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Die Partnerwahl ist entscheidend

In Saarbrücken trafen sich Anfang April die Experten aus der Automobillogistik und diskutierten auf dem Jahreskongress des AKJ Automotive über die zukünftigen Trends und Herausforderungen in der Branche. Dabei wurde Eines deutlich: Gerade im Bereich der Kooperationen liegen noch viele ungenutzte Potenziale. Autor: Thomas Wöhrle

Prof. Dr. Klaus-J. Schmidt, der Leiter des Kongresses und des Arbeitskreises AKJ Automotive, skizzierte die aktuellen Herausforderungen in der Branche. „Einerseits müssen die Unternehmen immer flexibler auf kurzfristige Marktschwankungen reagieren, andererseits sind die im Hinblick auf die Kundenanforderungen notwendigen technischen Innovationen in die Produkte zu integrieren“, so Schmidt. Die Logistik sei aufgefordert, entscheidende Lösungsbeiträge für beide Herausforderungen zu liefern – und sie tue dies auch schon mit neuen technischen Konzepten.

Ausbau von Kooperationen gefordert
Dr. Herbert Demel, Executive Vice President und Chief Strategy Officer der österreichischen Magna Group, erläuterte die Herausforderungen, denen sich die global tätigen Automobilzulieferer stellen müssen, um weiterhin erfolgreich am Markt bestehen zu können. „Denn die Zulieferer übernehmen heute bereits einen immer größeren Anteil an der Wertschöpfung in der Automobilindustrie – und dieser Anteil wird in Zukunft noch weiter steigen“, so Demel in Saarbrücken. „Auch der Grad der Kooperationen zwischen den einzelnen Zulieferern wird deutlich zunehmen.“

Im Ausbau von Kooperationen gerade in der Logistik sieht auch Bernhard Mattes, Deutschland-Chef beim Automobilhersteller Ford, noch großes Potenzial. „Unsere logistische Struktur in Europa ist ganz gezielt auf die jeweiligen Märkte ausgerichtet und auf die entsprechenden Lieferanten im Fahrzeug- sowie Teilebereich abgestimmt“, sagte Mattes auf der AKJ-Veranstaltung. „Dies werden wir auch für die Zukunft so beibehalten“. Bereits heute arbeite Ford mit anderen OEMs etwa bei der gemeinsamen Planung und Bestückung von Transporten über eine einheitliche EDV-Plattform zusammen. Grundlage ist der bereits im Jahr 2006 entwickelte globale Plan „One Ford“ zur ganzheitlichen Restrukturierung des Unternehmens, der nun kontinuierlich weiter verfolgt werden soll.

Vier Unternehmen erhalten E-Logistics-Award
Gleich vier Unternehmen wurden in diesem Jahr im Rahmen des Kongresses mit dem E-Logistics-Award ausgezeichnet. Mit dem E-Logistics-Award will die Jury des Arbeitskreises AKJ Automotive in jedem Jahr innovative Projekte würdigen, die in geeigneter Weise Logistik und Informationsverarbeitung verbinden. Den E-Logistics-Award erhielt der Automobilzulieferer Knorr-Bremse gemeinsam mit dem IT-Dienstleister Consilio für sein „Haljunka-basiertes Produktionssystem und interaktive Haljunka-Plantafel“ zur Umsetzung der Prinzipien des Lean Management in der Kleinserien- und Einzelfertigung. Außerdem ausgezeichnet wurde der Zulieferer Magna mit seinen Dienstleistern RISC Software, HGS Informationsmanagement und Allocation Network für ein „Supply Network Design, Planning and Execution“ als unternehmensweite Intranet-Plattform zu standardisierter Planung, Ausschreibung, Inbetriebnahme und Monitoring der Logistikprozesse für über 100 europäische Werke.

Preisträger sind auch Volkswagen Sachsen und sein Dienstleister Carnet mit dem Projekt „VIVA Open“ als prozessnahe IT-Lösung zur Steuerung des Auftragsdurchlaufs durch die Automobilfabrik. Und schließlich erhielt Volkswagen auch noch einen Preis für „Cargo Beamer“, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Logistik durch technische und organisatorische Lösungen in multimodalen Transportketten Straße/Schiene. (TW)

Quelle: LOGISTIK express Fachzeitschrift 2/2013

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