraufwand weg, das reine Empfangssignal kann selbst mit einfachen Lesegeräten über größere Strecken ausgewertet werden“, beschreibt er die Wirkungsweise seiner Erfindung. Der Richtkoppler trennt das Ausgangs- vom Eingangssignal, bei herkömmlichen Systemen ist er mittels Kabel mit der Antenne verbunden, doch genau hier liegt die Schwachstelle: „Das ist wie eine sehr schmale Straße, in der Gegenverkehr herrscht – der Fluss bleibt auf der Strecke“, veranschaulicht Mayer. Die Erfindung wurde bereits zum Patent angemeldet, nun fehlt nur noch ein Kooperationspartner oder Lizenznehmer zur Umsetzung, damit die RFID-Technologie endlich ihren Siegeszug antreten kann. (AT)

Quelle: Logistik express Ausgabe 1/2010

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