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Runder Tisch Kika/Leiner: Mehr als 20.000 offene Stellen im Handel verfügbar

Handelsverband unterstützt mit Job-Plattform „Händler helfen Händlern“ und fordert von allen politischen Parteien klares Commitment für den heimischen Handel. EKZ 2 überfällig!

Der Handelsverband begrüßt die Vermittlungsanstrengungen des heutigen, von Wirtschafts- und Arbeitsminister Kocher initiierten Runden Tisches anlässlich der Insolvenz der Möbelkette Kika/Leiner. Nachdem seit mittlerweile zwei Jahren ein breitflächiger Arbeitskräftemangel besteht, gibt es aktuell bundesweit über alle Wirtschaftssektoren hinweg fast 230.000 unbesetzte Stellen. Davon entfallen mehr als 20.000 auf den Handel.

Rainer Will Handelsverband

Der Handelsverband hatte daher bereits am 13. Juni die HR- und Personalchefs der beschäftigungsintensivsten Händler des Landes zu einem brancheninternen Austausch geladen, um rasche Lösungen zu evaluieren. Tausende Handelsbetriebe suchen nach wie vor händeringend nach Personal und haben auch allen von Schließungen betroffenen Arbeitskräften von Kika/Leiner neue Jobs angeboten.

„Wir begrüßen das Engagement der Politik für den Handel. Im Falle von Kika/Leiner ist die Branche bereits selbst aktiv geworden. Unsere Händler haben viele tausende offene Stellen ausgeschrieben. Die Branche ist in der Lage, die Arbeitssuchenden sofort unterzubringen. Unsere Initiative ‚Händler helfen Händlern‘ hat sich bereits während der Pandemie bewährt und diese Haltung ist auch in der gegenwärtigen Phase das gelebte Motto“, bekräftigt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Bundesregierung gefordert: Wo bleibt versprochener Energiekostenzuschuss 2 für Händler?

Politischer Handlungsbedarf besteht hingegen auf der Kostenseite. Hier muss auch die Bundesregierung in die Gänge kommen und die vor vielen Monaten versprochenen Unterstützungen auf den Weg bringen.

Die Zeit drängt, denn aktuell kämpft der gesamte Handel nicht nur mit hohen Energiekosten, sondern auch mit sinkenden Umsätzen – eine toxische Mischung. Im ersten Quartal 2023 sind die Handelsumsätze laut Statistik Austria real um -2,7% gesunken. Der Möbelhandel musste sogar ein reales Minus von -18% verkraften.

SPÖ Wirtschaftssprecher verwechselt nach wie vor Ursache und Wirkung der Teuerung

Umso bedauerlicher ist, dass SPÖ Wirtschaftssprecher Matznetter offensichtlich noch immer Ursache und Wirkung der Teuerung verwechselt, wenn er dem Handel die Schuld an den Preissteigerungen gibt und von „milliardenschweren Hilfszahlungen“ an die Lebensmittelhändler schwadroniert.

„Milliardenschwere Hilfszahlungen gab es hierzulande nur für die Industrie. Unsere Händler warten seit März 2023 auf einen Energiekostenzuschuss, der diesen Namen auch verdient. Der Energiekostenzuschuss 1 war de facto ein reiner Industriekostenzuschuss. Der Energiekostenzuschuss 2 wurde uns zu Weihnachten 2022 versprochen, passiert ist bis heute genau nichts“, so Will.

Umso wichtiger wäre es, dass die Bundesregierung jetzt rasch Taten setzt. Insbesondere am Arbeitsmarkt sowie bei den Kosten- und Abgabenbelastungen muss nachgebessert werden. „Der Handelsverband hat sowohl auf die drohenden Entwicklungen als auch auf die erforderlichen regulativen Schritte immer wieder hingewiesen. Effektive Maßnahmen sind bis dato ausgeblieben. Von allen Parteien braucht es jetzt ein klares Commitment für den volkswirtschaftlich so wichtigen Handel, das auch mit spürbaren Entlastungen untermauert wird“, sagt Rainer Will, der bundesweite Sprecher des Handels, abschließend.

Rückfragen & Kontakt:
Handelsverband
Mag. Gerald Kühberger, MA
Pressesprecher
+43 (01) 406 22 36 – 77
gerald.kuehberger@handelsverband.at
www.handelsverband.at

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