Siemens liefert eine der größten Sinteranlagen Indiens

Jindal Steel & Power Limited (JSPL) hat Siemens VAI Metals Technologies mit der Lieferung einer Sinteranlage beauftragt. Sie soll in einem neuen Stahlwerk zum Einsatz kommen, das derzeit in Patratu, Distrikt Ramgarh, im indischen Bundesstaat Jharkhand gebaut wird. Die Sinteranlage wird über ein Sinterband mit einer Saugfläche von 490 Quadratmetern verfügen und pro Jahr etwa fünf Millionen Tonnen an hochqualitativem Sinter für die Hochofenbefüllung erzeugen. Der Auftragswert liegt im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Nach Inbetriebnahme voraussichtlich Mitte 2013 wird die Produktionslinie eine der größten Sinteranlagen in Indien sein. 
 
Um die steigende Stahlnachfrage in Indien zu bedienen, errichtet JSPL eine neue Produktionsstätte mit einer Kapazität von 3,5 Millionen Jahrestonnen. Für das Basis-Engineering der Sinteranlage des Stahlwerks ist Siemens verantwortlich. Das Unternehmen übernimmt außerdem das Basis- und Detail-Engineering für die Prozessausrüstung, liefert die Elektrotechnik und die Automatisierungssysteme auf Level 1 und Level 2 sowie Ersatzteile für die Sinteranlage. Die Montage und Inbetriebnahme sowie die Schulung des Betriebspersonals gehören ebenso zum Auftrag wie Beratungsleistungen für die Zukäufe des Kunden. Das Projekt wird gemeinsam von Siemens VAI in Linz, Österreich, und Siemens VAI Metals Technologies Private Limited in Kolkata, Indien, abgewickelt.
 
Neben der Elektro- und Prozesstechnik implementiert Siemens innovative Lösungen und Systeme, die zu einer verbesserten Effizienz der Produktion, zu einer gleichbleibend hohen Sinterqualität und reduzierten Betriebskosten beitragen. Dazu zählt unter anderem ein Intensiv-Misch- und Granuliersystem für die Behandlung und Aufbereitung des Rohmaterials. Dieses System ermöglicht auch die Verarbeitung von Material, das zu mehr als 60 Prozent aus kostengünstigen, pelletierten Feinerzen (Pellet Feed) mit einer Korngröße von weniger als 100 Mikrometern besteht, und normalerweise nicht für den Sinterprozess geeignet ist. Darüber hinaus wird eine von Siemens VAI entwickelte selektive Abgasrückführung eingesetzt, mit der etwa 40 Prozent der Sinterabgase in den Produktionsprozess zurückgeführt werden können. Das verringert die Menge der an den Kamin geleiteten Abgase und somit auch die Größe der nachgeschalteten Anlagen zur Abgasbehandlung. Darüber hinaus werden durch die Abgasrückführung Schadstoffemissionen und der Brennstoffverbrauch reduziert. Um den Durchbrennpunkt im Sinterherstellungsprozess besser zu kontrollieren, wird das Prozessoptimierungssystem Simetal Sinter VAiron installiert. Es kann außerdem zur Optimierung der Bilanz an Rücklauf-Feingut, der Basizität des Sinters oder des Koksverbrauch eingesetzt werden und dient als Leitsystem für weitere Level-2-Funktionalitäten.
 
JSPL, ein Teil der Jindal Group, ist einer der größten Produzenten von Lang- und Flachprodukten in Indien. Siemens VAI realisierte für das Unternehmen bereits eine einsträngige Brammen-Stranggießanlage und eine 5-m-Grobblechstraße im Stahlwerk Angul. Die gelieferte Kombi-Stranggießanlage für die Produktionsstätte Raigarh war weltweit die erste Stranggießanlage, die Träger-Vorprofile, Blooms und Rundknüppel gießen konnte. Für das Patratu Projekt liefert Siemens VAI auch einen Hochofen mit einem Innenvolumen von  4.000 m3.
 
Weitere Informationen über Lösungen für Stahlwerke, Walzwerke und Behandlungslinien unter: http://www.siemens.com/metals  

Quelle: Siemens AG Österreich

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