Besonders klimafreundliche Paletten dank „Holz der kurzen Wege“ im Westerwald

HPE: Palettenherstellung bei Hapack in Montabaur„Nachhaltigkeit“ wird für viele Produkte oft und gerne behauptet – in der Regel da, wo sie fragwürdig ist. Dass Paletten aus Holz umweltfreundlich sind und über eine herausragende Ökobilanz verfügen, hat sich langsam herumgesprochen. Ein Projekt der Hapack Packmittel GmbH & Co. KG aus Montabaur verdient allerdings ein besonderes Umwelt-Gütesiegel. Hier wurden bei der Herstellung von Sonderpaletten für einen Kunden alle Voraussetzungen für eine besonders umweltschonende Gesamtbilanz eingehalten: geringe Entfernung vom Forst zum Sägewerk, ebenso geringe Entfernung vom Sägewerk zum Palettenwerk und dann auch noch regionale Auslieferung der fertigen Paletten zum Kunden. „Das Ergebnis ist – vor dem Hintergrund, dass Holz ohnehin als nachwachsender Rohstoff unschlagbar ist – eine ungewöhnlich gute CO2-Bilanz“, so Hapack-Geschäftsführer Joachim Hasdenteufel.

Ausgangspunkt der Geschichte war, dass Revierförster Bernd Nückel über die ungewöhnliche Länge des von einem Sägewerk angefragten Rundholzes stolperte und interessiert nachfragte, was denn daraus wohl produziert werden solle. Bernd Nückel ist Revierleiter des Forstreviers Jägerpfad-Hillscheid beim Forstamt Neuhäusel und fühlt sich dem Naturmaterial in seinem zertifizierten Wald besonders verbunden. „Holz besitzt viele herausragende Eigenschaften. So wächst es zum Beispiel nach und ist in der Lage, den anthropogen bedingten, also vom Menschen verursachten CO2-Ausstoß zu binden“, erklärt der Förster. Aus diesem Holz wurde – so die Auskunft vom Sägewerk Martschauske in Rennerod, einem Stammkunden des Forstamtes Neuhäusel – Schnittholz für die Herstellung von Paletten im Sondermaß von 3.100 x 1.130 mm gesägt. Hapack produzierte diese Paletten und lieferte sie an die Firma Niedax – einem namhaften Hersteller von Kabelkanälen mit Produktionsstandort unter anderem in St. Katharinen – aus. Auf diese Paletten wurden dann Kabelkanäle aus Metall verpackt und versendet.

„Carbon Calculator“ bescheinigt eine sehr gute Umweltbilanz
Wie Hapack anhand der Software „Carbon Calculator“, mit der man den „ökologischen Fußabdruck“ einer Palette berechnen kann, nachwies, liegt die Umweltbilanz der gesamten Herstellungskette aufgrund des geringen Energieverbrauchs bei Ernte, Transport und Weiterverarbeitung in diesem Beispiel bei gebundenen rund 86 kg CO2 pro Palette. Das bedeutet, dass eine solche Palette 86 kg mehr CO2 speichert, als bei der kompletten Produktion verbraucht werden.

„Diese Bilanz verschlechtert sich schon erheblich, wenn die gleichen Paletten beispielsweise aus dem Baltikum importiert werden“, führt Joachim Hasdenteufel weiter aus: „Bei diesem Beispiel würde der Transport pro LKW etwa 700 kg CO2 freisetzen.“ Dazu Förster Bernd Nückel ergänzend: „Das ist ein wirklich schönes Beispiel für eine holzbasierte, regionale Wertschöpfungskette im Westerwald.“ Dem kann sich Joachim Hasdenteufel nur anschließen: „Zur Bereitstellung des Rundholzes im Wald rund um Hillscheid mussten nur ein bis vier Prozent der im Holz gespeicherten Energie in Form von fossilen Energieträgern wie Treibstoff aufgewendet werden. Für den Transport dieses Holzes von der Montabaurer Höhe zum Sägewerk Martschauske nach Rennerod wurden dann noch einmal etwas über ein Prozent der gespeicherten Energie in Form fossiler Energieträger verbraucht“, resümiert der Hapack-Geschäftsführer.

Ähnlich günstig sei der Weitertransport von Rennerod ins Palettenwerk in Montabaur gewesen. Dazu der Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. aus Bonn, Jan Kurth, abschließend: „Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie umweltfreundlich die Holzpackmittel-Branche auch im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien zu produzieren imstande ist. In unserer Industrie ist Nachhaltigkeit nicht bloß eine Floskel, sondern täglich gelebte Unternehmenskultur.“

Quelle: HPE/DS, Bildquelle: HPE

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