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WB-Stellenmonitor zeigt 236.549 offene Stellen im Juni

Arbeitszeitverkürzung bei akutem Arbeitskräftemangel ruiniert unser Sozialsystem.

„Der Wirtschaftsbund Stellenmonitor zeigt im Juni wieder einen Anstieg an offenen Stellen gegenüber dem Vormonat. Waren es im Mai noch 215.724, sind es im Juni schon 236.549 ausgeschriebene Stellen in Österreich. Für die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt zeichnet sich angesichts der Zahlen keine Entspannung ab. Trotz der Konjunktureintrübung durch die geopolitischen Ereignisse suchen Betriebe händeringend nach Personal. Unsere heimischen Betriebe haben gelernt, mit der aktuellen Situation der gestiegenen Preise und Lieferengpässe umzugehen. Doch wenn an allen Ecken und Enden Mitarbeiter fehlen, können die Betriebe noch so effizient sein, irgendwann kann nicht mehr produziert werden. Eine Situation, die nachhaltig unseren Wirtschaftsstandort schädigt“, sagt WB-Generalsekretär und Abg. z. NR. Kurt Egger.

„Die derzeitige Situation ist definitiv nicht mehr tragbar. Populistische Forderungen wie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, wie es die SPÖ und die Arbeiterkammer fordern, zeigen, wie kurzsichtig Arbeiternehmervertreter und die frühere Arbeiterpartei SPÖ gegenüber der arbeitenden Bevölkerung agieren. Wo aktuell vier Mitarbeiter zu 40 Stunden arbeiten, sind es bei einer 32-Stunden-Woche 5 Mitarbeiter. Betriebe können die fehlende Wertschöpfung durch den hohen Arbeitskräftemangel nicht mehr ausgleichen. Durch die nicht mehr geleistete Arbeit droht ein Rückgang des BIP um 5,6 Prozent und damit auch ein Verlust an Steuereinnahmen und Sozialbeiträgen. Hier entstehen Schäden, die weit über die Wirtschaft hinausreichen. Pensionen müssten gekürzt und im Gesundheitssystem müsste weiter eingespart werden. Den Arbeitskräftemangel künstlich zu erhöhen, bedeutet unser Sozialsystem einer eklatanten Bedrohung auszusetzen. Anstelle von Arbeitszeitverkürzungen braucht es eine Ausweitung der Steuerbefreiung von Überstunden und ein Anreizmodell, dass ältere Arbeitnehmer motiviert, länger im Erwerbsleben zu bleiben. Denkverbote sind an dieser Stelle fehl am Platz, denn es sind unsere Unternehmen und ihre Mitarbeiter, die unseren Sozialstaat und Wohlstand sichern“, so Egger abschließend.

Die bundesweiten Branchenergebnisse im Überblick:

  • Büro, Marketing, Finanz, Recht, Sicherheit: 25.361
  • Bau, Baunebengewerbe, Holz, Gebäudetechnik: 302
  • Bergbau, Rohstoffe, Glas, Keramik, Stein: 38.379
  • Chemie, Biotechnologie, Lebensmittel, Kunststoffe: 3.934
  • Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation, IT: 23.636
  • Handel, Logistik, Verkehr: 45.343
  • Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft, Umwelt: 1.912
  • Maschinenbau, Kfz, Metall: 18.754
  • Medien, Grafik, Design, Druck, Kunst, Kunsthandwerk: 1.622
  • Reinigung, Hausbetreuung, Anlern- und Hilfsberufe: 11.729
  • Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege: 19.106
  • Textil, Bekleidung, Mode, Leder: 218
  • Tourismus, Gastgewerbe, Freizeit: 26.003
  • Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung: 1.561
  • Nicht konkreter zuordenbar: 18.689

Der Stellenmonitor ist ein Webcrawler-Programm, das Online-Stellenausschreibungen in Österreich zählt, kategorisiert und auswertet. Entwickelt wurde der Stellenmonitor von der Internetagentur Lorem ipsum web.solutions GmbH im Auftrag des Wirtschaftsbundes.

Rückfragehinweis:
Österreichischer Wirtschaftsbund
Valentin Petritsch, MSc
Pressesprecher & Leitung Kommunikation
+43 1 505 47 96 17
https://twitter.com/vpetritsch
www.wirtschaftsbund.at

Quelle: APA / OTs

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