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Wir können alles außer langsam

Die CERATIZIT Logistik GmbH ist der Logistikdienstleister der CERATIZIT-Gruppe, ein Spezialist für Hartstofflösungen. In ausgewählten Industriebereichen ist die in mehr als 50 Ländern international aufgestellte Gruppe Weltmarktführer für innovative Hartstoffprodukte für Verschleißschutz und Zerspanung. In Erwartung eines Auftragswachstums in den nächsten Jahren, wurde das bestehende manuelle Logistikzentrum in Kempten komplett umgekrempelt: „Ein schneller Lieferservice ist unsere Stärke – insbesondere für den Unternehmensbereich WNT ist er seit über 25 Jahren wichtiger Bestandteil für den Unternehmenserfolg. Die ständige Verfügbarkeit eines Produktprogrammes mit 45.000 Zerspanungswerkzeugen und eine Bestellhotline bis 18:30 Uhr sind die Voraussetzung, dass die Kunden der WNT am nächsten Tag ihr Werkzeug an der Maschine einsetzen können.

Wir wollten eigentlich schon früher mit dem Umbau beginnen, aber die Krise kam uns dazwischen. Als sie vorüber war, hatten wir das Konzept schon fertig und konnten gleich loslegen“, erklärt der Leiter des Logistikzentrums, Sepp Rantscher. Nach umfassender Recherche wurden drei Lösungsanbieter zu intensiveren Gesprächen eingeladen, am Ende hatte  KNAPP mit seiner modularen Automatisierungslösung die Nase vorn und bekam den Auftrag für die Optimierung der 5.400 m2 großen Logistikhalle.

Herausforderung Betrieb
Bei der Erweiterung handelte es sich um eine „Operation am offenen Herzen“, alle Optimierungen fanden während des laufenden Lagerbetriebs statt und wurden binnen rund fünf Monaten durchgeführt. Gleich zu Beginn, im Wareneingang, gibt es nun eine eigens entwickelte Lösung: je nach Größe werden die angelieferten Waren in unterschiedlich große Kartons umgepackt, wodurch der Lagerplatz im OSR ShuttleTM optimal ausgenutzt werden kann. Zusätzlich schluckt der Karton einen Teil der beim Transport der Metallteile entstehenden Geräusche. Das Herzstück der Anlage ist ein 3-gassiges OSR ShuttleTM mit jeweils zwei unabhängigen Liften pro Gasse für Behälter bis 32 kg und 15.000 Stellplätzen auf 21 Ebenen. Dank der angeschlossenen vier ergonomischen Pick-it-Easy-Kommissionierplätze (mit Pick-to-Light) steigen Leistungsfähigkeit und Durchsatz auf bis zu 1.000 Behälter pro Stunde, pro Tag werden bis zu 3.000 Aufträge abgearbeitet.

Nimmt man unterteilbare Kartons, erhöht sich die Stellplatzanzahl auf 45.000, bei Bedarf kann das redundante System auf bis zu 8 Gassen erweitert werden. „Da alles so gut geklappt hat, sind bereits zwei Erweiterungsprojekte in Planung“, verrät Rantscher. Mitgrund für die hohe Zuverlässigkeit ist die zentrale Steuerung der Prozesse und Mitarbeiter über die Steuersoftware KiSoft SRC, das die Kartons den Slots zuweist und die Ein- und Auslagerung verwaltet. Eine integrierte Überlastwaage verhindert dabei, dass zu schwere Behälter ins System kommen. Kleinstaufträge laufen über die vier Sort & Pack-Stationen. Zusätzlich zum Aufbau des Shuttles wurde die bestehende Fördertechnik teilweise durch eine leistungsstarke Fördertechnik mit gummierten Driverolls für optimale Laufruhe ersetzt.

Alleskönner
Das Shuttle übernimmt und steuert nicht nur Wareneinlagerung und Kommissionierung, sondern praktischerweise auch die Inventur – und das nach der 0-Fehler-Strategie. Neben dem KiSoft SRC kommen KiSoft WCS – praktisch auch wegen der Statistiken und Fehleranalysen sowie der Schnittstelle zum SAP – , KiSoft Sort & Pack sowie SPS S7 (statt der Pin-Steuerung) zum Einsatz, um die hohe Performance zu gewährleisten. Immerhin treffen gut 40 Prozent der Bestellungen erst nach 16 Uhr ein, trotzdem wird alles am nächsten Tag ausgeliefert. „Soll ein Artikel nicht am nächsten Tag zugestellt werden, kommt er gar nicht in die Auftragsliste. Denn am Abend steht hinter den offenen Aufträgen stets eine Null“, betont Rantscher. Für die rasche Zustellung sorgen UPS, DHL und die Österreichische Post mit EMS, die Sendungen gehen von Kempten ohne Zwischenstation direkt zum Flughafen. „KNAPP hat jahrelanges Know-how in der Pharmabranche, in der Zuverlässigkeit oberste Priorität hat. Da auch für unsere Kunden diese Zuverlässigkeit zählt, wollten wir uns diese Erfahrung zu Nutzen machen. Rückwirkend betrachtet, war es die absolut richtige Entscheidung“, zeigt sich Rantscher zufrieden.

Quelle: LE Magazin 01-2013

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