Stimmtrainings erfreuen sich steigender Beliebtheit


Tipps für die Schulung der eigenen Stimme

Die Stimme ist ein wichtiges Karriere-Instrument Bei Vorträgen oder Verhandlungen verschlägt es vielen Managern die Sprache – dabei lässt sich eine wohl klingende Stimme ganz einfach trainieren.

St. Virgil/Wien. Der Klang der Stimme trägt wesentlich zum beruflichen Erfolg bei. Zu diesem Schluss kommt Helene Karmasin in ihrer Studie „Wirtschaftsfaktor Stimme“. Eine gut trainierte, wohl klingende Stimme strahlt Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen aus. Ein Bonus, der vor allem in den obersten Führungsebenen, im Verkauf und bei Beratungstätigkeiten zum Tragen kommt.

Mehr als ein Drittel des persönlichen Eindrucks macht die Stimme aus. 80 Prozent der österreichischen Führungskräfte ist dieser Umstand durchaus bewusst. Stimmtrainings liegen daher im Trend. „Mittlerweile wollen immer mehr Manager aus der zweiten und dritten Führungsebene ihre Stimme schulen“, sagt Günther Bahr, Eigentümer von mediatraing. Von der Macht der Stimme überzeugt ist Michael Görtz, Chef der Werbeagentur MAG: „Seit ich meine Stimme richtig einzusetzen weiss, bin ich erfolgreicher in der Kommunikation. Mehr Informationen kommen besser beim Kunden an.“ 

Ein Jobwechsel, eine neue berufliche Position und ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern motivieren zu einem Stimmtraining. „Manchmal ist es aber auch ein Burnout-Syndrom, das die Leute zu mir führt“, sagt Stimm- und Sprechcoach Vera Albert. „Gestresste Manager sprechen zu schnell, sind fahrig in ihrer Präsentation und die Stimme klingt ausgepowert“, sagt Albert. Das zu schnelle und dann oft monotone Sprechen gehört zu den häufigsten Fehlern, die ausgemerzt werden müssen. Weitere oft genannte Schwächen sind: Nervosität und Verkrampfung des Sprechapparates, undeutliche Aussprache und komplizierte Satzkonstruktionen. Doch es gibt eine gute Nachricht: Jede Stimme kann geschult und auf ihre individuelle Bestleistung trainiert werden, bestätigen alle Sprechcoaches.

Individuelle Trainings

Zu Trainingsbeginn testen die Experten die stimmlichen Stärken und Schwächen. Auf dieser Basis legen sie das weitere Übungsprogramm fest. Die richtige Atmungstechnik und Körperhaltung zählen zu den Grundlagen jedes Trainings. „Hat man die Basics einmal erarbeitet, stellen sich sofort die ersten Erfolgserlebnisse ein. Man hört, wie sich die eigene Stimme positiv verändert“, sagt Ingrid Amon, Stimmtrainerin und Co-Initiatorin des Netzwerks „stimme.at“.

„Hören“ ist ein wichtiges Stichwort. Die Trainees müssen das Zuhören oft neu erlernen, denn sie haben Rhythmus, Sprachmelodie und Sprechpausen publikumsgerecht einzusetzen. Tonband- und Videoaufnahmen helfen die Wirkung nach aussen besser einzuschätzen. Gestik und Mimik müssen stimmig sein. Letztlich sollte der Trainee die eigenen Botschaften punktgenau mit einfachen Worten rüberbringen. Dann steht einem überzeugenden Auftritt und einem selbstsicheren, professionellen Vortrag nichts mehr im Wege. Die eigene Stimme ist unverwechselbar wie ein Fingerabdruck. Imitieren einer anderen Stimme ist nicht zielführend.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar