Von der Steiermark hinaus in die Welt

Unter diesem Motto zeigte sich Graz als Veranstaltungsort des 9. Steirischen Logistiktags und präsentierte die Steiermark als Land, das im internationalen Logistiknetz bereits hervorragend positioniert ist.

Am 19.1.2012 fand am Flughafen Graz der 9. Steirische Logistiktag der Bundesvereinigung Logistik unter dem Motto „Von der Steiermark hinaus in die Welt“ statt. Der Lehrstuhl Industrielogistik als Sitz der Regionalgruppe Steiermark / Kärnten der Bundesvereinigung Logistik hatte dabei eine tragende Rolle. Prof. Helmut Zsifkovits führte als Moderator durch das Programm. Rund 100 Teilnehmer aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft hatten sich am Flughafen Graz eingefunden um Neues aus dem Bereich Logistikinfrastruktur und insbesondere über die Rolle der Steiermark im Logistiknetz zu hören.

Einige der Highlights kurz zusammengefasst: Prof. Dr. Peter Veit von der Technischen Universität Graz gab einen Einblick in die Rolle der Bahn im künftigen europäischen Verkehrsnetz. Er dämpfte die Erwartungen, dass in Österreich bald Hochgeschwindigkeitszüge fahren werden. In sehr anschaulicher Weise stellte er die Wirkungsweise und Vorzüge eines Taktfahrplanes dar und wies darauf hin, dass daraus sowohl Vorteile für den Güterverkehr wie auch für den Personenverkehr entstehen können, daß eine Verbesserung der Servicequalität und eine gleichzeitige Senkung der Kosten möglich wird.

Herr Ing. Franz Glanz ging auf die Abhängigkeit der Standortinfrastruktur vom Schienennetz ein. Er gab Informationen über die Rolle des Seehafens Koper und die Bedeutung des Ausbaus der Pyhrnachse. In einer Podiumsdiskussion wurden die Standpunkte von Industrie, Verkehrswirtschaft und Land dargestellt. Daraus wurde die Bedeutung eines weiteren Ausbaus, einer Stärkung der Infrastruktur, sehr deutlich.

In Vorträgen der Firma SSI Schäfer und JCL Fashion Logistics GmbH wurden Einblicke in neue Technologien und Lösungen im Bereich der Intralogistik gegeben. Auf besonderes Interesse stieß das Konzept eines autonomen Transportsystems, das zwischen Stapler und klassischen Fördersystemen einzuordnen ist. Der Nachmittag hatte eine Diskussion zum Thema Planungssicherheit auf dem Programm. Robert Lang von Pfeiffer Logistik und Prok. Armin Dunst von Gebrüder Weiss diskutierten unter der Moderation von Dipl.-Ing. Peter Totz, Salomon Automation, die Frage ob in sehr volatilen Zeiten Prognoseverfahren und Tools einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Planungsqualität leisten können oder ob die Erfahrung in den Köpfen der Planer ein besserer Ansatz ist, die Unsicherheit in den Griff zu bekommen.

Ein würdiger Abschluss für den Kongress war der Vortrag von Hannes Hunschofsky, CEO von Hoerbiger of America und Executive Vice President Production für die 11 Produktionswerke von Hoerbiger weltweit. Er bewies, dass es doch Möglichkeiten gibt, den Markt ein wenig besser zu verstehen. Es gibt Zyklen, man kann sie mathematisch formulieren und man kann zuverlässige Forecasts erstellen. Er demonstrierte am Beispiel seines Unternehmens in eindrucksvoller Weise, dass es durch Einsatz von makroökonomischen Indikatoren möglich ist, die Nachfrage bis auf wenige Prozentpunkte genau zu prognostizieren und dies über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr. Die Veranstaltung fand den Ausklang mit einem kleinen Imbiss inkl. einer Verkostung von Weinen aus den steirischen Anbaugebieten. Der Steirische Logistiktag hat gezeigt, dass das Interesse an der Logistik und am Thema Infrastruktur ein sehr großes ist. Es wird im Jahr 2013 eine weitere Veranstaltung geben. Das wird dann bereits der 10. Steirische Logistiktag sein, der wie alle bisherigen das Ziel verfolgt, eine Plattform für Industrie und Wissenschaft zu bilden.

Im Vorfeld des Logistiktages wurde eine Pressekonferenz durchgeführt, in der über die infrastrukturellen Entwicklungen der Steiermark informiert wurde. Hier war die Möglichkeit gegeben die Schwerpunkte und laufenden Aktivitäten der Montanuniversität Leoben und des Lehrstuhls Industrielogistik den zahlreich erschienen Medienvertretern nahezubringen.

Quelle: Montan Uni Leoben

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