Studie: Trends und Herausforderungen in der Medizintechnik-Logistik

 
Was sind die aktuellen Herausforderungen und welche Trends lassen sich momentan in der Logistik erkennen? 

Diese Frage beschäftigt gegenwärtig viele Unternehmen in der Medizintechnik-Branche – und das weltweit. Die medizintechnische Distribution steht vor einem Umbruch. Kostendruck, ein sich verschärfender Wettbewerb, steigende Kundenerwartungen und die zunehmende Substituierbarkeit von Medizin-Produkten führen dazu, dass der Logistik eine neue Bedeutung zukommt. Diesen Trend bestätigt eine in Zusammenarbeit von Buck Consultants International und arvato services healthcare durchgeführte Studie, für die renommierte medizintechnische Unternehmen befragt wurden. Das Ergebnis ist eindeutig: Um als Unternehmen in der Medizintechnik weiterhin erfolgreich zu sein, sind neue, richtungweisende Ansätze gefragt.

In den Vordergrund rücken Distributionslösungen, die nicht nur zu Kostenreduktionen führen, sondern in der Logistik eine Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb gewährleisten und auf diese Weise Wachstumspotenziale ermöglichen. Der Schlüssel zum Erfolg, so ein Ergebnis der Studie, wird darin liegen, die Endkunden und deren individuelle Anforderungen zu identifizieren, um basierend darauf passgenaue, integrierte Supply-Chain-Lösungen realisieren zu können. Ganzheitliche Lösungen, die u. a. Customer Care, Finanzdienstleistungen und Customer Relationship Management beinhalten, rücken zunehmend ins Blickfeld.

In der Umsetzung kommt es darauf an, die Supply-Chain-Lösungen und Services auf die Produkte und damit auf die Zielgruppe zuzuschneiden und vom Wettbewerb abzusetzen. Solche Diversifikationen finden zurzeit in der Praxis aber nur in geringem Maße statt. Ansätze im Sinne von unterschiedlichen Lösungen und Services für unterschiedliche Produkt-Markt-Kombinationen werden so gut wie gar nicht berücksichtigt. Wenn überhaupt, so ein Ergebnis der Studie, wird lediglich nach Produktgruppen oder geographischen Absatzmärkten unterschieden.

Die Potenziale, die sich durch Kooperationen entlang der Supply Chain realisieren lassen, werden von der Mehrheit der im Rahmen der Studie befragten Unternehmen bestätigt und als zukünftig bedeutend eingestuft. Führende Unternehmen im Bereich Supply Chain Management, insbesondere in der Automobil-Industrie, verbinden bereits heute die eigenen Prozesse und Erkenntnisse effizient mit denen ihrer Partnerunternehmen. Transparente, kollaborative Ansätze werden hier nicht als Gefahr gesehen, sondern als Chance begriffen, Mehrwert zu generieren. Da diese Potenziale zunehmend auch in der medizintechnischen Branche erkannt werden, werden Konsignationslager-Modelle, lieferantengesteuerte Bestände sowie der Direktvertrieb in Zukunft eine wesentlich Rolle spielen. Aber auch die effiziente Verlinkung interner Prozesse und Informationen, insbesondere der Abteilungen Sales und Supply Chain/Logistik, gewinnen für ein bedarfsorientiertes Agieren am Markt an Bedeutung.

„Die Studie zeigt die zukünftigen Herausforderungen und Trends, macht aber zugleich deutlich, dass viele Potenziale entlang der Supply Chain gegenwärtig noch nicht oder nur ungenügend genutzt werden“, resümiert René Boerema, Director von Buck Consultants International. „Die medizintechnische Branche ist in Bewegung. Andere Industrien sind aber schon bedeutend weiter, insbesondere mit Blick auf die ‚Supply Chain Maturity‘, was zeigt, dass hier eindeutig Nachholbedarf besteht.“

Dr. Thorsten Winkelmann, Geschäftsführer von arvato services healthcare ergänzt: „Es wird deutlich, dass eine effiziente, integrierte, aber vor allem endkundenorientierte Supply Chain nicht nur zu Kostenreduktionen führt, sondern – und das ist das Entscheidende – überaus geeignet ist, die Kundenbindung zu stärken und die Profilierung beim Kunden voranzutreiben.“

Neben den allgemeinen Trends und Herausforderungen nennt die Studie Handlungsempfehlungen und bietet praxisbezogene Beispiele, die geeignete Lösungsansätze aufzeigen. 

Quelle: MyLogistics

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