Seehafen Rostock plant UKV-Verbindungen nach Wien und Triest

Trotz des rückläufigen Güterumschlages im ersten Halbjahr realisiert der Seehafen Rostock ein ambitioniertes Investitionsprogramm
 
Der Seehafen Rostock trifft Vorbereitungen für den Ausbau des Angebotes an Regelverbindungen im unbegleiteten kombinierten Verkehr. Voraussichtlich im Herbst erhält das bestehende Angebot an Blockzug-Service eine Erweiterung in Form einer Strecke nach Wien. Für das kommende Jahr ist ein Dienst nach Triest mit Anschluss in die Türkei und nach Südosteuropa geplant. „Als Teil des Ostsee-Adria-Korridors ist die intermodale Verbindung über Rostock die kürzeste und schnellste Verkehrsverbindung zwischen Mitteleuropa, Südeuropa und Skandinavien“, erläutert Geschäftsführer Ulrich Bauermeister.
 
Seit Anfang Mai diesen Jahres baut die Hafen-Entwicklungsgesellschaft mit dem regionalen Bauunternehmen Strabag AG das Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) bei laufendem Betrieb um. Das neue Umschlagterminal für Schienen-, Straßen- und Schiffsgüter entsteht bis Ende 2013 auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern. Das KV-Terminal verfügt momentan über zwei Gleise, auf denen im vergangenen Jahr circa 77.000 Einheiten verladen wurden. Das entspricht einem Volumen von etwa 1,5 Mio. Tonnen. Der Umschlag erfolgt derzeit mit drei Reachstackern mit jeweils über 45 Tonnen Hubkraft.
 
Nach Ende der Bauarbeiten im kommenden Jahr stehen dann zusätzlich drei weitere Gleise für den Umschlag zu Verfügung. Die dann insgesamt fünf Gleise werden durch zwei neue, kurventaugliche Portalkräne bedient, jeder mit einem Gewicht von 500 Tonnen, einer Höhe von 35 Meter und einer Spannweite von 76,5 Meter. Dadurch wird die Umschlagkapazität des Terminals verdoppelt. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf 17 Mio. Euro. Das „Eisenbahn-Bundesamt“ fördert den Um- und Ausbau zu 70 Prozent, der Eigenanteil der Hafen-Entwicklungsgesellschaft beträgt über 5 Millionen Euro.
 
Im ersten Halbjahr 2012 gingen insgesamt 11,2 Millionen Tonnen (brutto) Güter über die Kaikanten des Hafen Rostock. Davon wurden 10,4 Mio. Tonnen im Seehafen und 800.000 Tonnen in anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie Fracht- und Fischereihafen abgefertigt. Von den 10,4 Mio. Tonnen umgeschlagener Güter im Seehafen (minus sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr) entfielen 6,3 Mio. Tonnen auf die rollende Fracht des Fähr- und RoRo-Verkehrs. In diesem Segment gab es ein Minus von 300.000 Tonnen bzw. fünf Prozent. Der Umschlag von Schütt-, Flüssig- und Stückgütern erreichte rund 4,1 Mio. Tonnen, was eine Abnahme von 400.000 Tonnen bzw. neun Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 bedeutet.

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung

Portal: www.logistik-express.com   

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