Validierung: WKO reicht Beschwerde bei der EU-Kommission ein

Kampf um neutrale Validierungsstelle für „bekannte Versender“ von Luftfracht geht in die nächste Instanz:

Seit den 9/11-Vorfällen lautet das oberste Gebot in der Luftfrachtbranche die Sicherheitsstandards zwecks Kriminalitäts- und Terrorbekämpfung zu erhöhen. Die EU-Verordnung um die sogenannten „bekannten Versender“ von Luftfracht durch „reglementierte Beauftragte“ (zumeist Speditionen) wirbelt in Österreich weiterhin eine Menge Staub auf.

Genauer gesagt sorgt die Vergabe des Postens der „Validierungsstelle“ durch das Verkehrsministerium (BMVIT) für große Aufregung unter den Akteuren der Speditionsbranche. Denn anstatt eine – wie laut Verordnung vorgesehen – neutrale Institution (wie etwa die Zollbehörden) mit der Zertifizierung zu betrauen, wurde die „Sequrity Sicherheitstechnisches Zentrum GmbH“, eine 100%-ige Tochter der Speditionsgruppe „Augustin Quehenberger Group“, als einzige bundesweite Zertifizierungsstelle ernannt. "Somit wurde ein Speditionsunternehmen beauftragt gegebenenfalls auch Kunden des Mitbewerbs zu validieren – die vorgeschriebene Neutralität ist keinesfalls mehr gewährleistet", beanstandet der Fachverband Spedition & Logistik in der Wirtschaftskammer Österreich.

Da die Wirtschaftskammer und das Verkehrsministerium hierzulande auf keinen grünen Zweig kommen, blieb lediglich der Gang nach Brüssel. Vor rund einer Woche sandte die WKÖ das Anliegen im Namen der österreichischen Luftfrachtbranche an die Europäische Kommission, wie KR Walter Mönichweger, Obmann des Fachverbandes Spedition und Logistik in der WKO, gegenüber der Österreichischen Verkehrszeitung am Mittwoch bekannt gibt. In vorangegangenen Diskussionen mit dem BMVIT konnte die WKO als einziges erreichen, dass die zu dem Sicherheitsprogramm gehörenden Schulungen nicht in den Räumlichkeiten von Quehenberger abgehalten werden. Eine magere Ausbeute, wie Mönichweger einräumt.

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung
Portal: www.logistik-express.com

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