Weltverkehrsforum und FIA kooperieren bei Unfallstatistiken

Dreijahresprogramm soll Datenerfassung und -auswertung zu Verkehrsunfällen im Rahmen der UN-Dekade für Verkehrssicherheit verbessern.

Eine Partnerschaft mit dem Ziel der Verbesserung von Datenerhebung und -analyse im Bereich der Verkehrssicherheit haben heute die Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) und das Weltverkehrsforum (ITF) geschlossen.

Jean Todt, Präsident der FIA, und José Viegas, Generalsekretär des Weltverkehrsforums, unterzeichneten die Übereinkunft anlässlich des Gipfels der Verkehrsminister am 21. Mai 2014 in Leipzig.

Die Kooperation ist ein Beitrag zur globalen UN-Dekade für Verkehrssicherheit, die die Zahl der Todesopfer und Schwerverletzten durch Straßenverkehrsunfälle bis 2020 deutlich senken will. Derzeit sterben jährlich rund 1,3 Millionen Menschen im Straßenverkehr und etwa 50 Millionen erleiden schwere Verletzungen. Bis 2020 könnte die Zahl der jährlichen Todesopfer auf 2 Millionen und der Schwerverletzten auf 80 Millionen steigen, wenn nicht wirksamen Maßnahmen ergriffen werden.

Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht die verbesserte Erfassung von Daten,  deren Analyse die Grundlage verkehrspolitischer Entscheidungen zur Verkehrssicherheit bildet.

Jean Todt, Präsident der FIA, begrüßte die Partnerschaft: „Wir haben zusammen mit dem Weltverkehrsforum beschlossen, internationale Verkehrssicherheitsindikatoren zu entwickeln. Sie werden unseren Mitgliedern helfen, die Probleme in der Straßenverkehrssicherheit anzugehen. Die Erfahrungen des Weltverkehrsforums im Bereich der Erfassung und der Analyse von Verkehrssicherheitsdaten werden es uns ermöglichen, Unfalltrends besser einzuschätzen, Risiken wirksamer zu analysieren und effektivere Maßnahmen zu ergreifen.“

„Hochwertige Daten sind von kritischer Bedeutung für die Unfallforschung, die Verkehrspolitik und die Entwicklung von Vorbeugemaßnahmen“, erklärte José Viegas, Generalsekretär des Weltverkehrsforums, der das Engagement und die Unterstützung des FIA hervorhob. „Der weltweite Mangel an Daten zur Verkehrssicherheit macht erhebliche Schwierigkeiten bei der Identifizierung der zentralen Sicherheitsfragen, der Bewertung der volkswirtschaftlichen Kosten durch Todesfälle und Verletzungen im Verkehrstote und Verletzten, der Bestimmung der wirksamsten Gegenmaßnahmen sowie deren Evaluierung.“

Neben anderen Aktivitäten im Bereich Straßenverkehrssicherheit organisiert das Weltverkehrsforum seit 2008 über seine Arbeitsgruppe IRTAD (International Traffic Safety Data and Analysis Group) Partnerschaften zwischen interessierten Ländern mit dem Ziel des Wissenstransfers bei der Datenerfassung und -analyse. In diesem Rahmen haben bisher etwa Argentinien und Spanien, Kambodscha und die Niederlande sowie Jamaika und Großbritannien gemeinsam Programme durchgeführt. Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Spanien und Argentinien führte zur Gründung des Iberisch-amerikanischen Verkehrssicherheitsobservatoriums (OISEVI), einer regionale Partnerschaft für Verkehrssicherheit, der 22 Staaten angehören und die Daten zur Verkehrssicherheit zentral erfasst. Das Weltverkehrsforum veröffentlicht darüber hinaus einen jährlichen Bericht zur Straßenverkehrssicherheit in beteiligten Ländern und betreibt die IRTAD-Datenbank mit Daten aus 32 Staaten.

Die Verkehrssicherheitskampagne der FIA wurde im Mai 2011 gestartet, um die von den Vereinten Nationen ausgerufene Dekade der Verkehrssicherheit zu unterstützen. Die Kampagne umfasst:

  • Lobbyarbeit auf höchster Ebene mit dem Ziel, die Politik auf klare Ziele in der Verkehrssicherheit festzulegen;
  • Unterstützung von Aktivitäten der 236 FIA-Mitgliedsclubs in 139 Ländern, etwa in der Verkehrserziehung und Aufklärung mit Blick auf sichere Straßen, Fahrzeuge und Verhaltensweisen. Bislang finanzierte die FIA 90 entsprechende Initiativen in mehr als 50 Ländern.
  • Die FIA hat zudem weltweit Verkehrssicherheitskampagnen und -programme gestartet, private wie auch institutionell angelegte. So wirbt die FIA gemeinsam mit Michelin weltweit für die Beachtung von 10 Goldenen Regeln für die Verkehrssicherheit.

Quelle: Weltverkehrsforum

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