Swisslog mit stabilem operativen Gewinn EBITA

 
Swisslog hat im Geschäftsjahr 2008 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert und den operativen Gewinn EBITA leicht erhöht. 

Die Liquidität nahm deutlich zu, während die Eigenkapitaldecke unverändert solide ist. Negative Währungseffekte schmälerten das operative Ergebnis und den Unternehmensgewinn. Die bewährte strategische Ausrichtung wurde mit einer gezielten Akquisition sowie einer Desinvestition fortgesetzt. Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende vorgeschlagen. Aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes erwartet Swisslog für das laufende Geschäftsjahr einen geringeren Umsatz sowie eine vergleichbare EBITA-Marge.

„Wir haben in diesem anspruchsvollen Jahr einige wichtige operative und strategische Ziele erreicht“, kommentiert CEO Remo Brunschwiler den Jahresabschluss 2008. Dazu gehören unter anderem die nochmalige Erhöhung der Marge der Division Healthcare Solutions, die Erneuerung der Bankgarantielinie zu attraktiven Konditionen und die Bereinigung des Portefeuilles durch den Verkauf des Geschäftes der Division Consulting Services/Wassermann. Mit der Akquisition der holländischen Ergotrans wurde die im Vorjahr lancierte Initiative der gezielten Abrundungsakquisitionen im Kerngeschäft von Healthcare Solutions in Europa erfolgreich fortgesetzt. Dagegen konnte die angestrebte Verbesserung der Marge bei Warehouse & Distribution Solutions nicht erzielt werden.

Das vergangene Geschäftsjahr war auch für Swisslog von den Turbulenzen an den Finanzmärkten und dem Beginn der weltweiten Rezession geprägt. Der im 2. Semester einsetzende Konjunktureinbruch spiegelt sich im Auftragseingang und Auftragsbestand: Bei den fortgesetzten Aktivitäten lagen diese per Ende 2008 bei MCHF 598.0 (-29.7 Prozent) bzw. MCHF 445.6 (-34.7 Prozent). Diese Reduktion geht auf die Division Warehouse & Distribution Solutions zurück, die stärker vom Wirtschaftszyklus tangiert ist. Nebst dem Konjunktureinfluss ist beim Auftragseingang zudem zu beachten, dass dieser 2007 wegen des Grossauftrages von dm-drogerie markt (über MCHF 200) einen ausserordentlich hohen Wert erreichte.

Der Umsatz entspricht mit MCHF 786.1 (+13.1 Prozent) der erwarteten Steigerung. Die EBITA-Marge sank von 5.0 Prozent im Vorjahr auf 4.5 Prozent. Dies ist einerseits auf höhere Erstinvestitionen bei innovativen Projekten zurückzuführen und anderseits auf das veränderte Verhältnis von Neugeschäft und Customer-Support-Geschäft. Die Marge ist im Neugeschäft üblicherweise geringer als bei den Customer-Support-Dienstleistungen, die im Anschluss an die Realisierung der Projekte erbracht werden.

Konjunktureinbruch bremst Auftragseingang bei Warehouse & Distribution Solutions
Die Division Warehouse & Distribution Solutions profitierte vom hohen Auftragsbestand per Ende 2007 und steigerte den Umsatz markant auf MCHF 542.6 (+19.9 Prozent). Der Auftragseingang entwickelte sich über die beiden Semester unterschiedlich: Während das erste Halbjahr 2008 noch ein Wachstum gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode auswies, nahm der Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte deutlich ab. Insgesamt resultierte für 2008 ein Rückgang auf MCHF 354.9 (-41.7 Prozent). Der operative Gewinn EBITA lag mit MCHF 21.3 nur leicht unter dem Vorjahreswert (MCHF 22.8), wobei jener einen positiven Einmaleffekt von MCHF 2.4 beinhaltet hatte. Die EBITA-Marge sank auf 3.9 Prozent.

