Starkes Wachstum beim Seegüterumschlag im Hamburger Haf

Nach einem zunächst verhaltenen Aufwärtstrend während der ersten drei Monate des Jahres ist der von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 hart getroffeneHamburger Hafen nach neun Monaten wieder deutlich auf Wachstumskurs. Mit einem Gesamtumschlag von 89,4 Millionen Tonnen wird für die ersten drei Quartale 2010 ein Plus von acht Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresergebnis erreicht. 

Auf der Importseite ermittelte Hafen Hamburg Marketing e.V., die Marketingorganisation des Hamburger Hafens, ein Umschlagergebnis von 51,8 Millionen Tonnen (+ 11,8 Prozent). Der Export via Hamburg entwickelte sich mit 37,6 Millionen Tonnen (+ 3,3 Prozent) ebenfalls positiv. Der in Hamburg dominierende Stückgutumschlag zeigt mit einem Umschlagergebnis von 60,2 Millionen Ton-nen einen deutlichen Zuwachs von 8,6 Prozent. Der Massengutumschlag sorgte mit einem Umschlagergebnis von 29,2 Millionen Tonnen (+ 6,9 Prozent) in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ebenfalls für einen Zuwachs im Gesamtumschlag von Deutschlands größtem Universalhafen. 

Der Containerumschlag im Hamburger Hafen hat nach einem zunächst schwierigen ersten Quartal im Laufe der Folgemonate die Krise hinter sich gelassen und kam nach Auswertung der ersten neun Monate mit einem Plus von 10,7 Prozent wieder auf ein zweistelliges Wachstum. An den Containerterminals im Hamburger Hafen wurden in den ersten drei Quartalen insgesamt 5,9 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen. Die Rückgänge im Umschlag von Leercontainern, die im Krisenjahr 2009 vor allem durch die zeitweilige Verlagerung einiger Feederdienste entstanden, wurden gestoppt. In den ersten neun Monaten wurden in Hamburg 912.000 Leercontainer (TEU) umgeschlagen. Das sind 15 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2009. Die Entwicklung im Umschlag beladener Container (TEU) zeigt auch für die ersten neun Monate mit einem Zuwachs von 9,9 Prozent und umgeschlagenen fünf Millionen TEU eine stabile Aufwärtsentwicklung. 

Ein Grund für das Wachstum im Containerumschlag sind die seit April wieder nach und nach in Fahrt genommenen China- und Asiendienste, die während der Finanz- und Wirtschaftskrise von den Reedereien zeitweilig eingestellt worden waren. Hinzu kommen zahlreiche neue Vollcontainer- und Feederdienste, wie zum Beispiel der FAL-5 Dienst der beiden Reeder CMA CGM und Maersk Line sowie die von der Reederei TEAM LINES auf Hamburg konzentrierten Ostseedienste, die für einen starken Zuwachs der Containerumschlagmengen in Hamburg sorgten. Allein im September wurden 744.000 TEU umgeschlagen. Dies entspricht einem Plus von 25,1 Prozent und ist das beste Containerumschlagergebnis seit November 2008. Die Aufwärtsentwicklung im Hamburger Containerumschlag spiegelt sich auch in der deutlich verbesserten Konjunkturlage Deutschlands wieder. Nach vorläufigen Prognosen des Statistischen Bundesamtes waren die deutschen Ausfuhren im September 2010 um 22,5 Prozent und die Einfuhren um 18,0 Prozent höher als im September 2009. 

Die ersten neun Monate zeigen im Containerumschlag Hamburgs mit den Regionen Asiens mit insgesamt 3,5 Millionen TEU ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresergebnis. Die Containerverkehre von und nach Amerika erreichten ein Ergebnis von 587.000 TEU (+ 13,9 Prozent), das Containerfahrtgebiet Afrika kam auf ein Ergebnis von 150.000 TEU (+ 25,7 Prozent) und die für Hamburg wichtigen europäischen Verteiler- und Short Seaverkehre erzielten mit 1,6 Millionen TEU ein Plus von 3,7 Prozent. 

Der Umschlag von nicht-containerisiertem Stückgut kam in den Monaten Januar bis Sep-tember 2010 auf 1,9 Millionen Tonnen (+ 4,8 Prozent). Der Zuwachs ist vor allem auf gestiegene Exporte von Projektladung und Fahrzeugen zurückzuführen, die ein Plus von 22,9 bzw. 15,4 Prozent erreichten. 

"Das Umschlagergebnis der ersten drei Quartale 2010 zeigt im besonders stark wachsenden Containerverkehr fast durchgehend einen zweistelligen Aufschwung in allen Fahrtgebieten. Der Massengutumschlag wurde in den ersten neun Monaten vor allem durch die stark gestiegenen Importe von Eisenerz geprägt, die mit einem Zuwachs von 91,2 Prozent fast eine Verdopplung der Vorjahresmenge auf 6,7 Millionen Tonnen erzielten", erläutert Claudia Roller, Hafen Hamburg Marketing Vorstand. Das über Hamburg importierte Eisenerz ist für die deutsche Stahlindustrie bestimmt, die aufgrund der nach dem Krisenjahr 2009 deutlich gestiegenen Nachfrage ihre Produktion inzwischen schon auf rund 83 Prozent hochgefahren hat. 

Der von der Krise im vergangenen Jahr besonders stark betroffene Umschlag von Eisenerz und anderem Greifergut hat sich erholt und befindet sich fast wieder auf dem Niveau von 2008. Der Sauggutbereich blieb mit insgesamt 4,7 Millionen Tonnen unter dem Vorjahresergebnis (- 21,5 Prozent). Der Umschlag von Flüssigladung kam auf insgesamt 10,2 Millionen Tonnen (- 4,6 Prozent). 

Claudia Roller erwartet für das gesamte Jahr 2010 im Hamburger Hafen ein zweistelliges Wachstum im Containerumschlag von über 11 Prozent. Der gesamte Seegüterumschlag dürfte im Jahr 2010 mit einem Plus von zwischen acht und neun Prozent auf mehr als 120 Millionen Tonnen die Aufwärtsentwicklung der ersten neun Monate bestätigen. 

Auch Hamburgs Senator für Wirtschaft und Arbeit, Ian Karan, bewertet die Umschlagentwicklung im Hamburger Hafen positiv und sagt: "Das Wachstum ist nach der vergangenen Krise kräftig zurückgekommen. Dass der Containerumschlag im Hamburger Hafen nach drei Quartalen im zweistelligen Prozentbereich zugelegt hat, ist ein wirklich gutes Ergebnis. Wir dürfen deswegen jetzt nicht nachlassen und müssen dafür sorgen, dass die Infrastruktur des Hafens weiter zügig und gezielt ausgebaut wird. Wir müssen den Hafen gut durchdacht und mit allen Beteiligten abgestimmt für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre fit machen."

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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