AIDA-Schiff fährt mit Siemens-Technik

Die Siemens-Division Industry Solutions wird im Auftrag der Meyer Werft in Papenburg ein weiteres Clubschiff der Reederei AIDA Cruises mit diesel-elektrischen Antrieben sowie Energieerzeugungs- und -verteilungsanlagen ausrüsten. Zum Lieferumfang gehört außerdem die Automatisierungstechnik, um alle Bordfunktionen zu steuern und zu überwachen. Das Auftragsvolumen liegt im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Wenn das neue Passagierschiff im Frühjahr 2013 in Dienst gestellt wird, ist es bereits das siebte, mit Siemens-Technik ausgerüstete AIDA-Schiff.

Die Reederei AIDA Cruises lässt von der Meyer Werft ein neues Kreuzfahrtschiff für die AIDA-Cruises-Flotte bauen. Das Passagierschiff mit einer Bruttoraumzahl von 71.100 ist auf den deutschen Kreuzfahrtenmarkt ausgerichtet. Bei einer Länge von 252 m und einer Breite von  32,20 m bietet es Platz für 2.194 Passagiere. Für das diesel-elektrische Antriebssystem des Schiffs liefert Siemens je zwei 12,5-MW-Elektromotoren aus der Siship-Drive-MV-Produktreihe. Die beiden Propellermotoren arbeiten auf einem sehr niedrigen Geräusch- und Vibrationsniveau, weshalb sie sich besonders für den Einsatz in Passagier- und Kreuzfahrtschiffen eignen. Darüber hinaus sind die diesel-elektrischen Antriebe besonders umweltfreundlich, da die Schadstoffemission beim Dieselbetrieb im Nennlastbereich reduziert wird.

Zur elektrischen Energieerzeugung werden an Bord vier Dieselgeneratoren mit einer Gesamt-leistung von 48 MVA installiert. Die Energieverteilung erfolgt mithilfe einer Mittelspannungs-schaltanlage vom Typ NXAir, die mit einem Schutz- und Energiemanagementsystem ausgestattet ist. Das Energiemanagementsystem stellt alle für die Energieversorgung des Schiffes relevanten Informationen auf der Brücke zur Verfügung. Darüber hinaus erlaubt es ein optimales Zuschalten und Absetzen der Dieselmotoren, um den Kraftstoffverbrauch zu optimieren.

Über eine offene Schnittstelle ist das Energiemanagementsystem an das Schiffsautomatisierungssystem „Siship Imac“ angebunden, das auf dem PCS-7-Leitsystem basiert und sämtliche Überwachungs-, Alarm- und Steuerungsfunktionen an Bord übernimmt. In Siship Imac integriert sind das Safety-Managementsystem, die Klimasteuerung und -regelung sowie das autark arbeitende Emergency-Shutdown-System. Insgesamt werden Daten von zirka 13.000 Messpunkten gesammelt. Dadurch erhält der Anwender detaillierte Daten zu allen an Bord ablaufenden Prozessen.

Diesel-elektrische Schiffsantriebe sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 28 Milliarden Euro erzielte. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 270 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, das ist so viel wie Hongkong, London, New York, Tokio, Delhi und Singapur in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.

Weitere Informationen zu Lösungen für Handelsschiffe und Marine unter: www.siemens.com/marine

Quelle: Siemens AG Österreich
 

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar