SGKV: Erste Ergebnisse im Projekt „Good Sound“

Lärm erfährt in Hinblick auf umweltpolitische Zielsetzungen zunehmend an Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich Betreiber von Terminals des Kombinierten Verkehrs, auf welchen Lärm durch Kranungs- und Handlingsprozesse emittiert wird, verstärkt mit dieser Thematik auseinandersetzen. Das im Januar 2014 gestartete Projekt „Good Sound“, gefördert vom BMWi, beschäftigt sich mit der Entwicklung wirtschaftlicher und effektiver Maßnahmen zur Reduktion der Schallemissionen während des Kranbetriebs um somit die Akzeptanz von KV-Terminals, welche häufig in Ballungsräumen lokalisiert sind, zu verbessern. Das Projektkonsortium besteht aus der Duisburger Hafen AG (Projektleitung), der TOBIES Kran- und Förderanlagen GmbH sowie der SGKV.

Im Juli 2014 wurde das erste von insgesamt vier Arbeitspaketen erfolgreich abgeschlossen. Das Ziel bestand darin, markante Lärmemittenten an den Portalkränen zu identifizieren und in einer Lärmrang- bzw. Dringlichkeitsliste darzustellen. Das methodische Vorgehen zur Lösung dieser Aufgabe sah einen Expertenworkshop, Interviews mit verschiedenen Herstellern von Krananlagen, Auswertung von Schallmessungen an bestehenden Krananlagen und eine quantitative Erhebung zur subjektiv empfundenen Lärmstörung vor. Die subjektive Lärmwahrnehmung, ein Begriff aus der sozialwissenschaftlichen Forschung, beschreibt ein sehr heterogenes Feld, d.h. verschiedene Menschen nehmen gleiche Schallereignisse ganz unterschiedlich wahr, wodurch keine objektive Grenze der Lärmbelästigung gezogen werden kann. Davon abhängig sind, neben sensorisch-akustischen Faktoren wie Lautstärke und Frequenz, auch Einstellungs- und Bewertungsfaktoren, bspw. die Voreingenommenheit gegenüber Lärm oder die Einschätzung der subjektiv erlebten Bedrohung (Gefährlichkeit und Gesundheitsschädlichkeit). Mit Hilfe eines teilstandardisierten Fragebogens wurden Probanden auf verschiedenen Terminals des Duisburger Hafens befragt. Nach Zusammenführung aller Ergebnisse wird offensichtlich, dass vor allem der Warnsignalton, der aus sicherheitstechnischen Gründen sich bei der Bewegung der Portalkräne automatisch einschaltet und innerhalb der Umgebungsgeräusche hörbar sein muss, das störendste Geräusch an Krananlagen auf KV-Terminals darstellt; dicht gefolgt von dem Aufsetzgeräusch des Spreaders auf einen Container sowie von einem Container auf einen anderen Container oder einen Verkehrsträger. Die Aufsetzgeräusche hängen in erster Linie von dem Beladungszustand der Container ab, da insbesondere leere oder teilbeladene Container als Resonanzkörper kurzfristige Geräuschspitzen erzeugen. Insgesamt umfasst die Rangliste 34 Positionen. Entsprechend der Lärmrangliste werden nun im Arbeitspaket 2 baulich-technische Lösungsvarianten zur Reduktion und/oder Elimination markanter Lärmemittenten erarbeitet. Parallel dazu beginnt die Feldphase des Projektes (Arbeitspaket 3), in welcher die zuvor entwickelten Maßnahmen direkt im sog. Kranlabor getestet werden.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Projektwebsite unter www.goodsound-projekt.de. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Quelle: SGKV

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