Durchschnittsmaut doch höher?

 
Durchschnittsmaut doch höher?

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. in Frankfurt am Main weist nach eigenen Angaben anhand amtlicher Zahlen nach, dass die Mauterhöhung zum 01.01.2009 deutlich größere Dimensionen angenommen hat als vom BMVBS bisher gegenüber Parlament und Bundesrat behauptet wurde.

In amtlichen Begründungen sei nachzulesen, die Lkw-Maut würde zum Jahresbeginn „nur“ von durchschnittlich 13,5 Cent/km auf 16,3 Cent/km steigen (= +21 Prozent). Eine Behauptung, die der BGL von Anfang an mit nachvollziehbaren Modellrechnungen widerlegt habe. Tatsächlich sei die Durchschnittsmaut in den ersten zwei Monaten des Jahres 2009 von gut 12,5 Cent/km im Jahre 2008 auf knapp 18,5 Cent/km und damit um fast 48 Prozent gestiegen!

Damit übertreffe die Realität sogar noch die – von vielen als Propaganda abgetane – Prognose von 18,3 Cent/km, die der BGL am 08.10.2008 in einer Pressemitteilung für 2009 vorausgesagt hatte. Kommentar von BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Karlheinz Schmidt: „Der BGL hat frühzeitig immer wieder darauf hingewiesen, dass die vom BMVBS verbreiteten Zahlen reinem Wunschdenken entspringen. Es ist Zeit, dass sich die Bundesregierung erklärt und einen offenkundigen Fehler korrigiert.“

Mautbedingt seien die Neuzulassungen von Sattelzugmaschinen seit Oktober 2008 dramatisch um durchschnittlich ein Drittel gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum eingebrochen. Die Neubestellungen von Nutzfahrzeugen seien sogar um bis zu 90 Prozent zurückgegangen. So schlage die mautpolitische Fehlentscheidung voll auf die deutschen Nutzfahrzeughersteller durch. Der BGL schlussfolgert: Der Kurzarbeit werden wohl bald auch Entlassungen folgen müssen. 

Quelle: MyLogistics

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar