Vom 3D-Drucker bis zum Cobot: Wie innovative Gehäusetechnik den Logistikbereich transformiert
Niedrigwasser durch den Klimawandel, Personalmangel oder Lieferengpässe – die Logistikbranche hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Auf der anderen Seite zählt sie aber auch zu den weltweit agilsten Sparten mit den spannendsten technischen Innovationen. Und ein Bereich, der dabei immer mehr in den Fokus rückt, ist die Gehäusetechnik.
Global, agil, technisch – diese drei Eigenschaften treffen zu 100 Prozent auf die Logistikbranche zu. Sie zählt damit zu einer der spannendsten Sparten, hat aber gleichzeitig mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Eine davon ist der Klimawandel, der viele Regionen austrocknet und damit die Wasserstraßen als wichtige Transportwege gefährdet. Eine andere sind die immer noch vielerorts anhaltenden Lieferengpässe. So zählt Österreich zu jenen Industrienationen, die davon am stärksten betroffen waren und sind. Und schließlich fordern Logistiker nun auch bessere Rahmenbedingungen und Impulse von der Politik, um dem immer prekärer werdenden Personalmangel in dieser Branche entgegenzuwirken. Keine leichte Ausgangssituation – und doch gibt es auch viel Positives über die Branche zu berichten. Denn sie kann zu Recht als eine der innovativsten bezeichnet werden. Ein Bereich, der dabei immer öfter hervorsticht, ist die sogenannte Gehäusetechnik. Oder anders ausgedrückt: Entwicklungen wie Digitalisierung und Automatisierung, aber auch Designorientiertheit oder Individualisierung machen auch vor der Logistik nicht Halt. Die Folge: Maschinen, Geräte und Roboter müssen sich ebenso weiterentwickeln – und damit auch ihre Verkleidung.
Ein unterschätzter Bereich auf dem Vormarsch
Egal, ob Schaltschränke, Prüfstationen für die Fahrzeugwartung oder Laserverkleidungen in der Medizintechnik – Gehäuse und Verkleidungen sind omnipräsent. Doch eines hat sich über die Jahre hinweg verändert: Während sie früher fast ausschließlich dazu dienten, das Innere einer Maschine zu schützen, rückt mittlerweile immer öfter der Designgedanke in den Vordergrund. Das heißt: Gehäuse müssen heutzutage auch gut aussehen. Sie geben dem jeweiligen Gerät ein Gesicht, werden im Einklang mit dem generellen Corporate Design eines Unternehmens konzipiert oder spiegeln aktuelle Trends wider. Während man beispielsweise in den vergangenen Jahrzehnten das Computer-Innenleben so gut es geht zu verstecken versuchte, so sind heute immer öfter Gehäuse auf dem Vormarsch, die die verborgene Technik bewusst präsentieren – etwa mit durchsichtigem Glas oder LED-Beleuchtung. Im Maschinen- und Anlagenbau spielt wiederum die optimale Bedienbarkeit einer Maschine eine essenzielle Rolle. Stichworte wie „intuitiv“ oder „ergonomisch“ haben hierbei Vorrang. Industriegehäuse müssen aber auch – je nach Umgebung und Einsatzgebiet – äußerst robust und beständig sein. So trotzen sie zum Beispiel hohen Temperaturen, Staub oder anderen Umweltbelastungen. Und schließlich müssen sie kompatibel sein mit aktuellen Entwicklungen wie der vielzitierten Industrie 4.0, die ganze Prozessketten revolutioniert.
Individualisierung als wichtigster Trend
Ein Trend, der ebenso gekommen ist, um zu bleiben, und immer weitere Kreise zieht, ist die Individualisierung. Und zwar auf zweierlei Art und Weise: Zum einen wollen und müssen sich Firmen immer stärker von Mitbewerbern abheben – nicht nur mit ihren Produkten, sondern auch mit jenen Geräten, die diese herstellen und von den Mitarbeitern bedient werden. Zum anderen spezialisieren sich Unternehmen immer öfter auf Nischen – und benötigen auch die passenden Maschinen samt Verkleidungen für das jeweilige Gebiet. Die Folge: Es werden immer individuellere Gehäuse benötigt, die optimal auf die jeweiligen Einsatzgebiete zugeschnitten sind. Und das bedeutet wiederum, dass einem umfassenden Verkleidungsentwicklungsprozess – vom ersten Konzept über die Fertigung bis hin zur Montage – ein immer höherer Stellenwert zukommt. Es stellt sich nun die Frage: Wie können solche Innovationen in der Gehäusetechnik konkret aussehen?
Der Prototyp aus dem 3D-Drucker
Ein Beispiel hierfür sind 3D-Drucker. Diese Technik wird immer wichtiger – mittlerweile können bereits von Statuen über Fahrräder bis hin zu ganzen Häusern alle möglichen Komponenten auf diese Art und Weise gefertigt werden. All das dauert nur noch wenige Minuten. Zudem bestimmt Flexibilität das gesamte Verfahren, weil auf Änderungen prompt reagiert werden kann. Durch den Einsatz von 3D-Druckern können etwa Lieferketten verkürzt werden oder erste Konzepte rascher in eine mögliche Form gegossen werden. Die Raumfahrt könnte von dieser Technologie profitieren – so könnten etwa Bauteile von Raumstationen in Zukunft direkt im offenen All 3D-gedruckt werden. Und auch in der Logistik sind 3D-Drucker auf dem Vormarsch – zum Beispiel für Prototypen und Konstruktionen im Bauwesen sowie im Automobilbereich. Doch, um Komponenten wie diese – egal, ob für die Einzelteil- oder Serienfertigung – in Windeseile drucken zu können, braucht es den passenden 3D-Drucker. Dieser muss nicht nur eine komfortable und unkomplizierte Bedienung gewährleisten, sondern in bestimmten Umgebungen auch möglichst geräuscharm und ohne große Temperaturentwicklungen arbeiten können. Ebenso sind Zustandsleuchten hilfreich, damit sofort auf einen Blick erkennbar wird, wann das jeweilige Produkt fertig sein wird.
Cobots sicher bedienen und steuern
Cobots sind kollaborative oder kollaborierende Roboter, die ohne Schutzeinrichtungen im selben Arbeitsbereich mit Menschen zusammenarbeiten dürfen. Sie schließen damit die Lücke zwischen Mensch und Roboter, mit dem Fokus auf Sicherheit, Flexibilität und Effizienz. Cobots sind kleiner als herkömmliche Industrieroboter und können sich behutsamer bewegen. Die kollaborativen Roboter können damit monotone, repetitive Aufgaben von Menschen übernehmen. Sie kommen etwa bereits verstärkt beim Be- und Entladen von Maschinen zum Einsatz. Doch diese Cobots müssen auch professionell bedient werden können. Hierfür braucht es ein Bedienterminal mit diversen Steuerungskomponenten. Dort finden Schaltschrank, Elektrik und Elektronik ihr Zuhause – und wenn nötig können auch externe Medien wie Druckluft angeschlossen werden. Auch Sicherheitsaspekte werden berücksichtigt. Über diese Terminals kann eine gesamte Anlage von einer zentralen Position aus programmiert, geteacht und in Betrieb genommen werden. Das ist zum Beispiel bei Palettieranwendungen nützlich, wo Paletten horizontal oder vertikal präzise platziert werden sollen.