Staplerleitsystemein der Getränkeindustrie
Einsatzspektrum geht heute weit über das Dirigieren der Stapler hinaus Staplerleitsysteme leisten heute weit mehr, als ihre Bezeichnung vermuten lässt. Denn längst ist es nicht mehr allein damit getan, die Stapler an die „elektronische Leine“ zu nehmen, um dem Fahrer per Bordcomputer die optimale Auftragsreihenfolge bei jeweils kürzester Wegstrecke zu übermitteln und so die Flurförderzeugflotte möglichst wirtschaftlich und effizient einzusetzen. Vielmehr übernehmen hochleistungsfähige Leitsysteme heute, wie unsere Einsatzbeispiele aus der Getränkeindustrie zeigen, umfangreiche Intralogistik-Aufgaben, inkl. Warehouse-Management, Lagerund Materialfluss sowie die in der Food- and Beverage-Industrie geforderte Chargenrückverfolgung. Gerade in der Getränkeindustrie mit ihren naturgemäß schwierig handhabbaren Blocklager-strukturen für die Getränkepaletten bei gleichzeitig hohen Anforderungen hinsichtlich Quantität und Qualität an die Leistungsfähigkeit und Flexiblität der Intralogistik stehen Leitsysteme hoch im Kurs, die mehrere Leistungsmerkmale bündeln. Mit Ihren Systemen „G-Control“ und „G-Track“ bietet Locanis, wie Anwendungen bei renommierrung und Warenverfolgung in der Lagerlogistik. Hans-Jürgen Heitzer, CEO: „Als Technologieführer ist es unser Ziel, eine lückenlose Verfolgung von Produkten und Gütern über sämtliche Stufen entlang der logistischen Wertschöpfungskette eines Handels- oder Produktionsprozesses sicher zu stellen.“ So hat das IT-Haus die Systeme beispielsweise bei der Bremer Erfrischungsgetränke AG installiert, mit einem Produktionsvolumen von rd. 138 Mio. l pro ten Unternehmen der Getränkeindustrie zeigen, Programme, die diese umfangreichen Anforderungsprofile erfüllen. Lückenlose Produktverfolgung entlang der logistischen Wertschöpfungskette Die Locanis AG, Unterföhring bei München, ist nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich der Prozessoptimie. Die mit den Staplerleitsystemen erreichte Transparenz und Effizienz der intralogistischen Prozesse spiegelt sich auch in den präzise strukturierten physischen Abläufen wider.Jahr einer der größten Abfüller von Coca-Cola-Produkten in Deutschland. Wie Jan Papendieck, Technisches Controlling, erläutert, ging es dem Unternehmen hierbei primär auch um die Chargenverfolgung und damit die Hierbei fiel die Entscheidung für G-Track von Locanis. Das System ermöglicht eine automatische und exakte Warenverfolgung in manuell geführten Lägern. Es erfasst ohne Transponder oder Scanning von Barcode-Etiketten jede Warenbewegung und arbeitet stellplatzbezogen. „Das Paket besteht aus zwei Komponenten“, wie Joachim Riegg, Leiter Projektmanagement bei Locanis, erläutert: Die erste Programm-Komponente heißt „G-Control“, ein Staplerleitsystem mit Fahrwegoptimierung, das den optimalen Transportauftrag für jeden Stapler ermittelt. Hierfür übernimmt G-Control die Zuteilung und korrekte Ausführung der vom Lagerverwaltungssystem generierten Transportaufträge. Da das System einerseits die Eigenschaften jedes Staplers berücksichtigt, z.B. die Anzahl der Gabelpaare und die max. Hubhöhe, und andererseits zu jedem Zeitpunkt dessen aktuelle Position kennt, kann es jedem Fahrzeug immer den optimalen Transportauftrag zuweisen. Der Fahrer erhält seine Auftragsinformationen per Datenfunk online auf sein Touchscreen-Terminal übermittelt auf dem alle wichtigen Transportinformationen angezeigt werden. Mit der zweiten Systemkomponente Ein zusätzlicher Sensor ermittelt die Höhe innerhalb des Lagerplatzes und damit die dreidimensionale Lagerposition. Dreidimensionale Lagerverwaltung Diese Angaben