Neue Schienenverbindung Nürnberg und Rotterdam

Nürnberg wird für Rotterdam ein wichtiger Umschlagpunkt im Hinterland: Künftig verknüpft eine neue Schienenverbindung den bayernhafen Nürnberg direkt mit Europas umschlagstärkstem Seehafen. Gemein-sam entwickelt wurde das neue Transportangebot von den Partnern TX Logistik AG (TXL) und European Gateway Ser-vices (EGS), der Logistiktochter des Rotterdamer Terminal-betreibers ECT.
 
„Mit dem neuen Kombiverkehrszug können wir Container und Wechselbrücken um rund 40 Prozent günstiger zwischen bei-den Wirtschaftszentren transportieren als der Lkw“, sagt Dirk Steffes, Vorstand TX Logistik. In beiden Richtungen verkehrt künftig jeweils dreimal pro Woche ein Zug. Die neue Relation führt vom TriCon Container-Terminal in Nürnberg über Würz-burg, Kassel und Emmerich (Betuwe Line) ohne Zwischenhalt direkt nach Rotterdam. In Rotterdam werden das RSC-Terminal für kontinentale Verkehre sowie die beiden Containerterminals ECT Delta und Euromax angefahren. Für die 870 Kilometer lange Strecke benötigen die mit modernen Mehrsystemlokomo-tiven bespannten Züge rund 15 Stunden reine Fahrzeit.
 
„Die ersten Kontakte mit TX Logistik gab es 2011. Bei beiden Partnern bestand Interesse, eine neue Hinterlandverbindung von Holland nach Deutschland aufzubauen“, erläutert Paul Ham, General Manager Business Development ECT. Wäh-rend European Gateway Services dadurch das Terminalan-gebot für nationale und internationale Kunden erweitert, rea-lisiert TX Logistik damit den Einstieg in den Hinterlandver-kehr mit Benelux. Die Wahl fiel dabei schnell auf Nürnberg. In der Metropolregion leben 3,5 Millionen Verbraucher, hier haben zahlreiche Großunternehmen und Mittelstandsbetrie-be mit einem hohen Anteil an Exportaktivitäten ihren Sitz. „Dass hier Bedarf an dem neuen Schienenangebot vorhan-den ist, hat auch unsere Marktanalyse ergeben“, bestätigt Dirk Steffes.
 
Ebenso schnell entschieden sich beide Partner, den Um-schlag über das mit modernster Infrastruktur ausgestattete TriCon Container-Terminal abzuwickeln. „Die Umschlaganla-ge im bayernhafen Nürnberg ist komplett elektrifiziert, wir können unsere Containerganzzüge mit den modernen Multi-system-Elektroloks direkt unter den Schienenportalkran fah-ren“, hebt Norbert Rekers, Geschäftsbereichsleiter Intermo-dal TX Logistik, hervor. „Mit unserem leistungsstarken IT-System können wir zudem schnelle Durchlaufzeiten und eine hohe Qualität der KV-Services bieten“, sagt TriCon-Geschäftsführer Alexander Ochs.
 
Vermarktet werden die Züge, von denen jeder über eine Stellplatzkapazität von 96 TEU (Standard-Containereinheit) verfügt, von TXL und EGS gemeinsam, wobei TX Logistik zusätzlich Organisation, Disposition und Traktion übernimmt. Angesprochen werden vor allem Reeder, Spediteure, Agen-ten sowie Branchen mit hohem Anteil an Import- und Export-gütern. „Die erste Resonanz aus dem Markt ist positiv“, be-richtet Paul Ham. Auch Norbert Rekers ist optimistisch, die ersten Züge bereits mit guter Auslastung fahren zu können.
 
Für Dirk Steffes bietet die neue Relation neben dem Einstieg in die Benelux-Verkehre weitere Optionen: „Der Standort Nürnberg verfügt über eine hervorragende Schieneninfra-struktur und der bayernhafen Nürnberg ist die größte Logis-tikdrehscheibe in Süddeutschland. Hier ergeben sich Anbin-dungsmöglichkeiten nach Südosteuropa und Österreich.“ Auch Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernha-fen Gruppe, zu der der Standort Nürnberg gehört, begrüßt das neue KV-Angebot: „Die neue KV-Verbindung mit Rotter-dam stärkt das internationale Netzwerk der Gruppe. Von die-ser Angebotserweiterung profitiert die verladende Wirtschaft in der Region.“
 
Nicht zuletzt profitiert auch die Umwelt. Norbert Rekers: „Bei drei Rundläufen pro Woche können im Jahr rund 14.000 Tonnen CO2 gegenüber dem Transport per Lkw eingespart werden.“

Quelle: TX Logistik 

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