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Abflug in die Zukunft – Road Map 2020

Die österreichische Luftfahrt soll gestärkt werden, um wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu hat das Verkehrsministerium gemeinsam mit Experten und Vertretern der Luftfahrtbranche eine sogenannte „Road Map 2020“ ausgearbeitet.

Was der Wiener Flughafen sowie Austrian Airlines und Flyniki im Mai dieses Jahres von der Politik einforderten, ist jetzt im Oktober gekommen. Das Luftverkehrskonzept für Österreich, eine sogenannte Road Map für die Jahre bis 2020. Der Luftfahrtsektor mit 70.000 Beschäftigen generiert eine jährliche Wertschöpfung von vier Mrd. Euro. Ein großer Wirtschaftszweig also, für den Verkehrsministerin Doris Bures ein Konzept vorlegte, das der Branche allerdings kein Aha-Erlebnis beschert.

 

„Wir haben uns in der Regierung das Ziel gesetzt, den Luftfahrtstandort Österreich zu stärken“, betonte die Ministerin. Die Strategie wurde entlang der internationalen Herausforderungen und der Stärken des Standorts Österreich entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren sind die Passagierzahlen in Österreich um 60 Prozent gestiegen. Im Jahr 2010 wurden  24,5 Millionen Passagiere gezählt. Ein ähnliches Wachstum zeigte sich bei der Entwicklung der Luftfracht. Diese ist in den vergangenen zehn Jahren sogar um über 80 Prozent gestiegen und erreichte zuletzt ein Volumen von 245.000 Tonnen. Das sei vergleichbar mit 8.300 voll beladenen Camions, so die Ministerin. Die europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol rechnet damit, dass es bis 2030 nahezu zu einer Verdoppelung der Nachfrage nach Luftverkehrsdienstleistungen (im Vergleich zu 2007) in Europa kommen wird. Dazu kommt der starke Wettbewerbsdruck unter den Airlines, immer neue Geschäftsmodelle kommen auf den Markt. Das vor dem Hintergrund steigender Treibstoffpreise auf der einen Seite und ehrgeiziger Klimaschutzziele auf der anderen Seite. 

 

Gute Ausgangslage für den Standort Österreich

Österreich hat in diesem globalen System eine wichtige geographische Lage und ist international gesehen eine durchaus gefragte Luftverkehrs-Drehscheibe, ist die Ministerin überzeugt. Gemessen an den Flugbewegungen gehört der Flughafen Wien zu den Top 10 der größten europäischen Drehkreuze. Bures: „Damit ist für Österreich die Luftfahrt auch von außergewöhnlicher standortpolitischer Bedeutung.“ Es gibt in Österreich 240 Unternehmen, die im Flugzeugbau, in der Zulieferung und in der Luftfahrtforschung tätig sind.
 

Für den Wirtschaftsstandort Österreich ist die Zahl der Direktverbindungen besonders wichtig. Bei einer Befragung unter 100 Wiener Managern sagen drei Viertel, dass ein Bedeutungsverlust des Flughafens Wien zu einer Abwanderung von Headquartern führen würde. „Deshalb werden wir die Anstrengungen erhöhen, mehr Flugverbindungen mit Zukunftsmärkten wie beispielsweise Russland und Indien nach Wien zu holen“, kündigte Bures an. Nicht nur in der Passage ist Wien gefragt, auch bei Air Cargo spielt der Wiener Flughafen in Österreich die erste Geige; er ist führend beim Volumen der geflogenen Fracht. Das soll nach den Worten von Bures auch in Zukunft so bleiben.  Bures: „2020 wollen wir in Österreich eine leistungsfähige, konkurrenzfähige Luftverkehrsinfrastruktur haben.“ Der Flughafen Wien will eine dritte Piste bauen. Die Austro Control soll eine führende Rolle innerhalb des Systems des einheitlichen Europäischen Luftraums „Single European Sky“ innehaben und die Kosten- und Gebührenstrukturen in Österreich werden transparent und für Unternehmen attraktiv sein, verspricht die Ministerin. Und war damit schon am Ende der Aufzählung.  (MT)

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