cargo-partner-Chef Stefan Krauter zur Zukunft des Transports

Effizienter Kraftstoffeinsatz wird Wettbewerbsfaktor

Der effiziente Einsatz von Kraftstoffen werde künftig der wichtigste Wettbewerbs- und Kostenfaktor in der Transportwirtschaft sein, betont der Vorstandsvorsitzende der österreichischen Spedition cargo-partner, Stefan Krauter. Er rechne mit einem Dieselpreis von 3 EUR pro Liter im Jahr 2012. Ein fundamentaler Technologiesprung könnte den Verbrauch und damit die verkehrsbedingten Emissionen um bis zu 80% reduzieren.

Krauter rechnet vor, dass etwa beim Transport von See- und Luftfracht geringere Geschwindigkeiten den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen deutlich senken. Ein Hochsee-Frachtschiff, das seine Geschwindigkeit um 10% reduziere, verbrauche fast 20% weniger Treibstoff; eine um 20% langsamere Fahrt bewirke einen Minderverbrauch von rund 35%. Dieses Potenzial werde heute von vielen Reedereien bereits ausgeschöpft. 

Bei der Luftfracht würden Transportgeschwindigkeiten von 600 km/h ausreichen und beträchtliche Mengen an Kerosin einsparen, doch dies setze den Einsatz einer neuen Generation von Propellerflugzeugen voraus. Dass deren Entwicklung nicht vorangebracht werde, hänge damit zusammen, dass der Anreiz durch den Preis für Flugbenzin noch nicht groß genug sei. Das würde sich durch die Besteuerung von Kerosin ändern.

Bisher schlage sich die starke Verteuerung von Rohöl kaum in den Transportkosten nieder, die nach wie vor „unglaublich niedrig“ seien. So habe sich etwa in den vergangenen 25 Jahren ein Lkw-Transport von Wien nach Hamburg zwar um rund 20% verteuert, doch bleibe dieses Wachstum deutlich hinter der Entwicklung des allgemeinen Preisindex zurück.

Gefahr für die Wirtschaft gehe indes nicht primär von der Höhe der Transportkosten aus, sondern von extremen Schwankungen der Rohöl- und damit der Kraftstoffpreise. Starke Steigerungen bewirkten einen Schock für die Weltwirtschaft, doch auch ein starker Rückgang habe dramatische Folgen, weil hierdurch der Druck zur Entwicklung alternativer Antriebssysteme entfalle. Aus Innovationen zum sparsamen Einsatz von Energie könnten dann kaum marktfähige Produkte entwickelt werden. Das wiederum sei mit zum Teil existenzbedrohenden Verlusten für Investoren in neue Technologien verbunden. Ein Beispiel hierfür sei die Solarindustrie, die sich nach dem dramatischen Ölpreisanstieg Anfang der siebziger Jahre zunächst dynamisch entwickelte, aber nach dem Rückgang des Rohölpreises ihre wirtschaftliche Basis einbüßte.

Die Forderung nach einer Verschiebung des Modal Split vom Straßengüterverkehr zugunsten der Schiene – ein zentrales Thema der österreichischen Verkehrspolitik – hält Krauter indes für wenig zielführend. In Österreich entfielen rund 80% der Lkw-Transporte auf Kurzstreckenverkehre, die nicht von der Bahn übernommen werden könnten. Für die Verlagerung größerer Frachtmengen über Distanzen von mehr als 700 km auf die Schiene fehlten sowohl eine geeignete Schieneninfrastruktur und die erforderlichen Kapazitäten, als auch ein dichtes Netz von Kombiterminals für den Umschlag. Zudem erforderten Punkt-zu-Punkt-Schienengüterverkehre zwischen großen Ballungszentren entsprechende Transportmengen, wie etwa zwischen dem Ruhrgebiet und Wien.

Entwicklungsmöglichkeiten sieht Krauter für den Kurzstrecken-Seeverkehr. So könnten beispielsweise Waren von den Niederlanden auf dem Seeweg statt auf der Straße in die Türkei transportiert werden. Allerdings verursachten unzureichende Kapazitäten der Häfen, die mit dem Zuwachs an Frachtraum nicht Schritt hielten, lange Liegezeiten. Zudem seien auch die Hafen-Hinterlandverkehre vielfach immer noch Flaschenhälse in den Transportketten.

Krauter betont, die Transportwirtschaft müsse, um sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, langfristig strategisch planen. Diese Forderung stehe indes im Konflikt mit dem im Prinzip reaktiven, sehr kurzfristigen Frachtgeschäft. Das Management von Transportunternehmen, die an der Börse notieren, disponiere zumeist überhaupt nur in Drei-Monats-Perioden.

Der Ausstieg aus dem Verbrennen fossiler Energieträger sei auch eine Herausforderung für die Politik, die einschlägige universitäre Grundlagenforschung sowie die Kooperation von Universitäten mit der Industrie im Rahmen spezieller Technologiecluster fördern müsse, meint Krauter.


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