Sprung aus der „Grünen Welt“

Die Horst Mosolf GmbH u. Co. KG lässt im Zuge der SAP-Einführung sämtliche Auftrags- und Sendungsdaten durch den "DataWizard" von Lobster konvertieren, mappen und weiterleiten. Die Software überzeugte vor allem durch ihre leichte Handhabung.

Die türkisblauen Lkw mit dem weißen Schriftzug sind nicht nur bei Autofans bekannt. Auf den 850 Fahrzeugspezialtransportern der Horst Mosolf GmbH u. Co. KG werden Fahrzeuge sämtlicher Marken befördert. Zusätzlich fahren 300 Doppelstock-Waggons und sogar ein Binnenschiff unter Mosolf-Flagge. Insgesamt transportiert die Flotte pro Jahr 2,5 Millionen Einheiten. Hinzu kommen 700.000 Fahrzeuge, die in den unternehmenseigenen Technikzentren veredelt oder repariert werden.

Die damit verbundenen Auftrags- und Datenmengen verlangen eine leistungsfähige Informationstechnologie. Bereits im Jahr 2007 beauftragte Mosolf die IDS Scheer AG deshalb mit der Implementierung einer prozessorientierten Komplettlösung auf Basis von SAP. Die Anwendung bildet sämtliche Kundenauftrags- und Logistikprozesse der Mosolf-Gruppe ab. Darunter fallen zum Beispiel das Stammdaten-, Vertrags- und Auftragsmanagement, sowie Disposition, Abrechnung und Controlling. Gekoppelt an SAP ist die  Lösung LS/ATN des Anbieters Whitestein Technologies für die Transportplanung und -optimierung.

Alles in einem System
Außerdem bestehen Schnittstellen zu allen 45 Kunden, über die sämtliche Auftrags-, Liefer- und Abrechnungsdaten per DFÜ übertragen werden. Bei Mosolf treffen sie in den unterschiedlichsten Formaten direkt aus den individuellen Warenwirtschaftssystemen der Verlader ein. Dieser hereinströmende Daten-Mix muss bei dem Logistikdienstleister automatisch erkannt, zugeordnet, gelesen und für die Weiterverarbeitung umgewandelt werden. Feldinhalte werden entziffert und in neue Dateien hineinkopiert. Dabei müssen zum Teil Formeln beachtet und Feld-Positionen verändert werden.

Zeitgleich werden die relevanten Auftragsinformationen an LS/ATN geleitet, um dort die Disposition und Optimierung der Transporte zu ermöglichen. Weil dieses Programm von einem dritten Hersteller stammt, ist dafür eine weitere Konvertierung notwendig. Zusätzliche Schritte schließen sich an, wenn der Empfänger vor der Zustellung automatisch benachrichtigt oder der elektronische Ablieferbeleg dem Verlader zur Verfügung gestellt werden soll. Sicherheitsrelevante Daten müssen dabei in vielen Fällen ent- und verschlüsselt werden.

Für solche Aufgaben gibt es so genannte "Daten-Konverter". Mosolf hat sich im Zuge der Umstellung auf SAP für den DataWizard von Lobster entschieden. Die Software vereint das Konvertieren und Übertragen von Daten in einem System und fungiert bei Mosolf als Integrationsplattform für die interne und externe Kommunikation. Was sonst gewöhnlich nur unter Einsatz mehrerer Softwareprodukte möglich ist, wird durch Lobster ohne Medienbrüche in einer Gesamtlösung abgebildet. Mit dem DataWizard können zudem in nur sieben Schritten Profile erstellt werden, um Datenformate wie EDI, XML, FixRecordLength, SAP IDoc, ANSI X.12, CSV oder Excel automatisch zu verarbeiten.
200 Profile erstellt

Bei Mosolf verarbeitet der DataWizard pro Tag 310.000 so genannte "Requests". Dabei wird zum Beispiel ein Dokument im SAP-Idoc-Format in ein XML-Format umgewandelt –  sprich "gemappt" – und weitergeleitet. "Wir haben bereits die mehr als 200 Profile für die 45 Kunden und 15 interne Systemschnittstellen erstellt", erklärt Bernhard Greiner, der bei Mosolf die Umwandlung der Daten verantwortet. Die Funktionsweise des DataWizard sei sehr anwenderfreundlich, so dass Greiner nur "bei den ersten paar Profilen auf die Hilfe von Lobster angewiesen" war.

Zuvor war der IT-Experte ausschließlich für die Anwendungen und Systeme zuständig, die bei Mosolf auf IBM-Midrange-Rechnern der i-Series – vormals AS 400 – installiert sind. "Die gut strukturierte Bedienoberfläche des DataWizard hat mir den Sprung aus der grünen Welt der AS 400 leicht gemacht", so Greiner. Als "grüne Welt" werden die von den IBM-Rechnern überwiegend in grün erzeugten Bildschirmansichten bezeichnet, auf denen die Programmierer ihre Befehle eingeben – meist in der Sprache "Report Program Generator" (RPG).

Integrierter Kontrollmonitor
Vor der Umstellung aus SAP waren die IBM-Maschinen bei Mosolf das zentrale Herzstück der EDV, die auch das Mapping übernommen haben. Noch bis vor wenigen Monaten waren sämtliche Kunden direkt daran angekoppelt. Nun arbeiten Greiner und seine Kollegen daran, die Verlader direkt an den DataWizard anzuschließen. Dieser nutzt eine Linux-Plattform und eine MySQL-Datenbank.

Die kurze Eingewöhnungszeit beim Arbeiten mit dem DataWizard hängt für Dr. Stephan Dusold auch mit der Überschaubarkeit der Lösung zusammen. Dusold leitet bei Mosolf den Bereich Geschäftsprozessmanagement und Informationstechnologie. "Der DataWizard ist für uns wie maßgeschneidert. Die Software enthält keinen Ballast, den wir zwar bezahlen müssten, aber nicht nutzen könnten." Außerdem führe die Kompaktheit der Anwendung dazu, dass die Rechnerleistung der eigenen Hardware nur minimal  belastet werde.

Ein weiterer Vorteil des DataWizard ist der darin integrierte Kontrollmonitor: "Der komplette Weg der Daten kann auf einem zentralen Kontroll-Monitor überwacht werden", sagt Greiner. Die übersichtliche Darstellung des DataWizards macht es leicht, jeden Fehler innerhalb der Daten sofort zu identifizieren und zu beheben. Für Greiner ein Grund mehr, sämtliche Konvertierungs- und Mapping-Prozesse bis Jahresende auf den DataWizard umzustellen.

Quelle: KfdM – Kommunikation für den Mittelstand
 

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