Zentrales Fuhrparkmanagement für Elvis Mitglieder

Das Ladungsgeschäft ist schwierig geworden: Schwierig umsetzbare Sozialvorschriften, die Erhöhung der Lkw-Maut und hohe Treibstoffkosten belasten die traditionell niedrigen Margen. Hinzu kommt der Auftragsmangel als Auswirkung der Wirtschaftskrise. Die Komplettladungskooperation Elvis Full Load Network unterstützt daher die Partner mit einem neuen Maßnahmenpaket namens Zentrales Fuhrparkmanagement. Vier Partner mit einer Flotte von 422 LKW haben das Konzept als Pilotpartner entwickelt, weitere mittelständische Partner werden es in Kürze in ihrem Unternehmen umsetzen.
 
"Die heutigen Synergie- und Einsparungspotentiale beim LKW-Einsatz liegen vielfach im Detail. Es bedarf einer nachhaltigen Struktur und eines erheblichen Personalaufwandes, um die oft auf den ersten Blick nicht erkennbaren Potentiale in der eigenen Flotte zu heben", umreißt Jochen Eschborn den Grundgedanken dieses Maßnahmenpakets. "Vielfach fehlt es unseren Mitgliedern an eigenen Kapazitäten, um die Gegebenheiten im Betrieb zu analysieren, Kennzahlen zu entwickeln und entsprechende Konzepte selbst zu erarbeiten. In diese Lücke stößt Elvis Full Load Network mit dem Zentralen Fuhrparkmanagement. Eschborn: "Unserer Ziel ist es, für unsere mittelständischen Partner gemeinsame, kostengünstige und einfach übertragbare Lösungen zu erarbeiten."

Ein zentraler Punkt des Zentralen Fuhrparkmanagements zielt auf das ressourcenschonende Fahren. Auf den Treibstoff entfallen durchschnittlich 36 Prozent der gesamten Kosten eines Fuhrparks. Zusätzlich hängen die Reparaturanfälligkeit und Wiederbeschaffungszyklen vom Fahrverhalten ab. Hier unterstützt das Zentrale Fuhrparkmanagement beim Implementieren technischer Lösungen im Bereich Telematik und zeigt Möglichkeiten auf, über Anreizsysteme das Fahrerverhalten positiv zu verändern. Durch diese Systeme konnte der Treibstoffverbrauch bei den teilnehmenden Partnern bereits um etwa zehn Prozent gesenkt werden. Die Besonderheit bei diesem von der Elvis-Zentrale entwickelten System ist die permanente Information des Fahrers über sein Fahrverhalten und das Aufzeigen von individuellen Verbesserungsmöglichkeiten. Durch die fortwährende Transparenz kann sich der Fahrer dieser Optimierung auf Dauer nicht entziehen und passt sein Fahrverhalten automatisch den Systemempfehlungen an.

Ein zweiter Bestandteil des Maßnahmenkonzepts ist der Umgang mit den Sozialvorschriften. Obwohl die Regeln seit 2007 in Kraft sind, haben viele Fahrer ihr Verhalten noch nicht daran angepasst. "Ein immer wieder auftretendes Problem sind die Pausen", beschreibt Eschborn. "Längst nicht jedem Fahrer ist klar, dass bei einer geteilten Pause die erste Unterbrechung mindestens 15 Minuten und die zweite Unterbrechung mindestens 30 Minuten betragen muss. Das ist ja auch absurd. Aber wer seine Pausen umgekehrt macht, begeht eine Ordnungswidrigkeit." Deshalb bietet Elvis im Zentralen Fuhrparkmanagement ein vollautomatisiertes, webbasiertes System zur Auswertung der Daten aus dem digitalen Tachografen. Verstöße werden aufgezeigt und nach Ursachen zusammengefasst. Folglich können Fahrer gezielt auf eine Verhaltensänderung angesprochen und trainiert werden. Dies wiederum dient auch als Beleg gegenüber der Polizei und den Kontrolleuren der BAG. Durch diesen Maßnahmenkatalog konnten die teilnehmenden Partner die Verstöße bereits deutlich reduzieren und so das permanente Risiko der drohenden Bußgelder verringern.

Ein dritter Punkt ist ein Risk-Management-System. Damit können Speditionen Schadenrisiken aus dem Betrieb ihrer Flotten datentechnisch erfassen, identifizieren und bewerten, um daraus organisatorische und fahrerspezifische Maßnahmen abzuleiten und die Häufigkeit von Schäden generell zu reduzieren. Zusätzlich können sich die Speditionen mit diesen Analysen besser für Verhandlungen mit ihren Versicherungen wappnen und dabei den einen oder anderen Euro sparen.

Bei Monolog droht Bruchpilot
Das Elvis-Risk-Management-System widmet sich auch dem Bewerbungsverfahren bei der Neueinstellung von Fahrern. "Häufig laufen Bewerbungsgespräche so, dass der Arbeitgeber den Fahrer nach seinem Führerschein und seinen Verdiensterwartungen befragt und dann über sein tolles Unternehmen monologisiert", erklärt Eschborn mit einem Augenzwinkern. "Bleibt das Gespräch an der Oberfläche, stellt man schnell einen notorischen Bruchpiloten ein." Elvis Full Load Network hat daher einen über 100 Fragen umfassenden Katalog erstellt, mit dem im Gespräch die Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit eines Bewerbers abgefragt und sein persönliches Risikopotenzial ermittelt werden kann.

Zuletzt bietet das Zentrale Fuhrparkmanagement Mustervorlagen für Fahrerhandbücher. Die Sammelmappe umfasst alle Dokumente, mit denen ein Transportunternehmen seine Informations-und Sorgfaltspflichten zu erfüllen hat. Überdies enthält die Mappe Erläuterungen zu allen Themen des Fuhrparks, Verhaltensregeln im Verkehr und gegenüber Kunden sowie eine Auflistung der arbeitsvertraglichen Pflichten des Fahrers.

Erweitert wird das Zentrale Fuhrparkmanagement um die Schulungsangebote der Elvis-Akademie. Hier schulen interne und externe Trainer gewerbliche und kaufmännische Mitarbeiter in Gefahrgut, Ladungssicherung, spritsparendem Fahren und rechtlichen Belangen, etwa den Anforderungen des Berufskraftfahrer-qualifikationsgesetzes (BKFQG). Das Zentrale Fuhrparkmanagement steht als Zusatzangebot allen Elvis-Partnern offen.
 
Quelle: MyLogistics

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