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Schluss mit Bauernbashing

Österreicher müssen sich entscheiden: Wollen wir eine starke heimische Landwirtschaft oder wollen wir die Produktion ins Ausland verlagern?

„Mit dem ständigen Bauern-Bashing muss Schluss sein. Die Welle an Empörung und gleichzeitig immer höheren Anforderungen, die uns Landwirten entgegenschlägt, steht in keinem Verhältnis zu den vielfältigen Leistungen unserer Branche. Wir sollen unsere Haltungsstandards und Produktionsbedingungen stetig weiter steigern, gleichzeitig sollen Lebensmittel so billig wie nur möglich sein. Das geht sich nicht aus“, betont Bauernbund-Präsident Abg.z.NR DI Georg Strasser angesichts der aktuellen Diskussion rund um die Rolle der Land- und Forstwirtschaft in der Gesellschaft.
Man müsse nur den Blick ins Nachbarland Deutschland werfen, um zu erkennen, wozu fehlgeleitete Agrarpolitik und falsche Entscheidungen führen, so Strasser weiter: „Wir haben volles Verständnis für unsere Berufskollegen, die in dieser Woche auf die Straße gehen und gegen massive Kürzungen im geplanten Agrarhaushalt der Ampelregierung demonstrieren. Die Bauern stellen tagtäglich die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Lebensmitteln, Rohstoffen und Energie sicher. Das verdient die Anerkennung und Wertschätzung der Bevölkerung. Stattdessen sehen wir uns immer wieder mit Anfeindungen konfrontiert, sei es von politischen Entscheidungsträgern oder von Teilen der Bevölkerung. Die Österreicher müssen sich deshalb jetzt entscheiden: Wollen wir eine starke heimische Landwirtschaft oder wollen wir die Produktion von Lebensmitteln ins Ausland und zu wesentlich geringeren Standards verlagern?“

VfGH-Urteil nach SPÖ-Antrag gefährdet den Fortbestand der Schweinebranche

Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat nach einem Antrag der SPÖ Burgenland die Übergangsfrist bis zum Ende unstrukturierter Vollspaltenbuchten in der Schweinemast gekippt. „Die SPÖ Burgenland hat der Landwirtschaft einen Bärendienst erwiesen. Unsere Betriebe wollen sich nachhaltig weiterentwickeln, aber sie brauchen Planungssicherheit. Tierwohl und Menschenwohl müssen gewährleistet sein, daher haben wir im Jahr 2022 ein umfassendes Tierwohlpaket mit Weitblick präsentiert. In Um- und Neubauten ist der Vollspaltenboden seit 2023 verboten, viele weitere Reformen werden aktuell umgesetzt. Ziel ist, dass es bis 2030 eine Million Strohschweine in Österreich geben soll. Die Arbeit der burgenländischen Landesregierung zeigt, welchen Stellenwert die SPÖ der heimischen Lebensmittelproduktion einräumt.“
Nach einer umfassenden rechtlichen und fachlichen Prüfung brauche es nun erneut den Dialog mit allen Betroffenen und dem zuständigen Gesundheitsministerium, so Strasser. „Wir werden weiterhin für Planungssicherheit auf den Betrieben kämpfen. Österreich ist weltweit führend beim Tierwohl. Bauern wollen, dass es den Tieren gut geht. Gleichzeitig brauchen Investitionen in die Zukunft die Gewissheit, dass die Politik unterstützend zur Seite steht.“

Konsumenten müssen sich zu heimischer Qualität bekennen

Die Landwirtschaft den gesellschaftlichen Wünschen entsprechend nach vorne zu bringen sei nur möglich, wenn den Anforderungen nach mehr Tierwohl und höheren Produktionsstandards auch Taten folgen, so Strasser: „Die bewusste Kaufentscheidung für das österreichische Produkt im Regal ist unser Produktionsauftrag. Es nützt nichts, zu produzieren, wenn die Nachfrage nicht da ist. Und obwohl wir uns in Österreich mit zahlreichen Lebensmitteln selber versorgen können, wird immer noch auf das billigere Produkt aus dem Ausland zurückgegriffen. Gerade jetzt braucht es einen gemeinsamen Schulterschluss und ein klares Bekenntnis zu heimischer Qualität.“

Daran werde man weiter beherzt arbeiten, so Strasser: „Der Bauernbund ist das Sprachrohr der Bauern in Österreich. Wir tun alles dafür, die besten Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion in Österreich zu schaffen.“


Rückfragehinweis:
Christian Esterl, BA
Pressesprecher & Leitung Kommunikation
Tel.: +43 664 8850 9559
c.esterl@bauernbund.at
www.bauernbund.at

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