Russische Bahn modernisiert Schienennetz für Fußball-WM 2018

Nach dem Zuschlag des Weltfußballverbands FIFA für Russland als Gastgeber der Weltmeisterschaft 2018 hat die Russische Eisenbahnen AG (Russian Railways) jetzt ihren Plan zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für das große Sportereignis vorgestellt. Das zum Konzern gehörende Forschungsinstitut für Wirtschaft und Verkehrsentwicklung hat in Kooperation mit zuständigen Struktureinheiten des russischen Bahnkonzerns ein "Konzept zur Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur zur Passagierbeförderung während der Fußballweltmeisterschaft 2018" erstellt.

"Das Konzept soll als praktisches Instrument zur Lösung der von der russischen Regierung gestellten Aufgabe dienen, Vorschläge zu konzipieren, wie Fahrgäste und Fans in die WM-Städte transportiert werden", sagte der Präsident der Russischen Eisenbahnen AG, Wladimir Jakunin. Außerdem solle das Konzept dem Ausbau und der Modernisierung des russischen Schienennetzes einen Schub verleihen.

Während der Weltmeisterschaft werden in 64 Spiele in 13 russischen Städten ausgetragen. Das Fassungsvermögen der Stadien betrage zwischen jeweils 45 000 und 90 000 Menschen. Mit Schnell- und Hochgeschwindigkeitszügen sollen die Zuschauer schnell, sicher und bei jedem Wetter zu den Austragungsorten gebracht werden. Erfahrungen bei früheren Fußball-Weltmeisterschaften zeigen, dass Bahnreisen unentbehrlich sind.

Experten des russischen Bahnkonzerns halten folgende Projekte für notwendig:

1. Hochgeschwindigkeitsbahn mit Fahrtgeschwindigkeiten von 300 bis 400 km/h auf den Strecken Moskau – Sankt Petersburg, Moskau – Nischni Nowgorod und Nischni Nowgorod– Kasan mit Verlängerung nach Jekaterinburg).

2. Schnellbahn mit maximaler Fahrtgeschwindigkeit von 160 bis 200 km/h auf den Strecken Moskau – Charkow – Rostow am Don – Krasnodar – Adler und Moskau – Jaroslawl).

3. Schnellerer Bahnverkehr zwischen Nischni Nowgorod, Saransk, Samara, Wolgograd, Kasan und Moskau sowie zwischen Zentralrussland und der Ostsee-Exklave Kaliningrad.

4. Schnellverkehr auf internationalen Strecken, um ausländische Gäste zu den WM-Austragungsorten zu befördern (Routen: Moskau – Minsk – Warschau – Berlin, Moskau– Kiew, Moskau – Riga und Sankt Petersburg – Tallinn).

5. Errichtung von neuen und Ausbau der vorhandenden intermodalen Flughafen-Stadt-Verbindungen, um Fluggäste von den Flughäfen zum Zentrum der WM-Städte zu befördern (aktuell gibt es Flughafentransfer in Moskau, Jekaterinburg und Samara; hinzukommen werden Kasan, Sotschi, Sankt Petersburg, Kaliningrad, Wolgograd, Krasnodar und Jaroslawl).

Zudem ist geplant, während der WM auf einigen Strecken nur Reisezüge mit Sitzplätzen einzusetzen, die von einer zur anderen WM-Stadt in zwei bis fünf Stunden fahren werden. Diese Züge werden in Zentralrussland (Moskau, Sankt Petersburg, Jaroslawl und Nischni Nowgorod), Südrussland (Rostow am Don, Krasnodar und Adler) und an der Wolga (Nischni Nowgorod, Kasan, Saransk und Samara) zum Einsatz kommen.

Auf den Strecken, auf denen eine Verkürzung der Fahrtzeit auf fünf Stunden nicht möglich ist (Moskau – Kasan, Saransk, Samara, Rostow am Don, Krasnodar), werden schnellere komfortable Nachtzüge verkehren und die Reisedauer zwischen acht bis zwölf Stunden betragen.

Der gesamte Bedarf an zusätzlichen Schnell- und Hochgeschwindigkeitszügen für die Zeit der Fußball-WM wird auf bis zu 70 Zugpaare am Tag geschätzt.

Der Senior Vizepräsident der Russischen Bahn, Valentin Gapanowitsch, stellte das Modernisierungskonzept am 24. Juni auf dem Forum Inside World Football in Moskau vor. An der Veranstaltung zu den Vorbereitungen für die Fußball-WM 2018 nahmen unter anderem FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke, der Chef des Organisationskomitees "Russland 2018", Alexej Sorokin, und der Vorsitzende des Verkehrsausschusses der Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments), Sergej Schischkarjow, teil. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Vorbereitung der Fußball-WM 2018 in Russland und damit verbundene Fragen.

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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