Schmitz Cargobull schließt Geschäftsjahr mit 1,594 Mrd. Euro Umsatz ab

Trailermarkt bricht heftig ein: Marktführer verbucht deutlichen Umsatzeinbruch

 

Alle Trailerhersteller kämpfen nach jahrelangem Boom mit dem heftigsten Markteinbruch der Geschichte. Die Schmitz Cargobull AG hat in diesem extremen Umfeld das Geschäftsjahr 2008/2009 mit einem Umsatzrückgang um etwa 25 Prozent auf 1,594 Mrd. Euro vergleichsweise solide abgeschlossen. Die Produktion sank zwar von 66.692 Fahrzeugen im Vorjahr auf 43.350 Fahrzeuge (minus 35 Prozent), doch der gestiegene Anteil der höherwertigen Kofferfahrzeuge im Produkt-Mix sowie der Servicebereich haben die Einnahmen weniger stark einbrechen lassen. Für das kommende Kalenderjahr erwartet der Vorstandsvorsitzende Ulrich Schümer eine spürbare Wiederbelebung. Der Vorstand hat konsequente Maßnahmen ergriffen, um die Kosten zu reduzieren und so den Konzern stabil durch die Krise zu lenken.

 

Schmitz Cargobull hat sich im Geschäftsjahr (1. April 2008 bis 31. März 2009) als größter Hersteller in Europa behauptet. Der Marktanteil bei Sattelkoffern pendelte sich bei etwa 70 % in Deutschland und 40 % in Europa ein. Im zweiten wichtigen Produktsegment der Sattelpritschen und -curtainsider war der Markteinbruch besonders heftig. Dennoch stammten knapp 33 % der in Deutschland und 25 % der in Europa zugelassenen Fahrzeuge von Schmitz Cargobull. In der Produktgruppe Sattel-kipper betrug der Marktanteil in Deutschland 30 % und im europäischen Markt 15 %. Mit 20 % in Deutschland und 13 % in Europa fuhr Schmitz Cargobull auch bei Sattelcontainerfahrgestellen ganz vorn mit.

 

In Folge des sinkenden Neufahrzeugabsatzes stieg die Bedeutung der Serviceangebote: Europaweite Ersatzteilversorgung, mehr als 850 Service-Partner, umfassende Finanzierungs- und Full Service-Angebote sowie 38 Cargobull Trailer Center. Wachsende Dienstleistereinnahmen stützten den Konzernumsatz. 8.200 Fahrzeuge hat Cargobull Telematics mit dem Zugmaschinen unabhängigen Telematik-System ausgestattet. Die neue Hardware geht jetzt in Serie und soll den Absatz des hauseigenen Systems weiter ankurbeln.

 

Der Konzernüberschuss brach in Folge der Absatzkrise auf 16,7 Mio. Euro ein (Vorjahr 125,4 Mio. Euro). Dennoch blieben Investitionen mit insgesamt 56,4 Mio. Euro (Vorjahr 61,3 Mio. Euro) nicht auf der Strecke. Mit der Einweihung des Cargobull Validation Center (CVC) hat das Unternehmen eine 9,5-Millionen-Euro-Investition vollendet und ein entsprechendes Zeichen gesetzt. Forschung und Entwicklung dienen dazu, die Markt-, Technologie- und Service-Führerschaft auch im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu behaupten und auszubauen. Die Marktentwicklung seit Jahresanfang 2009 deutet allerdings darauf hin, dass die gesamte Trailerindustrie die Talsohle erreicht hat. Daher werden zurzeit alle neun Werke auf die Fertigungskapazität angepasst, die für dieses Niveau benötigt wird.

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