Zuverlässiger Produktschutz durch dichte Versiegelung

Aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften sind Papiersäcke im Vergleich zu anderen Sackverpackungen sehr effizient. Die kontinuierlichen Entwicklungen der Papiersack- und Kraftsackpapierindustrie haben zudem zu schnelleren und reibungsloseren Abfüllprozessen geführt und das Leistungsvermögen von Papiersäcken in der Lieferkette erhöht. Ein beeindruckendes Beispiel für eine dieser Innovationen ist die Verschlusstechnik mittels Ultraschall.

„Die zahlreichen Weiterentwicklungen und Innovationen der Hersteller von Kraftsackpapier, Papiersäcken sowie Abfüllmaschinen in den letzten Jahren haben Papiersäcke zu einer leistungsstarken Verpackung gemacht”, erklärt Thomas Hilling, Leiter des R&D-Centers bei HAVER & BOECKER. „Sie überzeugen durch einen schnellen Abfüllprozess, hervorragenden Produktschutz und geringe Gesamtkosten.“

Entwicklungen in der Kraftsackpapier- und Papiersackindustrie
Im Laufe der letzten 20 Jahre wurde die Festigkeit von Kraftsackpapier erheblich verbessert und seine natürliche Porosität wurde – ohne mechanische Perforation – um beinahe 30 % gesteigert. Das erleichtert die Entlüftung während des Abfüllprozesses und ermöglicht hohe Abfüllgeschwindigkeiten. Durch verfeinerte Entlüftungsmechanismen der Papiersäcke haben die Papiersackhersteller diesen Prozess noch weiter optimiert. Zusammen mit ausgefeilteren Sackkonstruktionen und einem verbesserten Qualitätsmanagement hat sich dies positiv auf den Produktschutz, die Haltbarkeit und die Abfüllprozesse ausgewirkt.

Reibungslose Abläufe durch intelligente Maschinen
Die Innovationen seitens der Hersteller von Abfüllanlagen für Papiersäcke bringen Endverbrauchern und Abfüllern weitere Vorteile. Intelligente, computerbasierte Technologien ermöglichen, die Produktionszahlen zu steigern und sorgen für reibungslose Abfüllprozesse. „Moderne Abfüllmaschinen arbeiten vollautomatisch“, erläutert Hilling. „Die intelligenten Systeme erkennen jede Änderung des Produktverhaltens während des Abfüllens und passen automatisch die Fluidisierung des Produkts oder die Abfüllgeschwindigkeit der Anlage an.“ Beim Wechsel zu einem anderen Produkt oder Sacktype bzw. zu einer anderen Sackqualität oder -größe muss der Abfüller lediglich einen entsprechenden Parameter in der Software ändern.

Ultraschallversiegelung: Innovation mit großer Wirkung
Ein besonders großer Fortschritt bei der Prozesseffizienz und beim Produktschutz wurde durch die Versiegelungstechnologie mittels Ultraschall erzielt. Anwendbar ist diese Technologie bei Ventilsäcken mit kurzem Außenventil und siegelfähiger Beschichtung. Durch Umwandlung der Netzspannung in schnelle mechanische Bewegungen mit einer Frequenz von 20.000 Hz erzeugt die Abfüllmaschine Reibung innerhalb des Ventils. Diese schnelle Bewegung hat zwei Auswirkungen. Erstens: Produktpartikel, die nach dem Befüllen noch im Ventil vorhanden sind, werden aus dem Versiegelungsbereich entfernt – die Schweißzone ist sauber. Zweitens: Aufgrund der starken Reibung innerhalb des Ventils schmilzt die Beschichtung auf dessen inneren Lagen. Wenn diese vom Ultraschall-Schließkopf zusammengepresst werden, wird das Ventil verschweißt. Dieser Vorgang dauert nur eine halbe Sekunde und das Ergebnis ist ein absolut dichter und sauberer Sack.

Vorteile für die Lieferkette
„Die Ultraschallversiegelung bietet zahlreiche Vorteile“, sagt Hilling. „Da dieser Vorgang ohne Anwendung externer Wärme erfolgt, wird weder der Sack noch das Füllgut durch thermische Energieeinwirkung beeinflusst.” Dank des selbstreinigenden Effekts der Schweißzone ist keine anschließende Reinigung erforderlich. Die zusätzlichen Kosten für die Versiegelungstechnologie können größtenteils durch Einsparungen bei Anlagenkomponenten wie Auffangeinrichtungen und Staubsammelsystemen kompensiert werden. Mehr Sauberkeit am Abfüllort verringert den Verschleiß von Anlagenkomponenten und reduziert die Wartungskosten. Durch den verringerten Einsatz von Reinigungs- und Entstaubungsanlagen werden zudem die Energiekosten reduziert. Die Beschäftigten profitieren von besseren Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen, da es am Arbeitsplatz zu weniger Staubentwicklung kommt. Darüber hinaus bleibt das Gewicht der Säcke einheitlich, denn beim Abfüllen und beim Transport kann das Material nicht unkontrolliert austreten. Saubere Säcke tragen zu einem positiven Image bei. Aufdrucke sind besser zu erkennen als auf staubigen Säcken. Die dichte Versiegelung bietet zudem einen besseren Produktschutz und verlängert die Haltbarkeit der Papiersäcke, da keine Fremdkörper oder Schädlinge in den Sack gelangen und das Produkt kontaminieren können. „Abfüller und Endverbraucher profitieren in großem Maße von der Ultraschallversiegelung von Papiersäcken“, stellt Hilling fest.

Staubfreie Papiersäcke werden zum europäischen Standard
„Weltweit sind etwa fünf- bis sechstausend Versiegelungseinheiten im Einsatz“, schätzt Hilling. „In Europa ist die Ultraschallversiegelung mittlerweile fast Standard.“ Die Anwendungsbereiche mit der höchsten Implementierungsrate von Ultraschallversiegelung sind Lebens- und Futtermittel (100 %), Chemikalien (95–98 %), Baustoffe (80–85 %) und Mineralien (50–60 %).
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten von CEPI Eurokraft oder EUROSAC:
www.cepi-eurokraft.orgwww.eurosac.org

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