Deutsche Seehäfen warnen vor Kahlschlag auf der Schiene
Angesichts der geplanten Belastung des Schienengüterverkehrs schlägt die deutsche Seehafenwirtschaft Alarm und warnt vor den negativen Folgen einer erneuten Erhöhung der Trassenpreise.
Die höheren Entgelte bei der Bahn würde die deutschen Seehäfen empfindlich treffen und für eine Verlagerung der Verkehre von der Schiene auf die Straße sorgen. Allein bei Containern erreicht die Bahn regelmäßig einen Anteil von deutlich über 50 Prozent im Hinterlandverkehr.
„Das steht im direkten Widerspruch zu zentralen politischen Leitlinien, wie den Klimazielen, der Verkehrswende oder auch der Nationalen Hafenstrategie, da die deutschen Seehäfen im Wettbewerb deutlich geschwächt werden. Zudem werden bestehende Probleme wie Staus oder der Mangel an Fahrpersonal und Lkw-Parkplätzen an Autobahnen deutlich verschärft. Zur Erinnerung: Ein Güterzug ersetzt bis zu 52 Lkw“, betont Angela Titzrath, die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS).
Der ZDS schließt sich daher den Forderungen aus anderen Branchen nach Sofortmaßnahmen durch die Politik an. Der Bundestag müsse kurzfristig tätig werden und einen Kahlschlag auf der Schiene verhindern. Konkret bedeute das, die gesetzlich vorgesehene Verzinsung des Eigenkapitals der DB InfraGO zu reduzieren und die Mittel der Trassenpreisförderung zu erhöhen. Darüber hinaus müsse die Finanzierung der Bahn in Deutschland grundsätzlich neu und vor allem verlässlich geregelt werden.
Die staatseigene DB InfraGO verlangt von Eisenbahnverkehrsunternehmen Trassenentgelte für die Nutzung des DB-Netzes. 2025 steigen diese für Güter- und Personenverkehr im Schnitt um 6 Prozent. Für 2026 steht eine Erhöhung von durchschnittlich knapp 20 Prozent im Raum.
Quelle: OEVZ