Weniger ist mehr

Weniger Stapler, die mit einem höheren Tempo mehr Aufträge erledigen – das sind die Vorteile des neuen Staplerleitsystems der Locanis AG, auf das die Hassia-Gruppe seit einiger Zeit setzt.

Bei der Mineralbrunnen-Gruppe Hassia wurde an den Standorten Bad Vilbel, Rosbach und Niederlichtenau das Locanis-G-Track System eingeführt. Sobald ein Mitarbeiter seinen Dienst beginnt, muss er sich am System anmelden. Dies geschieht mit dem Einscannen seiner Personalnummer. Durch einen kontinuierlichen Abgleich mit der Lasereinheit am Stapler, den Referenzstreifen an der Hallendecke und des Wegstreckenzählers, wird in Echtzeit die Position des Staplers bestimmt. Äußere Einwirkungen wie Schlupf oder Abrieb werden zu 100 % kompensiert.
Der Wareneingang aus der Produktion erfolgt über eine Elektrohängebahn auf die Fördertechnik. Am Abgabepunkt werden die Paletten durch einen automatischen Scanvorgang identifiziert und dem System bekannt gemacht. Der Leitstandmitarbeiter kann sich in der 3D-Lagervisualisierung jeden einzelnen Lagerplatz anschauen und mit einem Klick die Blockplatzsituation darstellen und unter Berücksichtigung des Füllgrades, Charge, MHD, produktspezifisch zulagern oder auch reservieren.

In der  Einzelplatz-Darstellung sind die unterschiedlichen Stati der Paletten farblich dargestellt. Grüne Paletten sind zur  Auslagerung freigegeben  und  rote Paletten sind gesperrt. Somit ist jederzeit ersichtlich, wo sich welche Palette mit welchem Status befindet.

Sämtliche Prozesse im Lager werden papierlos abgewickelt.
Ein Staplerfahrer bekommt einen Auftrag an einer Produktionsabgabe zur  Einlagerung in  einen Block. Sobald der Staplerfahrer die Aufnahme der Paletten am Touchscreen-Terminal bestätigt  hat,  wird in Echtzeit der Einlagerplatz ermittelt.

Durch das Staplerleitsystem G-Control werden dem Staplerfahrer die optimalen Fahraufträge über
WLAN an dem Touchscreen-Staplerterminal angezeigt. Dabei wird unter Berücksichtigung der Relationen immer der nächstgelegene, optimale Stapler für einen Transport herangezogen. Sobald der Staplerfahrer die Ablage der Paletten auf seinem Terminal bestätigt hat, wird ihm ein neuer Fahrauftrag zugewiesen. Dabei werden die Stapler in einem Gesamtpool verwaltet und sind somit nicht prozessgebunden. Ein Stapler, der gerade noch eine Einlagerung gefahren hat, kann aufgrund der Leerfahrtvermeidung mit dem nächsten Auftrag eine Auslagerung fahren. 

Leerfahrten produziert
Die intelligente Leerfahrtvermeidung sorgt dafür, dass der Folgeauftrag unter Berücksichtigung der Staplerposition und der Prioritäten im Lager ausgewählt wird und die Leerfahrten auf ein Minimum reduziert werden. Ein Stapler hat seinen Fahrauftrag zur Einlagerung abgeschlossen und erhält sofort den nächsten Fahrauftrag für den Nachschub in die Kommissionierung.

Der Nachschub in die Kommissionierung erfolgt nach parametrierbarem Null bzw. Mindestbestand voll automatisch. Dabei wird auch die Kommissionierung systemgeführt mit Staplern vollzogen. Den jeweiligen Kommissionierauftrag übermittelt das LVS direkt auf das Staplerterminal. Die Hassia- spezifischen, vom System unabhängigen Kommissionier-Stapler nehmen durch ihre besonderen Anbaugeräte die Kisten in „Stangen“ auf und stellen so die Mischpaletten zusammen. 

