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Der Online-Handel brummt

Doch welche Lösungsansätze gibt es und wie ist das aktuelle Stimmungsbild in der Branche? Welche Trends und Entwicklungen herrschen derzeit am Markt und wie sind die Erwartungen der Marktakteure? Was sind die Anforderungen der Nutzer an eine City-Logistikimmobilie und stimmen diese mit den derzeitigen Anforderungen von Projektentwicklern und Investoren überein?  

Beitrag: Redaktion.

Der Online-Handel setzt sein rasantes Wachstum fort und befeuert die Anzahl der Paketsendungen an Privathaushalte (B2C). Täglich rückt eine Armada von Transportern aus den Distributionszentren im Umland in die großen Städte aus, um die Pakete an die einzelnen Haushalte zuzustellen. Diese dezentrale Lieferung der Pakete ist auf den Straßen deutlich spürbar und wird früher oder später zu einem Verkehrskollaps im Innenstadtbereich beitragen. Zudem wachsen aber auch die Kundenanforderungen an die Geschwindigkeit der Zustellung. So erweitern führende Handelsunternehmen stetig ihre Leistungen und bieten unter anderem Same-Day- und Same-Hour-Delivery an. Diese Trends und Entwicklungen verlangen nach neuen und flexibleren Lösungen, denn die räumliche Nähe zum Kunden wird zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. In der Praxis erweist sich die Umsetzung jedoch häufig als schwierig. Es fehlt an geeigneten Flächen für die City-Logistik.  Neben der ohnehin schon geringen Flächenverfügbarkeit in den Stadtgebieten muss die Logistik zusätzlich noch mit beliebteren und lukrativeren Assetklassen konkurrieren.

Wie sieht eine erfolgreiche City-Logistik aus?
Dieser Frage ist der Gewerbeimmobilien-Dienstleister Colliers nachgegangen und hat in einer Studie Branchenexperten nach deren Anforderungen befragt. Im Weihnachtsgeschäft erwartet die Deutsche Post DHL Group täglich bis zu elf Millionen Pakete. Auch im Rest des Jahres steigen die Paketmengen kontinuierlich an. Aktuell sind es rund 3,4 Milliarden Paketsendungen jährlich, bis 2021 erwartet der Bundesverband für Paket und Expresslogistik (BIEK) sogar einen Anstieg auf 4,15 Milliarden Sendungen. Um dieser Flut Herr zu werden, müssen sich Logistiker neue Konzepte überlegen, um ihre Kunden künftig auch weiterhin pünktlich beliefern zu können.

Eine Möglichkeit könnten innerstädtische Lager- und Verteilzentren sein, welche den räumlichen Abstand zu den Kunden verringern. Für eine effiziente City-Logistik fehlt es allerdings besonders in den großen Metropolen an Flächen. Dennoch wird das Thema bei den Dienstleistern immer wichtiger. Laut einer Umfrage von Colliers unter 100 Branchenexperten, Investoren und Nutzern beschäftigen sich bereits 84 Prozent mit einer City-Logistik oder wollen sie in den nächsten drei Jahren in Angriff nehmen.

Anpassung bestehender Gebäude.
Das Problem besteht allerdings besonders im mangelnden Platz für Logistikimmobilien. So halten es knapp 90 Prozent der Studienteilnehmer für unwahrscheinlich, Neubauflächen für die Zentren zu erhalten. Vielmehr sollten bereits bestehende Gebäude entsprechend angepasst werden. Drei Viertel sehen die Umnutzung brachliegender Flächen oder nicht vollständig genutzter Flächen als Lösung. Auch die Verwendung lokaler Filialen als Lagerfläche ziehen die Teilnehmer in Betracht.

Hinsichtlich der zu erfüllenden Anforderungen an eine City-Logistikimmobilie, gehen die Wünsche bei Investoren und Nutzern teilweise deutlich auseinander. Während ein Großteil der befragten Investoren und Projektentwickler hinsichtlich der Hallenhöhe vier bis sechs Meter als optimal ansehen, finden die meisten Nutzer eine Deckenhöhe von sechs bis acht Meter als notwendig. Auch gibt es bei der Flächengröße des Lagers unterschiedliche Vorstellungen. Während Projektentwickler bei 3000 Quadratmetern die optimale Lagerfläche sehen, bevorzugen Nutzer mit 5 000 bis 10 000 Quadratmetern eine deutlich größere Fläche.

Quelle: LOGISTIK express Ausgabe 1/2019

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