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Rückblick und Ausblick: Hamburg ist für 2017 gut aufgestellt

Das Jahr neigt sich dem Ende – Zeit für eine kleine Bilanz
Die Elbphilharmonie ist fertig, das OSZE-Treffen und der 7. Hamburg Summit „China meets Europe“ haben hochkarätige internationale Politiker in die Hansestadt geführt und Hamburg zeigte sich als gute Gastgeberin. Darüber hinaus punktet die Hansestadt mit einer dynamischen Wirtschaft und gleichzeitig hoher Lebensqualität. Nach dem ´Global Liveability Ranking 2016` des britischen Magazins “Economist” zählt Hamburg zu den zehn lebenswertesten Städten der Welt. Untersucht wurden 140 Städte in insgesamt 30 Kategorien, Hamburg belegt Platz 10. Und im Sommer zählte die Europäische Kommission die Region Hamburg dank gestiegener Innovationskraft zu den ´Innovation Leadern` der EU. Tatsächlich ist die Hansestadt in wesentlichen Wachstumsbranchen sehr gut aufgestellt, wie der folgende Überblick zeigt. In einer SERIE stellen die Hamburg News in den kommenden Wochen international erfolgreiche Unternehmen der Metropolregion vor.

Windkraft – Hamburg als weltweit führendes Innovationszentrum
Hamburg profitiert von frischem Wind, Nord- und Ostsee sind nicht weit. Beste Voraussetzungen also, um sich als innovatives Zentrum der Windbranche zu positionieren. Erst im November konnte die Hansestadt die Ansiedlung des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), einem führenden Windenergieforschungsinstitut Deutschlands, auf dem Energie-Campus Bergedorf der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) feiern. Stadt und Bund investieren gemeinsam 20 Millionen Euro in den neuen Forschungsstandort. Professor Werner Beba, Leiter des Competence Centers für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) am Technologiezentrum Energie-Campus Bergedorf der HAW, will hier ein weltweit führendes Innovationszentrum für die Energiewende in der Metropolregion Hamburg schaffen. In 13 Einzelprojekten werden dazu die Kompetenzen von 23 Kooperationspartnern aus Unternehmen, Universitäten und Behörden gebündelt, um wirtschaftsnahe Lösungen zu realisieren.

Einige der weltweit bedeutendsten Produzenten von Windenergieanlagen haben ihren Hauptsitz in der Metropolregion, darunter Nordex, Senvion und Siemens. Darüber hinaus haben sich führende Akteure der Projektentwicklung von Offshore-Windparks in Hamburg niedergelassen, etwa DONG Energy, Vattenfall Europe Windkraft, EnBW, E.ON Climate & Renewables und RWE Innogy.

Zukunftsthema 3D-Druck und XFEL
Hamburg zählt zu den weltweit bedeutendsten Standorten der zivilen Luftfahrtindustrie. Neben den Branchenriesen Airbus, Lufthansa Technik und dem Flughafen Hamburg sind über 300 kleine und mittelständische Unternehmen sowie vielfältige technologisch-wissenschaftliche Institutionen am Standort ansässig. Alle zusammen beschäftigen mehr als 40.000 hochqualifizierte Fachkräfte.

Für eine effektive Vernetzung unter den zahlreichen Akteuren sorgt das Luftfahrtcluster Hamburg Aviation. Ein wesentlicher Treiber für Innovationen in der Branche ist das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) in Hamburg-Finkenwerder. Im März 2016 eröffnet, forschen künftig auf rund 26.000 Quadratmetern im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts von Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft bis zu 600 Menschen zu Zukunftsthemen wie Fuel Cell, Kabinentechnologie, 3D-Druck, oder Virtueller Realität.

Für 2017 hat der Bund zusätzliche Mittel für die Hamburger Forschungslandschaft bewilligt. Demnach erhält Hamburg vom Bund neun Millionen Euro für den Aufbau des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)-Standorts und drei Millionen Euro für die Gründung des Deutschen Maritimen Forschungszentrums. Zudem wird die Grundfinanzierung der Fraunhofer Gesellschaft um 60 Millionen Euro erhöht. Besonders profitieren wird nach Einschätzung der Wirtschaftsbehörde die Luftfahrtindustrie. Neben den bereits bestehenden DLR-Einrichtungen in Fuhlsbüttel und Harburg werden in Hamburg zukünftig die Themen „Systemarchitekturen in der Luftfahrt“ und „Wartungs- und Reparaturkonzepte“ erforscht, die die Kompetenzen der in Hamburg ansässigen Unternehmen Airbus und Lufthansa Technik ergänzen.