Die Mischpaletten wiederum werden systemgeführt auf eine Fördertechnik gestellt, auf der sie etikettiert und am Ende automatisch gescannt werden. Auch die Fahraufträge zu den Mischpaletten werden automatisch generiert. Diese kommissionierten Paletten werden entweder direkt in die Verladung auf den Lkw gebracht oder in Einschubregalen tourenbezogen bereitgestellt.

Drag and Drop
Der Blockplatz wird in 3D-Darstellung gezeigt. Wenn der Blockplatz rot eingefärbt ist, heißt das, dass seine Lagerkapazität erreicht ist. Sollte sich ein Staplerfahrer in der Fläche irren, wird dies vom System erkannt und es verlangt eine Korrektur: Versucht der Fahrer etwa, in der Fläche 17 zwei Paletten aufzunehmen, obwohl er einen Fahrauftrag für die Fläche 15 hat, öffnet das System automatisch die Visualisierung, zeigt dem Fahrer die falsche Fläche an und lässt keine Buchung zu. Sobald der Fahrer auf seiner vorgegeben Position ist und der automatische „TargetCheck“ erfolgreich war, wird der Buchungsvorgang zugelassen. 

Die Verladung, wie auch das gesamte System, wird vom Leitstand gesteuert. Auf der LVS-Verlademaske ist jeder Lkw seinem Verladeplatz zugeordnet und typenmäßig dargestellt. Durch einfaches Drag and Drop kann der Leitstandmitarbeiter die Verladereihenfolge festlegen. Die unterschiedlichen Ladungsträger und Paletten werden gemäß ihren Abmessungen angezeigt.

Sobald die Tour vom Leitstand zur Verladung freigegeben ist, werden die Fahraufträge unter Berücksichtigung der Prioritäten und Leerfahrtvermeidung an die Stapler übergeben. In dem Moment, in dem der Staplerfahrer die Aufnahme der Paletten bestätigt, wird das Verladebild an den Stapler übertragen. Damit bekommt der Staplerfahrer zusätzlich zum Verladeplatz die genaue Position der zu verladenden Paletten auf dem Lkw angezeigt. Auch die Verladung erfolgt mit hoher Effizienz: Je nach Staplerkapazität und Lkw-Typ ist die Anzahl der Verladestapler frei parametrierbar. Mit der Ablage der letzten Paletten auf den Lkw wird dieser auch als „fertig verladen“ gemeldet und kann die Verladestraße verlassen.

Die Vorteile von G-Track
– 100 % Bestandstransparenz auf Einzelplatzebene
– 25 % Reduktion der Verladezeiten und damit einhergehend auch die Reduktion der Lkw-Standzeiten
– 20 % Steigerung der gleichmäßigen Auslastung aller Ressourcen (Stapler, Personal und Lagerplatz)
– 100 % permanente Inventur
– 100 % Transparenz der Lageraktivitäten
– Schnelle Reaktionszeiten und fehlerfreie Lieferungen
– Gleichzeitige Erfassung mehrerer Ladungsträger bei der Aufnahme der Ware
– Automatische Erfassung des Lkw- Ladebildes
– Keine Einschränkung des Staplerverkehrs durch Datenerfassung
– Chargenverfolgung

Kontakt
Die Hassia-Gruppe gehört mit ihren sechs Unternehmenstöchtern, einem Gesamtabsatz von über 800 Mio. Liter, zu den umsatzstärksten Mineralbrunnen Deutschlands. Der Standort, Bad Vilbel ist mit rund 160 verschiedenen Artikeln, 30.000 Palettenstellplätzen und bis zu 12.000 Palettenbewegungen pro Tag der größte in der Hassia-Gruppe.

Hassia Mineralquellen GmbH & Co KG
D-61101 Bad Vilbel 
Tel.: +49 6101/4 03-0, Fax: 4 03-4 65, info@hassia.com


Locanis AG
D-85774 Unterföhring
Tel.: +49 89/74 89 00-0
Fax: 74 89 00-199, info@locanis.com

 

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