ADAC: Hohe Dieselpreise sind größtes Ärgernis für Lkw-Fahrer

Die hohen Dieselpreise machen Lkw-Fahrern in ihrem Berufsalltag aktuell am meisten zu schaffen. Dies ist das Ergebnis der jüngsten Fahrerbefragung, die jährlich vom ADAC TruckService erhoben wird. 
 
Während 2009 noch 19,6 Prozent der Trucker mit den Preisen an den Zapfsäulen haderten, hat sich dieser Wert im Jahr 2012 mit 40,7 Prozent mehr als verdoppelt. "Angesichts dieser finanziellen Belastungen ist es für Dienstleister wie den ADAC TruckService besonders wichtig, die Transporteure in ihrem Kostenmanagement, etwa mit der Entwicklung von Mobilitätsprodukten mit Festpreisgarantie, zu unterstützen", erläutert Werner Renz, Geschäftsführer des ADAC TruckService. 
 
Weitere Top-Aufregerthemen der Lkw-Fahrer sind Termindruck und Hektik, die mehr als jedem Dritten aufs Gemüt schlagen (37,2 Prozent) sowie der Parkplatzmangel (32,6 Prozent). Das Ärgernis der Dauerbaustellen, das die Umfrage im letzten Jahr dominierte (40,5 Prozent), hat binnen Jahresfrist deutlich an Brisanz verloren (12,8 Prozent). 
 
Lkw-Fahrer sehen Branchenlage weitgehend unkritisch 
Indikatoren der Erhebung, welche Rückschlüsse auf die allgemeine Branchenentwicklung ermöglichen, zeigen kaum kritische Tendenzen: Ein möglicherweise anstehender gesamtwirtschaftlicher Abschwung – gerade vor dem Hintergrund der europäischen Schuldenkrise – wird von den Befragten derzeit nicht als größeres Problem genannt. Zudem gibt angesichts des vorherrschenden Fahrermangels kein Trucker an, dass es ihm besonders bange um seinen Arbeitsplatz ist. Fast jeder Befragte kann seinem Beruf positive Seiten abgewinnen (94,2 Prozent) und für 7 Prozent ist das Führen eines Lastkraftwagens der Traumjob. Dementsprechend erreicht die Unsicherheit über die eigene berufliche Zukunft als Lkw-Fahrer – hier spielen auch Faktoren wie das Erreichen des Rentenalters eine Rolle – mit 17,4 Prozent einen der tiefsten je gemessenen Werte (2011: 25 Prozent). 
 
Verhalten von Autofahrern belastet Trucker 
Das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer wird für immer mehr Trucker zu einer der größten Belastungen (25,6 Prozent; 2011: 20 Prozent). Der ADAC TruckService hat sich ausgehend von dieser sich seit einiger Zeit abzeichnenden Entwicklung nähergehend mit der Thematik befasst. Im Rahmen der Fahrerumfrage wurde erstmals zusätzlich eine Erhebung zum Verhältnis zwischen Lkw- und Pkw-Fahrern durchgeführt. Demzufolge beklagen über zwei Drittel der Trucker (67,4 Prozent) allgemein riskante Fahrmanöver der Autofahrer wie Drängeln und Schneiden. Von unmittelbar gegen sie gerichtetem offensivem Fahrverhalten wie bewusstem Abdrängen können 9,3 Prozent berichten. Überdies waren einige Trucker bereits von beleidigenden Gesten (4,7 Prozent) und verbalen oder körperlichen Attacken (jeweils 1,2 Prozent) betroffen. Demgegenüber steht knapp ein Drittel der Lkw-Fahrer (27,9 Prozent), das angibt, keinerlei kritische Situationen erlebt zu haben. 
 
Lkw-Fahrer vermuten mangelndes Verständnis bei Autofahrern 
Weiteren Ergebnissen der Befragung zufolge vermuten die Trucker, dass ein zu geringes Verständnis für ihre Situation (62,8 Prozent) die Hauptursache für Spannungen zwischen ihnen und Autofahrern darstellt. Den Auslöser für Konfliktsituationen sehen jedoch nicht alle Lkw-Fahrer bei der Gegenseite: 12,8 Prozent von ihnen geben an, dass auch ihre Zunft sich nicht immer korrekt verhalte und entsprechende Gegenreaktionen auslöse. 
 
In Bezug auf denkbare Verbesserungsvorschläge zeigen sich die befragten Trucker zurückhaltend: Während 19,8 Prozent keine Möglichkeit der Verbesserung sehen, setzen auch nur verhältnismäßig wenige auf mehr Verständnis und Rücksichtnahme der Autofahrer (20,9 bzw. 11,6 Prozent). Für 12,8 Prozent könnte sich eine Normalisierung des Verhältnisses einstellen, wenn Autofahrer einen Tag in einem Lkw mitfahren müssten. 

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com  

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar