Ungarisches Einlenken in der Causa Donauschifffahrt

Donauraumstrategie: Alexander Klacska urgierte bei einer Tagung optimale Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt auf der gesamten Donaustrecke
 
Der Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich Alexander Klacska traf am 19. Juni auf Einladung des EU-Abgeordneten Hubert Pirker mit EU-Parlamentariern aus den Donauanrainerstaaten Österreich, Deutschland, Slowakei und Bulgarien zusammen, um gemeinsam die optimale Umsetzung der Donauraumstrategie voranzutreiben. „Angesichts der Prognose der EU-Kommission, dass der Güterverkehr bis 2050 um 80 Prozent und der Personenverkehr um 50 Prozent im Vergleich zu 2009 ansteigen werden, müssen jetzt die die richtigen verkehrs- und regionalpolitischen
 
Entscheidungen getroffen werden", räumte er bei dieser Gelegenheit ein.
 
„Industriebetriebe dürfen nicht in Randgebiete gedrängt werden. Ihre Ansiedlung an europäischen Verkehrsknotenpunkten und an wünschenswerten Verkehrsträgern muss regionalpolitisch gefördert werden. Die Binnenschifffahrt auf der Donau hat bei einer Kapazitätsauslastung von 15 Prozent das Potential, ihre Position als wettbewerbsfähiger, sicherer, energieeffizienter und verlässlicher Verkehrsträger, der von den Kunden gerne gewählt wird, auszubauen", sagte Klacska. Und, so präzisierte er in seinen Ausführungen: „Dazu müssen die Rahmenbedingungen auf der gesamten Donaustrecke stimmen: essentiell ist eine Integration in moderne Logistikketten, eine ganzjährig verlässlich verfügbare Abladetiefe von 25 Dezimeter und die Förderung von Investitionen in die Schiffsflotte sowie in Ausbildung."
 
„Diesen Herausforderungen kann nur gemeinsam begegnet werden", ergänzte Hubert Pirker. „Wir bemühen uns um Vernetzung der Akteure in Politik und Wirtschaft, damit alle Beteiligten vom europäischen Erfahrungsaustausch profitieren. Den EU-Abgeordneten ist bewusst, dass EU-Förderung in diesem Zusammenhang eine essentielle Rolle spielt und auch weiterhin spielen muss."
 
Unterdessen hat die Regierung in Budapest bei den Schifffahrtsbeschränkungen auf der ungarischen Donau eingelenkt. Als Reaktion auf den massiven politischen Druck in ganz Europa kam es zu einer Änderung der umstrittenen Rechtsvorschrift, die zu Beeinträchtigungen der Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers durch Kapazitätseinschränkungen um bis zu 50 Prozent geführt hat. „Es bleibt allerdings noch abzuwarten, ob die Umsetzungspraxis unseren Forderungen tatsächlich entspricht", warnte Alexander Klacska in diesem Zusammenhang.

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung

Portal: www.logistik-express.com    

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