Ein weiterer Meilenschein für die internationale Forschung: Am 6. Oktober wurde der weltweit größte Röntgenlaser in Betrieb genommen. Mit der 1,5 Milliarden Euro teuren Forschungsanlage European XFEL wird die Metropolregion Hamburg führend in der Röntgenlichtforschung. Die Anwendungen reichen von der Strukturbiologie über Chemie, Physik und Materialwissenschaften bis hin zu Umwelt- und Energieforschung.

smartPORT – mit Schwerpunkt Logistik und Energie
Der Hamburger Hafen ist eine der größten zusammenhängenden Industrieflächen in Nordeuropa und einer der führenden deutschen Logistikstandorte. Um auch in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandortes zu sichern, forciert die Hamburg Port Authority (HPA) mit dem Projekt smartPORT ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, vor allem in den Bereichen Logistik und Energie. So bündelt smartPORT logistics intelligente Lösungen für den Verkehrs- und Warenfluss im Hamburger Hafen sowohl unter ökonomischen als auch ökologischen Gesichtspunkten. Und smartPORT energy will mit dem Fokus auf innovative Technologien die Abhängigkeit von konventionell erzeugter Energie reduzieren und Emissionen senken.

Die HPA ist auch Lead Partner beim Projekt GREEN CRUISE PORT, zur Eröffnungskonferenz Ende September kamen rund 100 internationale Vertreter der Hafenwirtschaft nach Hamburg. Das durch die Europäische Union im Rahmen des Baltic Sea Region-Programms 2014-2020 geförderte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Umweltauswirkungen von Kreuzfahrt in der Ostsee- und angrenzenden Nordseeregion zu minimieren. Hintergrund ist das rasante Wachstum des Kreuzfahrttourismus. Auch Hamburg legt als Kreuzfahrtstandort zu und steuert mit insgesamt 171 Anläufen und über 710.000 Passagieren in diesem Jahr auf einen neuen Rekord zu.

Logistik – Smart Last Mile Logistics
Nicht nur im Hafen ein wichtiges Thema: Die Logistik. Hamburg hat sich zum Ziel gesetzt, zur führenden, innovativen Logistik-Metropole Nordeuropas zu werden. Ein gutes Beispiel ist etwa das Logistik-Projekt SMILE. Smart Last Mile Logistics soll innovative Transportlösungen schaffen und die Hansestadt als eine europäische Modellregion für intelligente Zustellung etablieren. Wie die smarte Zustellung zukünftig aussieht, ob per Drohne oder Roboter geliefert wird oder mehr dezentrale Päckchenlager geschaffen werden, wird sich zeigen. Die vielen verschiedenen Ansätze sollen jedoch schon heute über SMILE koordiniert werden – und das mit dem Ziel, für mehr Effizienz, bessere Luft, weniger Lärm und mehr Verkehrsfluss in Hamburg zu sorgen. Angesiedelt wird SMILE bei der Logistik-Initiative Hamburg, mit 500 Unternehmen und Institutionen aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Forschung eines der größten Netzwerke dieser Art in Europa.

Hamburg – digital auf Zukunftskurs
Hamburg ist auf dem Weg zur digitalen Stadt. Verwaltungsangebote werden zunehmend niedrigschwellig und kundenfreundlich digital zur Verfügung gestellt und es wird geprüft, welche Behördendienstleistungen ohne das persönliche Erscheinen möglich sind und über das Internet angeboten werden können. Auch die Hamburger Hochbahn treibt eine Reihe verschiedener Digitalisierungsprojekte voran. Die sechsmonatige Testphase im Jahr 2016 zur kostenlosen WLAN-Nutzung auf einer MetroBus-Linie und U-Bahn-Haltestellen verlief erfolgreich. Nun will die Hochbahn bis Ende 2017 kostenloses Surfen in allen Bussen und bis Ende 2018 in allen U-Bahn-Haltestellen ermöglichen. Auch USB-Ladebuchsen soll es geben. Ab Mitte 2017 will die Hochbahn ein automatisiertes Ticketsystem testen, das vollautomatisch eine Fahrtstrecke über das Smartphone abrechnet. Das Pilotprojekt soll sechs Monate andauern und bei Erfolg bereits ab 2018 im gesamten HVV-Gebiet eingesetzt werden.

Wirtschaft to go
Generell spielt das Smartphone eine immer wichtigere Rolle beim Mobilitätsmix der Hansestadt, bestehend aus privaten PKWs, HVV, Sharing-Angeboten und dem Fahrrad. An mehr als 190 Leihstationen in Hamburg haben beispielsweise Radler die Möglichkeit, über die StadtRAD-App auf eines von rund 1.800 Leihrädern zuzugreifen. Ähnlich funktionieren Car-Sharing-Angebote wie car2go oder DriveNow, auch hier wird der komplette Mietprozess zunehmend über eine App abgewickelt. Die Sharing-Angebote werden gut angenommen und Hochbahn-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk ist überzeugt: „Die Digitalisierung wird Sharing-Mobilität zum Standard machen.
ys/kk

Quelle und weitere Informationen:
www.wind-hamburg.de
www.haw-hamburg.de
www.hamburg-aviation.de
www.zal.aero
www.airbus-bizlab.com
www.hamburg-port-authority.de
www.hamburgcruisecenter.eu
www.hamburg-logistik.net
www.hochbahn.de
www.Hamburg-gehort-zu-den-Innovation-Leadern

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