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Die süßesten Früchte…

…lagert Europas größter Obstverarbeitungsbetrieb MIVOR im italienischen Latsch in einem Hochregallager von LTW. Ein anspruchsvolles Projekt, das in nur sechs Monaten realisiert wurde und heute noch für Begeisterung sorgt.

Im Unterschied zum Songtext handelt es sich zwar nicht um Kirschen, sondern um Äpfel, von denen gibt es dafür in Südtirol aber jede Menge: Die 400 Mitglieder der Obstgenossenschaft MIVOR produzieren auf 1.100 Hektar Anbaufläche im Vinschgau jährlich etwa 500 Millionen Äpfel – das entspricht gut 80.000 Tonnen oder 300.000 Großkisten. Die Herausforderung: geerntet wird nur im September, gebraucht und verschickt werden die Früchte jedoch ganzjährig. 
 
Überzeugendes Projekt
Nicht alle Genossenschaftsmitglieder waren anfangs von der Idee, die Äpfel in einem Hochregallager zwischenzulagern, begeistert. Eine Visualisierung des Ausschreibungssiegers LTW Intralogistics GmbH überzeugte schließlich die letzten Zweifler, das Projekt konnte starten. So entstanden im Jahr 2011 in knapp 6 Monaten ein 80 Meter langes, 25 Meter breites und 27 Meter hohes HRL mit 6 Gassen und Platz für 18.600 Obstkisten mit 1.200 kg Nutzlast sowie ein 80 Meter langes, 5 Meter breites und 16 Meter hohes zweites HRL mit einer Gasse für etwa 1.650 Leerkisten. „Sofort nach der Ernte werden die Großkisten mit Äpfeln in sauerstoffreduzierten CA-Zellen (Controlled Atmosphere, Anm.) auf 2 Grad Celsius heruntergekühlt. Dieses Prozedere ermöglicht eine Langzeitlagerung nahezu ohne Frischeverlust. Nach und nach wird dann übers Jahr die Ernte nach Größe, Farbe sowie Qualität sortiert, verpackt und verschickt“ erklärt MIVOR-Geschäftsführer Dr. Martin Pinzger den Ablauf. Jede Großkiste bekommt einen Barcode, um die spätere Chargenrückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Die neue Sortieranlage klassifiziert bis zu 65 Äpfel pro Sekunde auf Basis eines 3D-Modells, das für jeden einzelnen Apfel aus 60 Fotografien berechnet wird. Von der Sortieranlage führt eine zweigeschossige, automatische  Förderstrecke mit zwei Vertikalförderern und zwei Verschiebewagen ins Hochregallager (Puffer zur Verpackung), in dem sechs automatische LTW-Regalbediengeräte nach dem FIFO-Prinzip (First In, First Out) arbeiten. Warum FIFO? „Das bringt einen Frischegewinn von bis zu einer Woche“, ergänzt Pinzger.
 
Vorteile
Hauptgrund, in die Höhe statt in die Fläche zu bauen, war die bereits dichte Verbauung des Areals, die kaum Alternativen zuließ. Doch auch andere Faktoren spielten eine wichtige Rolle: Denn wer wünscht sich nicht volle Prozess- und Produktsicherheit, die Rückverfolgbarkeit jedes einzelnen Apfels bis zur Obstwiese und obendrein noch ein Drittel Energieeinsparung bei der Zwischenlagerung? 
 
Der Geschäftsführer zeigt sich absolut zufrieden: „Mit der neuen Anlage läuft alles noch besser und schneller als geplant – die Kundenreklamationen und Stehzeiten sind auf historischem Tiefststand.“ Pinzger freut sich, bereits regelmäßig Branchenkollegen aus ganz Europa auf der Besuchertribüne seiner Anlage begrüßen zu können, um ihnen die Stärken des Konzepts aufzuzählen, und LTW konnte inzwischen zwei Folgeprojekte verbuchen. Beim Projekt MIVOR kommen neben der Hardware, auch Lagerleitsystem, Visualisierung und die Schnittstelle zum übergeordneten Produktionsplanungssystem (PPS) von LTW.  (AT) 
 

Zur Einstimmung auf die Interpoma (15.-17.11.2012, Bozen/IT) Gönnen Sie sich gern vorab den MIVOR-Präsentationsfilm „Ein Apfel erzählt…“ 
wir von LTW freuen uns auf einen interessanten Austausch in Bozen.

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