Erneute Verbesserungen bei Healthcare Solutions
Die Division Healthcare Solutions, die einen Grossteil ihres Geschäfts im US-Dollar-Raum betreibt, konnte sowohl den Auftragseingang mit MCHF 243.3 (+0.7 Prozent) als auch den Umsatz mit MCHF 243.8 (+0.6 Prozent) halten. Der EBITA verbesserte sich erneut und erreichte MCHF 24.3 (+5.2 Prozent). Das Gleiche gilt für die EBITA-Marge, die von 9.5 Prozent auf 10.0 Prozent wuchs. „Ohne den negativen Effekt des schwächeren Dollars wäre die Verbesserung der operativen Leistung noch deutlicher ausgefallen“, ergänzt Brunschwiler. Währungsbereinigt – das heisst bei konstanten Wechselkursen – stieg der Auftragseingang um 9.1 Prozent, der Umsatz um 9.0 Prozent und der EBITA um 16.0 Prozent. Wie in den vorangegangenen Jahren war die Produktlinie Rohrpostsysteme stabiler Hauptträger des Geschäfts.

Solide Bilanz, stark erhöhtes Nettobarvermögen
Der Finanzertrag profitierte vom Verkaufserlös der Finanzbeteiligung CPS Color Group Oy (+MCHF 4.1). Dieser positive Einmaleffekt wurde jedoch durch den höheren Finanzaufwand überkompensiert, der primär aus Währungsverlusten auf Bilanzpositionen resultierte. Das Netto-Finanzergebnis der fortgesetzten Aktivitäten betrug MCHF -5.9 (2007: MCHF -5.2). Die Ertragssteuern beliefen sich auf MCHF 11.5 (Vorjahresperiode: MCHF 10.6). Während der Gewinn der fortgesetzten Aktivitäten MCHF 17.9 erreichte und damit ein mit dem Vorjahr (MCHF 18.6) vergleichbarer Wert erzielt wurde, sank der Unternehmensgewinn aufgrund des Buchverlustes im Zusammenhang mit dem Verkauf von Consulting Services/Wassermann auf MCHF 11.2 (2007: MCHF 18.8). Die Bilanz ist weiterhin solide: Das Nettobarvermögen ist markant auf MCHF 75.4 gestiegen (2007: MCHF 45.5) und das Eigenkapital beträgt MCHF 148.5 (2007: MCHF 156.4), was einer Eigenkapitalquote von 34.9 Prozent entspricht (2007: 36.5 Prozent).

Antrag auf Dividendenausschüttung
Nachdem Swisslog die Dividendenfähigkeit wieder erreicht hat, schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von CHF 0.02 pro ausstehender Namenaktie für das Jahr 2008 vor. Dies entspricht einem Gesamtbetrag von MCHF 5.0 bzw. einer Ausschüttungsquote des Unternehmensgewinns von 44.6 Prozent. Swisslog hatte zuletzt für das Geschäftsjahr 2000 eine Dividende ausgerichtet.

Schlanke Strukturen, flexibler Ressourceneinsatz
Swisslog erwartet im laufenden Jahr ein weiterhin schwieriges geschäftliches Umfeld. Gerade im gegenwärtigen Umfeld kommt Swisslog das Geschäftsmodell zugute, das sich durch schlanke Strukturen und einen flexiblen Einsatz von Personalressourcen über Geschäftseinheiten hinweg auszeichnet sowie durch die Ausrichtung auf Branchen, die vergleichsweise weniger stark vom Abschwung betroffen sind (Spitäler, Nahrungsmittel&Getränke, Einzelhandel). Die langen Vorlaufzeiten der Projekte erlauben es zudem, Schwankungen in der Auslastung rechtzeitig zu antizipieren. Swisslog wird die Entwicklung in den Zielmärkten aufmerksam verfolgen und bei Bedarf die geeigneten Massnahmen treffen. Für das Geschäftsjahr 2009 rechnet Swisslog – vorbehältlich unvorhersehbarer Ereignisse – mit einem gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent bis 20 Prozent tieferen Umsatz und einer vergleichbaren EBITA-Marge.

Quelle: MyLogistics

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