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Rote Zahlen bei der SBB Cargo!

Der Bahntrassenpreis in der Schweiz sollte an den Euro gebunden werden, forderten die Vertreter der Schweizer Güterbahnunternehmen (Nicolas Perrin, CEO, SBB Cargo; Dr. Dirk Stahl, CEO, BLS Cargo; Dr. Hans-Jörg Bertschi, Präsident, Hupac) anlässlich einer Podiumsdiskussion des Speditionsnetzwerks Propeller Club Port of Basel Ende Januar in Basel. Doch Dr. Peter Füglistaler, seit 2010 Direktor des Bundesamts für Verkehr BAV im Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK , winkte ab. Das BAV habe gerade erst eine Erhöhung der Trassenpreise angekündigt, um 300 Mio. CHF zusätzliche Einnahmen für Erhalt und Modernisierung der Bahninfrastruktur zu generieren. Es sei nicht gewillt, diese Mehreinnahmen durch die Übernahme von Währungsrisiken zu Nichte zu machen.

Die Trassenpreiserhöhung halten die Herren Bertschi, Perrin und Stahl für kontraproduktiv. Seit 2010 steigt das Güteraufkommen auf der Schiene zwar wieder – in der Schweiz und im internationalen Verkehr, jedoch nicht in gleichem Maße der Ertrag. Die SBB Cargo fährt weiter Verluste ein.

Ihr und allen anderen Schweizer Güterbahnunternehmen macht zudem der starke Franken im Transitverkehr zu schaffen. Die Bahnoperateure erwirtschaften ihre Erträge in Euro. Die Kosten für Equipment, Infrastruktur, Personal und Wartung fallen jedoch in der Schweiz an. Seit Dezember 2009 hat der Kursanstieg des Franken gegenüber dem Euro bei den Bahnen zu einem Ertragsrückgang von rund 15%  geführt. Während Private, wie die BLS Cargo, Kosten zum Teil bereits ins Euro-Land ausgelagert haben, muss die Schweizer Staatsbahn in der Schweiz produzieren. Bei diesen Rahmenbedingungen bleibt den Bahnen nur, den Kurs der letzten Jahre fortzusetzen, weiter Prozesse zu standardisieren und zu optimieren und so Kosten zu senken. Effizienzsteigerungen sollen der SBB neue Containerterminals in Basel und Dietikon bringen. Das seit längerem geplante Gateway Limmattal in Dietikon ist als Drehscheibe für Containerverkehre auf der Schiene von und zu den Seehäfen konzipiert. In Ergänzung dazu soll in Basel-Nord, in unmittelbarer Hafennähe, ein neues Terminal für den Containerumschlag Binnenschiff-Schiene entstehen.

Fazit: Die Bahn bleibt den Schweizern lieb und teuer. Der Staat investiert, aber der starke Franken führt zu millionenschweren Verlusten im Transitverkehr.

Logistik express Redaktion: Ms. express

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