Daimlers Werkeröffnung in Ungarn wird Position des Autoherstellers im Kompaktwagensegment langfristig stärken

Analystenkommentar von Automotive & Transportation Consultant, Vitaly Belskiy, Frost & Sullivan Warschau
 
“Wenn man im derzeitigen Umfeld des Automobilmarktes wachsen möchte (und speziell noch im wettbewerbsintensiven Segment der Premiumklasse), dann muss man bereit sein, mutige Entscheidungen zu treffen. 
 
Ein neues Werk für Kompaktwagen in Ungarn zu eröffnen und vier anstelle von zwei Modellen anzubieten, ist eindeutig eine langfristiger Schachzug (die Entscheidung zum Bau des Werks fiel 2008), um Daimlers Position im relativ preissensiblen Segment der Kompaktwagen zu stärken (der Verkaufsanteil von A/B-Klasse-Fahrzeugen von Mercedes-Benz fiel um 20 Prozent in 2008 und 2009 auf 18 Prozent in 2010 und weitere 14 Prozent in 2011). 
 
Kombiniert man diesen Schritt mit der Nutzung der günstigeren Arbeitskraft, dann geht dies einher mit Daimlers Plänen, sein Profitabilitätsziel (beeindruckend 10 Prozent in 2013) zu erreichen, eine ambitionierte Marke von 1,6 Millionen in 2015 (verglichen zu 1,27 Millionen in 2008). Es stellt sich jedoch die Frage, wie Daimler seine Produktion flexibel halten will in diesen herausfordernden Zeiten für die europäische Auto-Industrie, was die Nachfrage nach Neuwagen angeht. Den Anteil von Zeitarbeitern in Osteuropa zu erhöhen, könnte eine rentable Lösung sein, die die Anpassung an sich wechselnde Verhältnisse bei Neuaufträgen ermöglichen könnte. Diese Lösung ist nicht neu und etwas, was Daimler in Deutschland betrachtet oder Fiat in Polen. Die lokale Produktion in Ungarn wird Daimler ebenfalls dazu verhelfen, einen festeren Stand im vielversprechenden osteuropäischen Markt zu erlagen, dessen Potential sich noch entfalten wird.“  

Quelle: Frost & Sullivan
 

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