werden online mit der im System hinterlegten digitalen Lagerkarte abgeglichen, womit die dreidimensionale Lagerverwaltung im Blocklager ermöglicht wird. Wie Riegg im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert, lässt sich durch diese umfassende Positionskontrolle jede Palette bis zur Verladung auf dem Lkw verfolgen. Dadurch sei eine fehlerfreie Kommissionierung und Verladung garantiert. Zudem lasse sich mit „G-Track“ ein Lkw-Ladebild erstellen. Vom Ablauf her erkennt das System, dass an der Produktionsabgabe Vollgutpaletten für die Einlagerung stehen und erstellt einen Fahrauftrag, der an den nächstpositionierten freien Stapler übertragen wird. An der Abgabestelle erkennt das System dessen Position und ordnet ihm die übergebenen Paletten zu. Beim Aufnehmen wird per Plausibilitäts-Check geprüft, ob das Gewicht der geladenen Paletten mit den Daten im System übereinstimmt. Und bei der Ankunft des Staplers am vorgegebenen Zielort wird seine reale Position mit den Vorgaben abgeglichen. Auch die Kommissionierung wird über das System gesteuert. So werden in der Bremer Anlage, wie Lagerleiter Roland Woltjen erläutert, „aus den Bestelldaten automatisch die Kommissionieraufträge Anspruchsvolle Systemrealisierung als Quantensprung Denn häufig genug bedeutet die Entscheidung für die Systeme von Locanis für die Anwender einen Quantensprung von rein manuellen Abläufen hin zu Software-gesteuerten, hoch effizienten und transparenten Logistikprozessen. So wie bei der Getränke-Industrie Hamburg (GIH), bei der die Systeme Mitte vergangenen Jahres in Betrieb genommen wurden. „Was wir hier geschafft haben, kommt einer Revolution gleich“, so Jörg Ewald, der als externer Berater und ITSpezialist das umfangreiche Projekt für GIH betreute, „denn wir haben in zwölf Wochen 25 Jahre der hier vorher übliche Zuerst wurde die rd. 100 m lange Lagerhalle exakt mit ihren Block- und Regalplätzen vermessen und in die digitale Karte eingepflegt. Da an den Einzelplätzen der Regale eine sehr hohe Genauigkeit benötigt wird, werden diese Bereiche visuell durch „G-View“ auf dem Staplerterminal unterstützt. Anhand des Verkehrswegeplanes mit seinen verbindlichen Fahrwegen wurden dann an der Hallendecke die Referenzstreifen fixiert, die als Positionierungs-Fixpunkte für G-Track dienen. Zum Arbeitsbeginn muss jeder Staplerfahrer für den Eincheck- und Kalibriervorgang einen der Referenzstreifen unterfahren. Durch das neue Lager-Layout konnten rd. 1 000 Palettenplätze eingespart werden. Und der vorher erforderliche Getränkevorrat von fünf Tagen kann auf zwei Tage Reichweite reduziert werden. Äußerst zeitnahe Auftragsbearbeitung durch „Hoch-Priorisieren“ Auch weiterhin lassen sich eilige Beladeaufträge per manuellem Eingriff „hochpriorisieren“, wie Riegg erläutert, so dass der betreffende Lkw absolut zuverlässig in den vorgesehenen 15 Minuten beladen wird (Inhaltseite). Dabei wird auch berücksichtigt, dass sich nicht etwa alle verfügbaren Stapler auf den betreffenden „Eil-Lkw“ stürzen, sondern eben nur die beiden, die auch ansonsten für die effiziente Lkw-Beladung eingesetzt werden. Zudem schaffen die Systeme von Locanis komplette Online-Transparenz für alle Intralogistik-Prozesse, inkl. permanenter Inventur. Und die erforderliche Chargenrückverfolgung lässt sich, wie ein Test mit einer Flasche Erfrischungsgetränk ergab, innerhalb von nur zwei Minuten leisten – und zwar auf Knopfdruck. Systemerweiterungen jederzeit möglich Autor: Reinhard Irrgand
PS: LOCANIS AG ist auf dem VLB Logistikfachkongress in München vom 31.März – 02. April 2008 und nimmt an dem European Supply Chain & Logistics Summit 2008 teil. |