Steigerungsraten digital im Griff

 
Kaum ein Produkt ist so durchglobalisiert wie Computerhardware. 

Sie wird in Taipeh oder in Yokohama gefertigt; sie kommt in Hongkong aufs Containerschiff oder in Tokio ins Frachtflugzeug; sie wird in Rotterdam umgeladen oder in Hamburg gelöscht; und von dort gelangt sie häufig erst einmal in die norddeutsche Kleinstadt Weertzen: Dort hat die Jöllenbeck GmbH mit der Zubehörmarke SPEED-LINK seit über 30 Jahren ihren Firmensitz mit 5.000 Quadratmeter großem Lager und zentralem Versandzentrum.

Die Mitarbeiter dort sind bestens gerüstet für die Anforderungen der global agierenden, dauerhaft turbulenten Hardwarebranche: durch Mobilcomputer von LXE sowie Consulting und Implementierung von Rodata. Als Bernd Jöllenbeck im Jahr 1974 die Jöllenbeck GmbH gründete, waren Computer nicht selbstverständlicher Einrichtungsgegenstand, sondern kostspielige Arbeitsmaschinen. Die Margen waren hoch, die Verkaufszahlen gering. Heute ist das umgekehrt – Hardware ist schnelllebige Massenware. Während andere Unternehmen diesen Wandel nicht oder schwer angeschlagen überstanden haben, ist Jöllenbeck weiterhin fest am Markt positioniert. Allein in Deutschland beschäftigt das Unternehmen mehr als 250 Mitarbeiter, rund 60 von ihnen sind in der Logistik tätig.

Die Frauen und Männer im zentralen Versandzentrum in Weertzen sorgen dafür, dass die Eigenprodukte der Marke SPEED-LINK zu den großen Einzelhändlern – darunter Media Markt und Saturn – gelangen. 2.800 lebende sowie 5.600 neue Artikel und Restanten müssen in den Lägern dafür jederzeit griffbereit sein. Eingelagert sind sie im Hochregallager mit 2.300 Palettenstellplätzen sowie im Kleinteilelager mit 4700 Fachböden, aufgeteilt auf fünf Fächer.

Wenn morgens die schweren Lastwagen vom Hamburger Hafen in Weertzen anrollen, nehmen die Mitarbeiter die Paletten in Empfang. Anschließend werden die verschiedenen Produkte für den Einzelhandel kommissioniert. Gegen 17 Uhr übergibt das Logistikteam die fertigen Lieferungen an Speditionen und Paketdienste und verbucht dies im Warehouse-Management-System. Bis zur jetzigen WMS-Lösung von LogControl war es ein durchaus weiter Weg. Ursprünglich nutzten die Logistiker in Weertzen die Warenwirtschaft ihrer Kollegen aus dem Vertrieb, später wurde sie von einer im Hause Jöllenbeck selbstgeschriebenen PHP-Software abgelöst.

Auch bei der Installation der Datenfunk-Infrastruktur war man in Norddeutschland höchst eigenständig: „Wir haben selbst nach einer Wireless-LAN-Infrastruktur gesucht und uns für Access Points von Aruba entschieden“, erklärt Alexander Mauksch, IT-Manager bei Jöllenbeck. Die dafür nötigen Planungen und Funkmessungen haben die Auto-ID-Experten des Systemintegrators Rodata beigesteuert. Von ihnen – und dem externen Berater LogControl – stammt das technologische und konzeptionelle Gesamtsystem, in das die LXEHardware eingebunden ist.

In Weertzen funken 35 MX7-Handcomputer die Daten von der Palette zum Warehouse-Management-System; dank der entsprechenden Halterungen kommen sie auch als Fahrzeugcomputer auf Gabelstaplern zum Einsatz. Alle Terminals arbeiten im Drei-Funktionen-Betrieb. So deckt ein Gerät alle Arbeitsschritte vom Wareneingang bis zum Warenausgang ab.

Seit Juli 2008 ist die Jöllenbeck-Logistik komplett digitalisiert, davor wurde knapp eineinhalb Jahre – der redundanten Absicherung wegen – parallel mit Stift und LXE-Handheld kommissioniert. „Wir kennen Wettbewerber, die mit der Umstellung von Papier auf Computer kräftig auf die Nase gefallen sind und der Vertrieb über Wochen hinweg komplett ausgefallen ist. Genau deshalb sind wir nicht blauäugig gestartet“, berichtet Rolf Wiering, Leiter der Logistik bei Jöllenbeck. Ein Jahr Zeit ließen sich die beteiligten Abteilungen bis zur endgültigen Entscheidung für eine Lösung.

Wolfgang Schroeder, der als Geschäftsführer von Rodata einige hundert Installationen geplant und ausgeführt hat, ist durchaus beeindruckt von Dauer und Intensität der Auseinandersetzung mit der neuen Technik: „Wir haben viele Geräte und Lösungen vorgestellt. Jöllenbeck hat sich schließlich sehr bewusst für die MX7-Mobilcomputer von LXE entschieden“, erklärt der Auto-ID-Experte. Zentrale Kriterien waren ein stabiles, aber dennoch gut lesbares Display, die Leistungsfähigkeit der Scan-Engine und die Robustheit des Gesamtsystems. „Den letzten Ausschlag gab schließlich das beste Feeling, also die Ergonomie des Terminals und das geringe Gewicht“, ergänzt Schroeder. Hinzu kommt: „Die Geräte arbeiten bis zu acht Stunden unter Volllast, für unseren Ein-Schicht-Betrieb ist das ein optimaler Zeitrahmen“, so die beiden Jöllenbeck-Mitarbeiter aus IT und Logistik.

In der Rückschau zeigen sich Mauksch und Wiering sehr zufrieden mit der Lösung, welche die Partner LXE und Rodata ihrem gemeinsamen Kunden geliefert haben. „Durch die Umstellung unseres Lagers von einer Blockabwicklung auf ein Regalsystem, die Beratung sowie die Systemintegration durch Rodata haben im Zusammenspiel mit den Mobilcomputern von LXE dafür gesorgt, dass unsere Abläufe entschieden besser sind und die Logistik an sich viel transparenter – gerade im Bezug auf Retourenabwicklung ist das äußerst wichtig. Zudem müssen sich die Mitarbeiter nicht mehr durchfragen, sondern nehmen einfach ihren MX7, auf dem sie alle Informationen sofort abrufen können“, betont der Logistikleiter.

Den IT-Experten Mauksch beeindruckt vor allem die Robustheit und Zuverlässigkeit der Geräte: „Die LXE-Mobilcomputer sind seit 2006 dauerhaft im Einsatz und dabei natürlich schon häufiger heruntergefallen. Dennoch hatten wir erst zwei defekte Einheiten. Der Support über Rodata hat in diesem Fall – und auch in anderen Situationen – wunderbar funktioniert.“ Deswegen will Jöllenbeck die Zusammenarbeit mit den beiden Partnern auch in Zukunft fortsetzen. Derzeit liegt der Gemeinde Weertzen ein Bauantrag für ein weiteres Großlager vor. Auch dort soll der MX7 wieder zum Einsatz kommen.

Quelle: MyLogistics

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