BMAW: Österreichs Exportwirtschaft trotzt konjunkturellen Herausforderungen

Neuer FIW Trade Indicator liefert erste Jahresergebnisse 2023 für den österreichischen Warenaußenhandel.

Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft hat das Institut für Höhere Studien (IHS) beauftragt, mit ökonometrischen Methoden und zeitaktuellen Daten einen Nowcast der Entwicklung des österreichischen Warenaußenhandels zu erstellen. „Wir brauchen aktuelle Daten, um die konjunkturellen Tendenzen im Außenhandel zeitnah beurteilen zu können. Österreich ist unter den zehn stärksten Exportnationen der Welt. Mit den aktuellen Daten können politische Maßnahmen faktenbasiert und rascher umgesetzt werden“, erklärt Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

 Ab April 2024 wird das BMAW monatlich aktuelle und qualitativ hochwertige Schätzungen für den österreichischen Warenverkehr im abgelaufenen Monat veröffentlichen. Neben den nominellen Werten weist der FIW Trade Indicator auch preis- und saisonbereinigte Werte aus, die Verzerrungen durch saisonale Einflüsse und Feiertage ausschalten und eine zeitnahe Beurteilung der konjunkturellen Tendenzen im Außenhandel erlauben. Dadurch stehen erstmals zeitnahe belastbare Prognosen des österreichischen Außenhandels zur Verfügung. Zum Vergleich: Die Statistik Austria publiziert die ersten vorläufigen Daten zu nominellen Warenexporten und -importen mit einer Zeitverzögerung von mehr als zwei Monaten.

Ergebnisse des Außenhandels im Jahr 2023 basierend auf dem neuen FIW Trade Indicator

 Erste Ergebnisse des FIW Trade Indicators für das Jahr 2023 belegen, dass sich Österreichs Exportwirtschaft im Vorjahr im Vergleich zum Euroraum gut geschlagen hat. Trotz der widrigen konjunkturellen Rahmen­bedingungen wurde im Jahresschnitt ein Wachstum der realen Warenexporte von +2,7 Prozent erzielt. Das ist zwar weniger als 2022 (+5,9 Prozent), das noch stark vom Aufholprozess nach der Covid19-Pandemie geprägt war, aber deutlich besser als die Entwicklung des restlichen Euroraums, dessen Exporte im Zeitraum Jänner bis Oktober um -2,7 Prozent zurückgingen (nach +4,8 Prozent im Jahr 2022). In den Halbjahreswerten zeigt sich die abnehmende Wachstumsdynamik: Im ersten Halbjahr 2022 betrug die reale Exportwachstumsrate +6,1 Prozent, im zweiten Halbjahr 2023 waren es +2,2 Prozent. Bei den nominellen Werten fiel der Rückgang aufgrund der Preisentwicklung noch stärker (von +20,0 Prozent auf +1,6 Prozent) aus.

 Die realen österreichischen Warenimporte gingen hingegen im Jahresschnitt 2023 um -3,6 Prozent zurück. 2022 waren sie noch um +2,9 Prozent gestiegen. Auch bei den Importen war der Rückgang in nominellen Werten (von +23,0 Prozent im ersten Halbjahr 2022 auf -11,2 Prozent im zweiten Halbjahr 2023) deutlich stärker ausgeprägt. Die Betrachtung der monatlichen Export- und Importentwicklung deutet darauf hin, dass die Talsohle des aktuellen konjunkturellen Abschwungs im Außenhandel erreicht sein dürfte.

 Den FIW Trade Indicator finden Sie unter https://www.fiw.ac.at/fiw-trade-indicator/

Rückfragehinweis: Bundesministerium Arbeit und Wirtschaft
Presseabteilung – Wirtschaft
presse.wirtschaft@bmaw.gv.at
https://www.bmaw.gv.at

Quelle: APA / OTS

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